16. Oktober 2014 | 09:52 Uhr

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Mitten im Oktober

Millionen Gelsen attackieren uns jetzt

Im warmen Wetter schwirren immer noch Gelsen herum: Jetzt quartieren sie sich in den Wohnungen ein.

Verrückter Herbst: Der milde Oktober sorgt heuer für eine Plage die wir eigentlich nur aus den Sommermonaten kennen. Bei Temperaturen von 20 bis 27 Grad fühlen sich die Blutsauger pudelwohl. Das bemerken tausende Österreicher jeden Tag, sobald sie gestochen werden. "Der regenreiche Sommer hat dazu geführt, dass die Wald- und Hausgelsen zahlreich sind", sagt Ökologe und Stechmückenexperte Bernhard Seidel - und jetzt sind die Bestände am größten.

Wann sterben die Blutsauger?
Noch nicht so schnell. Denn sobald es draußen kühler wird, drängen sie in frostsichere Bereiche - also in unsere Häuser und Wohnungen. "Sobald die Nächte auf drei bis null Grad Celsius herunterkühlen, suchen die Insekten Schutz in den Bauten", so Seidel. Allerdings sieht es derzeit nicht nach kalten Nächten aus. Die Blutsauger könnten sich sogar noch einmal vermehren. Exemplare der Gemeinen Stechmücke" (Culex pipiens) und ihrer Artgenossen sind aufgrund des warmen Wetters heuer sogar in die fünfte bis achte Generation gekommen.

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Absaugen hilft!
Jeder von uns kann dafür sorgen, dass die Gelsen-Population im nächsten Jahr geringer ausfällt. Der Stechmückenexperte empfiehlt im November und bis spätestens März mögliche Überwinterungsplätze der Gelsen abzusaugen, "um sie in der Winterruhe zu eliminieren." Der Zuzug der oftmals nervtötenden Spezies kann witterungsabhängig noch bis Ende November andauern.

Nicht zuletzt können die Gelsen auch ein gesundheitliches Problem bedeuten: 2011 fand man das West Nil Virus bei einer Gemeinen Stechmücke in Niederösterreich und 2012 in Burgenland beim Neusiedlersee, berichtete die AGES im Mai dieses Jahres.