10. Jänner 2017 | 10:28 Uhr

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Polar-Kälte

Gefühlt kältester Tag des Jahres

Ganzes Land im frostig - eiskalter Wind lässt uns schlottern.

Eisige Kälte hat ganz Österreich im Griff. Im ganzen Land gab es am Dienstag  um 10.00 Uhr keinen Ort, an dem Plusgrade gemessen wurden.

Neben klassischen Kältepolen wie St. Michael im Lungau (-16,7 Grad) oder Seefeld in Tirol (-16,0 Grad) ist es auch in Wien - trotz Sonnenschein - bitterkalt. Der Wind bleibt besonders am Alpenostrand unangenehm, vom Nordburgenland bis ins Innviertel erhöht dadurch das Kälteempfinden. Die in der Innenstadt gemessenen -6,3 Grad fühlen sich bei dem aus südöstlichen Richtungen auflebenden Wind an wie -18 Grad.

Kälte-Vorschau
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Wind-Chill-Effekt

Grund dafür ist der sogenannte Wind-Chill-Effekt: Der menschliche Körper produziert Wärme und umgibt seine Haut mit einer dünnen Schicht warmer Luft. Je stärker der Wind bläst, desto schwächer wird die Wärmeschicht und desto mehr kalte Luftmoleküle treffen auf die Haut. Der Körper vermag nicht mehr, genügend Wärme nachzuliefern, um die für den menschlichen Körper nötige Wärme aufrecht zu erhalten: Wir beginnen zu zittern und zu schlottern.

46 Kälte-Tote in Europa

Nicht nur Österreich, sondern ganz Ost- und Südeuropa leidet unter der extremen Kälte. Die Zahl der Kältetoten hat sich auf mindestens 46 erhöht. Allein am Montag seien binnen 24 Stunden sechs Menschen erfroren aufgefunden worden, teilte das Krisenzentrum RCB am Dienstag in Warschau mit. Am Sonntag waren zehn Menschen in Polen durch die Kälte gestorben.

In einigen Regionen des Landes werden seit Tagen Temperaturen von bis zu minus 20 Grad gemessen. Das polnische Krisenzentrum rief die Bürger zur Vorsicht auf und bat darum, auf besonders gefährdete Menschen - etwa Obdachlose - zu achten.

Schnee in Griechenland

Auf der griechischen Insel Lesbos mussten 2.500 Flüchtlinge ohne heißes Wasser und ohne Heizung in Zelten übernachten. In Istanbul konnten weniger als 300 der sonst üblichen 1.500 Flüge abgefertigt werden.