10. August 2018 | 23:06 Uhr

Sommer zeigt, was Zukunft bringt

Experte warnt: 'Österreich wird Klima-Hotspot'

Wissenschaftler schlagen Alarm: Die Erderwärmung wirkt gerade bei uns äußerst stark.

Unser Klima wird immer extremer: Dürre, Waldbrände, ersten Orten geht das Trinkwasser aus – all das geschieht aktuell in Österreich.

Die Erderwärmung ist voll im Gang, sagt Franz Pretten­thaler, Klimaforscher vom Joanneum Research in Graz auf oe24.TV: „Sommer wie dieser werden immer häufiger werden und irgendwann zur Normalität. Der Trend ist eindeutig Richtung heißer!“.

Alpen speichern Hitze

Besorgniserregend: Österreich ist im Europa-Vergleich besonders stark betroffen. Der Grund sind unsere Alpen, sie heizen sich verhältnismäßig stark auf. Die Folge sind Gletscherschmelze, immer stärkere Unwetter und eben ex­treme Hitze. Prettenthaler: „Die Städte heizen sich ganz besonders auf.“

Statistik belegt das Gefühl, dass Extreme zunehmen

  • Hitzewelle. Die jetzige Gluthitze dauert schon länger als zwei Wochen an. Und sie hört noch nicht auf: noch eine Woche bleibt es zumindest sehr heiß. In Bregenz gab es heuer drei Mal mehr Tage über 30° als üblich.
  • Tropennächte. In Wien waren es bisher 18 Nächte mit mehr als 20 Grad – das ist der historische Höchstwert (der Schnitt liegt bei vier).
  • Hitze-Studie. „Hitzewellen sind in den letzten Jahrzehnten um bis zu zwei Tage länger geworden“, erklärt Klimaforscher Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (Zamg). Derzeit dauern sie im Schnitt neun Tage lang. Und: Die Häufigkeit hat um 50 % zugenommen.
  • Rekord-Dürre. Laut Zamg hat es heuer um 30 % weniger geregnet als im Schnitt. Im Norden und im Westen waren es sogar 85 %. Die Dürreschäden belaufen sich schon jetzt auf 210 Millionen Euro, so eine Berechnung der Hagelversicherung.

Klimaforscher Prettenthaler warnt vor den Folgen der Hitze für die Menschen: „In zwei bis drei Monaten werden wir sehen, dass im Moment wesentlich mehr Menschen sterben als sonst – weil es so heiß ist.“

Klima-Experte: "Erwärmung ist bei uns stärker"

ÖSTERREICH: Spielt unser Klima derzeit total verrückt?

Franz Prettenthaler: Dieser Sommer ist der normale Sommer der Zukunft. Es kann wesentlich heißer werden, wenn wir die CO2-Emmissionen nicht stoppen.

ÖSTERREICH: Was kann Österreich dagegen machen?

Prettenthaler: Jeder Einzelne von uns kann kleine Schritte setzen. Österreich ist gerade ein Land, das von den Auswirkungen besonders betroffen ist. Die Erwärmung findet hier wesentlich stärker statt, weil sich die Alpen stark aufheizen.

ÖSTERREICH: Also wegen der geografischen Gegebenheiten sind wir besonders stark betroffen?

Prettenthaler: Insbesondere im Bereich Hochwasser-Schäden sind wir – gemeinsam mit Tschechien – sehr betroffen. Ein Glück, das wir haben, sind unsere höheren Lagen. Da wird es im Sommer noch lange Zeit angenehm bleiben. In den Städten heizt es sich aber ­besonders auf.

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Wechselhaft mit Schauern. 11/20°

Zur Wochenmitte liegt der Ostalpenraum im Einfluss einer straffen nordwestlichen Strömung. Mit dieser stauen sich an die Alpennordseite Wolken und Niederschläge. Die Schneefallgrenze liegt vor allem in den westlichen Landesteilen nur knapp über 2000m Seehöhe. Abseits des Berglands gibt es hingegen einen steten Wechsel aus Sonnenschein und dichteren Wolken. Diese bringen von Salzburg und Oberösterreich ostwärts wiederholt Regenschauer. Weitgehend trocken geht es hingegen in Osttirol und Kärnten sowie in der Südoststeiermark und im Südburgenland durch den Tag. Der Wind weht mäßig bis lebhaft, im Nordosten auch kräftig, aus West bis Nordwest. Mit 16 bis 23 Grad sind die Tageshöchsttemperaturen erreicht. Heute Nacht: In der Nacht auf Donnerstag regnet es vor allem im Bergland zwischen dem Tiroler Unterland und dem Mostviertel nach wie vor aus dichten Wolken. Überall sonst geht es hingegen wechselnd bis gering bewölkt durch die Nacht. Während es im Süden und Südosten sogar meist trocken bleibt, können in den nördlichen und östlichen Landesteilen einzelne Regenschauer durchziehen, besonders während der Morgenstunden. Der Wind aus West bis Nordwest weht mäßig, im Osten auch teils lebhaft. Die Tiefsttemperaturen 9 bis 16 Grad.
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