14. Juni 2019 | 14:06 Uhr

feuerwehr57.jpg © TZ ÖSTERREICH (Archiv)

Soll Signal-Wirkung haben

Erste Gemeinde Österreichs ruft "Klimanotstand" aus

Obersteirische Kommune Michaelerberg-Pruggern will 'Signal' aussenden und andere animieren.

Michaelerberg-Pruggern. Die obersteirische 1.150-Seelen-Gemeinde Michaelerberg-Pruggern (Bezirk Liezen) hat Donnerstagabend als erste Gemeinde Österreichs den "Klimanotstand" ausgerufen. Der einstimmige Gemeinderatsbeschluss soll Signalwirkung haben, bestätigte Bürgermeister Hannes Huber (ÖVP) am Freitag einen Bericht der "Kleinen Zeitung". Initiator war Hotelier und Klimaschutzkämpfer Ernst Schrempf.

Eine rechtliche Bindung bringt der Beschluss nicht mit sich, aber Huber will damit andere Gemeinden und vielleicht auch Städte animieren, es gleich zu tun. Für die Kommune ist der ausgerufene "Klimanotstand" aber nicht nur Signal, sondern "wir machen uns viel Gedanken über das Klima, für uns ist das nicht nur symbolisch", unterstrich der Bürgermeister im APA-Gespräch. Seit mehr als einem Jahrzehnt werde ein Bioheizwerk betrieben. Es versorgt Schule, Kindergarten und Vereine mit Strom. Die Gemeinde ist in verschiedenen Verbänden engagiert, etwa um den Wald "klimafitter" zu machen: "Die Fichte ist anfällig für den Borkenkäfer. Die Douglasie ist eine Alternative, die gut in unsere Gegend passt", beschrieb Huber.

Hochwasser, Muren, Föhnstürme

Die Gemeinde selbst sei schon mehrmals von Wetterkapriolen, die mutmaßlich durch den Klimawandel entstanden, betroffen gewesen: "Wir haben andere Wetter als früher. Am 17. Juli 2010, als es das Kleinsölktal unweit von uns traf, haben uns nur die bereits gebauten Schutzmaßnahmen vor Muren bewahrt. 2002 sind wir beim Enns-Hochwasser nur knapp an einer Katastrophe vorbeigeschrammt. Bei einem Föhnsturm 2002 sind rund 90.000 Festmeter Holz bei uns gefallen", zählte der Bürgermeister auf. "Wir sind leidgeplagt und daher auch sensibler beim Thema Klimaschutz."

Huber ist sich bewusst, dass er und seine Gemeinde allein nichts retten können, "aber wir können ein Signal setzen". Er hofft auf andere Kommunen, die dem Beispiel folgen. Vorreiter-Städte gebe es bereits in der Schweiz.

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