16. Juli 2021 | 15:03 Uhr

unwetter © APA/dpa/David Young

Warnstufe: Orange

Erbarmungslose Unwetter in ganz Europa

Unwetterwarnung: Katastrophenschutz in Europa rückt aus

Niederlande: Hochwasser Alarm

Zum Schutz vor der Hochwasserwelle haben im Süden der Niederlande Soldaten und Einsatzkräfte Deiche an der Maas und kleineren Flüssen mit Sandsäcken verstärkt. Tausende Einwohner von Maastricht und angrenzenden Orten, die sich vor dem Hochwasser in Sicherheit gebracht hatten, konnten am Freitag aber bereits wieder in ihre Wohnungen zurückkehren, teilten die Behörden mit. Zu den befürchteten Überflutungen kam es größtenteils nicht.

Wegen der Wassermassen gesperrte Autobahnen wurden meist wieder freigegeben. Zwar kam es zu materiellen Schäden, Berichte über Verletzte gab es aber nicht. In der Nacht zum Freitag hatte die Maas unweit der belgischen Grenze ihren höchsten Wasserstand seit Beginn der Aufzeichnungen 1911 erreicht.

 

"Deprimierende Szenarien" für NÖ Feuerwehr in Belgien

Rund 120 Mitglieder der niederösterreichischen Feuerwehren sind nach schweren Unwettern nach Belgien ausgerückt. Seit den frühen Morgenstunden gingen sie am Freitag im Raum Lüttich zu Werke. Was sich ihnen offenbarte, waren nach Angaben des Landesverbandes "deprimierende Szenarien", verwüstete Wohnhäuser, in den Fluten versunkene Autos und zerstörte Infrastruktur inklusive. Wie lange der Einsatz der Helfer andauern wird, war zunächst nicht absehbar.

Aufgebrochen war der Hilfskonvoi der niederösterreichischen Feuerwehr mit 26 Rettungsbooten im Gepäck am Donnerstagnachmittag. Nach zwölfstündiger Fahrt wurde das Katastrophengebiet um Lüttich erreicht. Es begann die Suche nach Überlebenden im Hochwasserchaos.

Konkret eingesetzt wurden die Niederösterreicher in Theux, einer 12.000 Einwohner zählenden Stadt in der belgischen Provinz Lüttich. Das den Ortskern durchziehende Flüsschen namens Hoegne hatte sich dort zu einer reißenden Gewalt entwickelt und nach Feuerwehrangaben einen Rekordpegel erreicht. Das Wasser stand in der Stadt bis zu zweieinhalb Meter hoch. "Die Strömungsgeschwindigkeit war so enorm, dass Autos wie Zündholzschachteln wegschwemmt und ein Großteil aller Gebäude massiv beschädigt wurden", berichtete Franz Resperger vom Landeskommando in einer Aussendung. Kein Bewohner von Theux könne sich "an eine derartige Flutkatastrophe erinnern".

Da in eingestürzten Objekten Personen verschüttet sein könnten, waren die Helfer aus Österreich damit beschäftigt, mögliche Opfer zu lokalisieren und im Bedarfsfall auch zu befreien. Durchsucht wurden außerdem zahlreiche Autowracks, da es im Bereich des Möglichen stand, dass Menschen in den Fahrzeugen eingeschlossen sein könnten.

Schwere Schäden hat die Flut an der örtlichen Infrastruktur hinterlassen. "Der Strom ist durch gebrochene Masten teilweise ausgefallen, in Straßen und auf Gehsteigen klaffen riesige Löcher im Asphalt", hieß es.

 

Salzburg: Warnung vor Überflutungen und Muren

Starkregenfront am Wochenende erwartet - Warnstufe "Orange" in Nordstaulage Pinzgau, Tennengau und Flachgau.
Eine Starkregenfront könnte am Wochenende im Bundesland Salzburg für Überflutungen und Muren sorgen. Davor hat der Katastrophenschutz des Landes Salzburg am Freitag in einer Aussendung gewarnt. Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) prognostiziere für das Wochenende intensive und lang anhaltende Regenfälle. Das bedeute Warnstufe "Orange" und punktuell bis zu 120 Millimeter Niederschlag in der Nordstaulage im Pinzgau, Tennengau und Flachgau.

In den restlichen Regionen Salzburgs wird mit 40 bis 80 Millimeter Regen gerechnet, was Warnstufe "Gelb" bedeutet. Nur der Lungau scheint aus heutiger Sicht von großen Regenmengen verschont zu bleiben. Es wird befürchtet, dass die starken Regenfälle von Samstagmittag bis Sonntagmittag andauern.

"Durch den flächigen und intensiven Niederschlag in einem relativ kurzen Zeitraum werden die vielen Zubringer die Saalach und Salzach auf jeden Fall anschwellen lassen", erklärte Barbara Staudinger vom Hydrographischen Dienst des Landes Salzburg.

Die Lage werde genau beobachtet, so Staudinger. Eine endgültige und exakte Prognose für das gesamte Wochenende sei aus derzeitiger Sicht noch nicht möglich. "Die Alarmpläne in den jeweiligen Regionen werden jedenfalls je nach Lage und Entwicklung umgesetzt." Gewitter könnten lokal zu sehr großen, zusätzlichen Regenmengen führen.

Falls sich die Prognose bewahrheitet, kann es laut Katastrophenschutz zu Unterspülungen, Wassereintritten und Beeinträchtigungen des Verkehrs kommen. Mit den Einsatz- und Rettungsorganisationen sowie mit der ZAMG werde enger Kontakt gehalten, um schnell reagieren zu können. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, bei Starkregenfällen unnötige Fahrten und Spaziergänge vermeiden.
 

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Im Norden und Osten Schauer, sonst mehr Sonne. 12/22°

Eine Störungszone sorgt in ganz Österreich für unbeständiges und kühles Wetter. Am freundlichsten bleibt es von Vorarlberg bis in die südliche Steiermark. Neben einigen Wolken gibt es vermehrt Sonnenschein und es bleibt überwiegend trocken. Allerdings sind einzelne lokale Regenschauer möglich, die am häufigsten im Tiroler Unterland auftreten. Entlang der Alpennordseite stauen sich dichte Wolkenfelder und es gibt teils kräftige Regenschauer. Die Sonne zeigt sich in dieser Region nur selten, am häufigsten aber im Osten. In der Osthälfte Österreichs weht der Wind mäßig bis lebhaft aus West bis Nordwest, abseits meist nur schwach bis mäßig. Tageshöchsttemperaturen 16 bis 24 Grad. Heute Nacht: In der Nacht auf Freitag gehen zwischen Innsbruck und dem Wienerwald weiterhin teils kräftige Regenschauer nieder. Im Laufe der Nacht schwächen sich diese aber ab. In den übrigen Regionen geht es wechselnd bis gering bewölkt und meist trocken durch die Nacht. Der Wind weht schwach bis mäßig aus westlichen Richtungen. Die Tiefsttemperaturen der Nacht liegen zwischen 9 und 15 Grad.
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