28. August 2020 | 14:21 Uhr

Pool Mann jung Sommer Hitze Baden © Symbolbild/Getty Images

Laut Orlik von der ZAMG:

"Der Sommer 2020 war wärmer als 95 Prozent aller Sommer"

Trend zu wärmerem Klima bestätigt - Regelmäßige Niederschläge.

Wien. Der meteorologische Sommer 2020 hat sehr warmes, eher wechselhaftes Wetter und keine langen Hitzewellen gebracht. "Er verlief aber deutlich wärmer als der Großteil der Sommer seit dem Messbeginn in Österreich im Jahr 1767", bilanzierte die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Freitag. In der Reihe der wärmsten Sommer landete er im Tiefland auf Platz 14, auf den Bergen auf Platz 13.

"Der Sommer 2020 war wärmer als 95 Prozent aller Sommer in der 254-jährigen Messgeschichte", sagte Alexander Orlik von der ZAMG. Er bestätigte demnach den Trend zu einem immer wärmeren Klima in Österreich - zwölf der 15 wärmsten Sommer waren in den vergangenen 30 Jahren. Berücksichtigt man die Prognosen für die letzten Augusttage lag der Sommer im Tiefland Österreichs um 0,2 Grad über dem Mittel der vergangenen 30 Jahre, um 0,9 Grad über einem durchschnittlichen Sommer in der Klimaperiode 1981 bis 2010 und um 2,0 Grad über dem Mittel des Zeitraums 1961 bis 1990.

"Ein Grund, warum viele Menschen den Sommer 2020 als nicht besonders warm empfanden, ist wahrscheinlich, dass die drei letzten Sommer – 2017, 2018 und 2019 – extrem heiß verliefen", erklärte Orlik. Den Unterschied zwischen heuer und dem Vorjahr sehe man etwa gut an der Zahl der heißen Tage: Der Sommer 2019 brachte zum Beispiel an der Wetterstation Wien Hohe Warte 37 Tage mit mindestens 30 Grad. 2020 waren es in der vorläufigen Auswertung nur 20.

Es hat regelmäßig geregnet

Ein weiterer Grund, warum der Sommer 2020 im subjektiven Empfinden zum Teil als "nicht so besonders gut" empfunden wurde, war auch, dass es regelmäßig geregnet hat. "Im Unterschied zu den sehr trockenen Sommern 2019 und 2018 gab es heuer in der österreichweiten Auswertung um 25 Prozent mehr Regen als im vieljährigen Mittel", bilanzierte Orlik.

Der Sommer 2020 brachte der ZAMG zufolge auch einige heftige Unwetter. Ein Beispiel: In Fischbach in der Steiermark regnete es am 11. August innerhalb einer Stunde 64 Millimeter. Das kommt hier statistisch gesehen nur alle 30 Jahre vor. Zum Vergleich: In einem durchschnittlichen August regnet es in Fischbach im gesamten Monat 135 Millimeter.

Dafür gab es ungewöhnlich wenige Gewitter. Das österreichische Blitzortungssystem ALDIS registrierte von Jänner bis Ende August rund 60.200 Blitzeinschläge. Das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Blitzmessungen im Jahr 1992.

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Im SO klingt der Regen ab. Sonst wechselhaft, einzelne Schauer. 9/15°

Unter anhaltendem Störungseinfluss bleibt es in ganz Österreich unbeständig mit teils dichten Wolkenfeldern und vereinzelt auch Regenschauern. In den Morgenstunden lösen sich etwaige Nebelfelder vor allem an der Alpensüdseite nur langsam auf. Von Bregenz über Salzburg bis nach Graz gibt es anfangs immer wieder Regenschauer. Am Nachmittag beschränken sich die Regenschauer auf den Westen. Die Schneefallgrenze liegt zwischen 1400 und 1800m Seehöhe. Bereits am Vormittag zeigt sich die Sonne nördlich des Alpenhauptkammes kurz, nachmittags dann etwas häufiger. Der Wind weht überwiegend mäßig, in exponierten Lagen teils lebhaft, aus West bis Nord. Die Frühtemperaturen liegen zwischen 4 und 11 Grad, die Tageshöchsttemperaturen erreichen 11 bis 18 Grad.
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