01. Juni 2017 | 11:54 Uhr
Effektivster Schutz
BirdLife empfiehlt Schwalben als Insektenschutz
Ein Schwalbenpaar vertilgt pro Brutsaison etwa 12.000 Mücken und Fliegen.
Nicht nur Menschen, auch die Tiere in den Ställen leiden unter der Insektenplage im Sommer. Will man keine Chemie einsetzen, empfiehlt die Vogelschutzorganisation BirdLife die Ansiedelung von Rauchschwalben. Das sei eine "einfache, aber nachhaltige und überaus effektive Lösung, sich und seine Tiere vor Insekten zu schützen", hieß es in einer Aussendung.
"Ein Landwirt hat in seinem Stall beobachtet, dass ein Schwalbenpaar in zwei Stunden um die 200 Stechfliegen gefangen und verfüttert hat", berichtete Tierärztin Maria Hermann aus ihrer Praxis in der Steiermark laut BirdLife. "Damit ist die Anwesenheit der Schwalben im Viehstall meine erste und wichtigste Empfehlung gegen die Insektenplage dort und für das Wohlergehen der Stalltiere."
Ein Hygieneproblem im Stall durch Kotverunreinigungen bestehe nicht. "Gegen mögliche Verunreinigungen empfehlen wir eigens angebrachte Kotbretter und zur Unterstützung des Nestbaus und als Vorbeugung vor dem Abstürzen Nistbrettchen", so Gabor Wichmann, Geschäftsführer von BirdLife Österreich.
Gegen Mücken und Fliegen
Rauchschwalben verdanken ihren Namen dem Verhalten, durch Giebellöcher in Gebäude zu gelangen. Ihre napfförmigen, oben offenen Nester bauen sie bevorzugt in Ställe oder andere trockene und windgeschützte Gebäude. Die Vögel ernähren sich von Fluginsekten wie Mücken und Fliegen. Sie jagen auch in jenen Ställen, in denen sie brüten und ihre Jungen aufziehen. Dadurch reduzieren sie die Belastung der Stalltiere durch Fliegen und Stechmücken erheblich.
Pro Brutsaison werden von einem Schwalbenelternpaar etwa 1,2 Kilogramm Insekten an die vier bis sechs Jungtiere verfüttert. Das entspricht grob geschätzt etwa 12.000 Insekten. "Die Rauchschwalbe hat zwei bis drei Bruten pro Jahr, bei einer Brutdauer von 13 bis 16 Tagen. Das macht sie für die Stalltiere zum nachhaltigsten und effektivsten Insektenschutz", so Gabor Wichmann.