04. Dezember 2012 | 09:06 Uhr
Philippinen
Zehntausende fliehen vor Taifun
"Bopha" fegt über Philippinen. Unwetter erreichte Insel Mindanao.
Der schwere Taifun "Bopha" hat Dienstagfrüh (Ortszeit) die Insel Mindanao im Süden der Philippinen erreicht und Zehntausende in die Flucht getrieben. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 210 Kilometern pro Stunde und starken Regenfällen sei das Unwetter im Osten der Insel auf Land getroffen, teilte die Wetterbehörde des Landes mit. Über 41.000 Menschen seien in rund tausend Notunterkünfte geflüchtet, sagte der Chef der Zivilschutzbehörde, Benito Ramos. Ob es Todesopfer gab, war zunächst unklar.
Drei Menschen seien von umstürzenden Bäumen getroffen worden, zudem habe ein Mensch einen Herzinfarkt erlitten, sagte Ramos. Der Zustand der Opfer sei aber noch unklar. Außerdem werde eine Person vermisst. Der Zivilschutzchef führte die bisher niedrige Opferzahl auf die umfassenden Evakuierungen zurück. Anwohner der Küstenregionen und niedrig gelegener Siedlungen seien wegen der Gefahr von Überschwemmungen und Erdrutschen in Sicherheit gebracht worden.
Auf Mindanao herrschte am Dienstag Ausnahmezustand: Flug- und Fährverbindungen wurden annulliert, die Schulen blieben geschlossen. In der Stadt Cagayan de Oro mit ihren rund 600.000 Einwohnern traten am Dienstag mehrere Flüsse über die Ufer und verursachten Überschwemmungen. Um Brände und tödliche Elektroschläge zu vermeiden, waren am Morgen weite Teile der Insel ohne Strom. Bewohner Mindanaos berichteten von entwurzelten Bäumen und vom Sturm abgedeckten Dächern.
Der Taifun zog leicht nachlassend Richtung Nordwesten weiter. Er wurde im weiteren Tagesverlauf im Süden der Insel Negros erwartet, wo mit schweren Regenfällen gerechnet wurde. "Bopha" ist bereits der 16. schwere Sturm, der in diesem Jahr auf die Inselgruppe im Westen des Pazifiks trifft. Im Schnitt durchleben die Anwohner der Philippinen etwa 20 schwere Stürme pro Jahr. Im August wurden in dem südostasiatischen Land bei mehreren Unwettern rund 100 Menschen getötet.