08. Oktober 2012 | 09:16 Uhr

baumgartner stratojump © Luke Aikins/Red Bull Photofiles

Stratos

Wetter der wichtigste Faktor für den Sprung

Wind, Niederschlag, Bewölkung und Sonneneruptionen entscheidend.

Einer der wichtigsten Faktoren für den Erfolg der Mission "Red Bull Stratos" ist das Wetter – und gleichzeitig einer der am wenigsten vorhersehbaren. Für Don Day, der Chef-Meteorologe des Projekts, eine schwierige Aufgabe. Wind, Niederschlag, Bewölkung und Sonneneruptionen haben eine entscheidende Bedeutung.

Prognosen
Weil all diese Faktoren die Starttauglichkeit direkt beeinflussen, untersucht Don Day sowohl historische als auch aktuelle Wetter Profile bis ins kleinste Detail. Anhand von Wetter-Modellen am Computer, mit denen Bedingungen bis in eine Höhe von 39.625 Meter vorhergesagt werden können, entwirft er Prognosen für die Flug- und Landebahn. Um die Bedingungen über Roswell in New Mexico beurteilen zu können, lassen Don und das Team Wetterballons steigen. Diese starten zweimal täglich in El Paso, Texas, und in Albuquerque, New Mexico. Allerdings können sich die Bedingungen nur wenige Stunden vor dem Start oder auch während der Mission unerwartet ändern.

WIND: Es darf nicht zu windig sein. Die Anfälligkeit für Wind-Turbulenzen steigt mit der Größe des Ballons – und der Red-Bull-Stratos-Ballon ist riesig. Zudem ist er nur 0,002 Zentimeter dick. Schon ein kurzer Windstoß vor dem Abheben reicht aus, um den 55 Stockwerke hohen Ballon zu beschädigen oder den tonnenschweren Kran, der die Kapsel für den Start in Position bringt, umzuwerfen. Sollte der Wind im Bereich vom Boden bis in mehrere hundert Meter Höhe eine Geschwindigkeit von maximal fünf Kilometern pro Stunde überschreiten, gibt es keine Starterlaubnis. Das Team beobachtet den Wind während der gesamten Mission, vor allem an der Grenze zur Stratosphäre, wo es häufig Turbulenzen gibt. Über Windmuster in der Höhe Bescheid zu wissen, ermöglicht dem Team, die Landezone noch vor dem Start vorherzusagen, da der Ballon mit Windströmungen gesteuert wird.

NIEDERSCHLAG: Egal ob als Schnee, Eis, Regen oder starker Nebel – Niederschlag jeder Art oder auch übermäßige Luftfeuchtigkeit können die Sicht der Boden-Crew sowie die Leistung des Ballons beeinträchtigen und einen Start unmöglich machen. Starker Frost oder Eisbildung am Ballon könnten das Abheben oder Aufsteigen möglicherweise behindern, weil sich das Gesamtgewicht dadurch unter Umständen um mehrere Dutzend Kilogramm erhöht.

BEWÖLKUNG: Gemäß den Vorschriften der U.S. Federal Aviation Administration wird der "Red-Bull-Stratos"-Ballon nicht fliegen, wenn mehr als die Hälfte des Himmels bewölkt ist oder wenn die horizontale Sichtweite an irgendeiner Stelle weniger als 4,8 Kilometer beträgt. Ein klarer Himmel gewährleistet eine bessere Verfolgung der Kapsel beim Aufstieg sowie von Felix Baumgartners Abstieg. Außerdem sind das für Baumgartner die bestmöglichen Bedingungen, um sich im Himmel orientieren zu können.

SONNENERUPTIONEN: Ein weiteres Phänomen sind Sonneneruptionen, also explosionsartige Aktivitäten auf der Sonne. Eine derartige Aktivität kann Sonnenstürme hervorrufen, die wiederum die Satelliten- und Funk-Kommunikation beeinflussen. Glücklicherweise können Meteorologen Sonnenstürme vorhersagen, weil es viele Stunden, üblicherweise Tage, dauert, bis die Auswirkungen die Erdatmosphäre erreichen. Das Missions-Team weicht bei der Planung des Start-Zeitpunktes Sonneneruptionen aus.

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Oft Sonne, in den Niederungen Nebel. -5/2°

Zunehmender Druck wird im Ostalpenraum wetterbestimmend. Damit überwiegt im Bergland meist strahlender Sonnenschein, in den Becken und Tälern sowie im Flachland halten sich aber teils zähe Nebel- oder Hochnebelfelder und nicht überall wird es dort tagsüber sonnig. Der Wind weht nur schwach. Tageshöchsttemperaturen minus 1 bis plus 4 Grad.
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