29. November 2012 | 11:15 Uhr
Rückblick
Warmer Herbst mit allerlei "Ausreißern"
So war der Herbst 2012: Im Norden zu trocken, im Süden zu nass.
Ein buntes Sammelsurium an meteorologischen "Ausreißern" hatte der Herbst 2012 zu bieten. Während am 11. September in Zwerndorf (NÖ) noch 32,3 Grad gemessen wurden, fiel am 30. Oktober in Zeltweg (ST) die Temperatur auf minus 14 Grad. Laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) lagen die Werte gesamt gesehen um 1,2 Grad über dem vieljährigen Mittel. Niederschlagstechnisch war es im Norden zu trocken, im Süden hingegen zu nass.
Warm
Auf den Bergen war es seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1851 überhaupt nur zwei Mal wärmer. Hier lagen die Temperaturen im Schnitt fast zwei Grad über dem langjährigen Mittelwert. Das konnten auch die am 29. Oktober am Hohen Sonnblick (3.105 Meter) registrierten minus 17,2 Grad nichts mehr ändern.
Zu nass
Deutlich zu nass war der Herbst in der Südhälfte Österreichs. Südlich von Mürz, Enns, Salzach und Inn sowie in Vorarlberg gab es um 20 bis 125 Prozent mehr Niederschlag. Am 11. November registrierte die ZAMG an der Wetterstation Loiblpass (K) 125 Millimeter Regen, was der Hälfte der normalen Monatsmenge entsprach. In der Nordhälfte des Landes war es in den meisten Regionen um zehn bis 30 Prozent trockener als im vieljährigen Mittel, südlich von Wien und im Bereich Wolfsegg am Hausruck (OÖ) sogar um bis zu 39 Prozent.
Schnee im Oktober
Trotz der hohen Temperaturen bildete sich bereits am 29. Oktober fast überall in Österreich eine Schneedecke. Das kam zuletzt im Oktober 2003 vor. In höheren Lagen gab es schon Mitte September einen ersten Wintereinbruch, mit drei Zentimeter Neuschnee am 13. September in Bad Gastein (S) auf 1.100 Meter Seehöhe.
Bei der Sonnenscheindauer lag der Herbst 2012 österreichweit gesehen größtenteils im Bereich der vieljährigen Mittelwerte. In den regionalen Auswertungen sind jedoch deutlich die Auswirkungen der häufigen Hochdruck-Wetterlagen mit wolkenlosem Wetter auf den Bergen und Nebel in den Niederungen erkennbar. Zum Beispiel registrierte die ZAMG am Jauerling (NÖ) 460 Sonnenstunden, im nahe gelegenen Krems lediglich 330. Ähnlich groß war der Unterschied in Oberösterreich mit 490 Sonnenstunden am Feuerkogel und nur 310 im Gmunden. Der absolut sonnigste Ort war in diesem Herbst der Patscherkofel (T) mit 520 Sonnenstunden.