17. Juni 2025 | 14:05 Uhr

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Formationsflug

Voller Erfolg: ESA erzeugt erste künstliche Sonnenfinsternis

Erstmals erzeugen ESA-Satelliten im Weltall eine künstliche Sonnenfinsternis, um die Sonnenkorona über Stunden zu beobachten. 

Formationsflug im All geglückt

Die Europäische Weltraumagentur (ESA), die ihren Hauptsitz in Paris (Frankreich) hat, hat mit der Mission Proba-3 einen wichtigen Schritt in der Sonnenforschung gemacht. Zum ersten Mal gelang es, mit zwei Satelliten eine künstliche Sonnenfinsternis zu erzeugen – und zwar stundenlang. So konnten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zum ersten Mal die dünne und lichtschwache äußere Atmosphäre der Sonne, die sogenannte Korona, über längere Zeit genau beobachten.

Ein Vorhaben mit großer technischer Herausforderung

Bereits Ende 2024 berichtete das Fachmagazin t3n über die geplante Mission, die damals als technisch sehr anspruchsvoll beschrieben wurde. Nun hat sich gezeigt, dass die ESA diese Herausforderung erfolgreich bewältigt hat. Die beiden Satelliten fliegen so nah beieinander, dass sie gemeinsam eine Art virtuelles Teleskop bilden, das genau auf die Sonne ausgerichtet ist.

Zwei Satelliten – eine präzise Schattenwand

Das Herzstück von Proba-3 ist ein komplexer Formationsflug: Der vordere Satellit, genannt „Occulter“, fliegt exakt 150 Meter vor dem zweiten Satelliten, dem „Coronagraph“. So wirft der Occulter einen scharfen Schatten auf den Coronagraphen. Dieses Schattenbild blockiert das sehr helle Licht der Sonnenoberfläche.

Dadurch kann der hintere Satellit die viel schwächere Sonnenkorona aufnehmen, die normalerweise vom grellen Sonnenlicht überstrahlt wird. Während eine natürliche Sonnenfinsternis nur wenige Minuten dauert, ermöglicht die künstliche Finsternis stundenlange Beobachtungen. Die beiden Satelliten halten dabei ihre Position zueinander mit einer Genauigkeit von nur wenigen Millimetern – eine technische Meisterleistung.

Warum diese Forschung wichtig ist

Die Mission ist nicht nur für die Grundlagenforschung von Bedeutung. Die dabei gewonnenen Daten helfen auch, das sogenannte Weltraumwetter besser zu verstehen. Besonders wichtig sind Erkenntnisse über sogenannte koronale Massenauswürfe, bei denen große Mengen an Plasma von der Sonne ins All geschleudert werden.

Solche Auswürfe können empfindliche Technik auf der Erde und im Weltall beschädigen. Dazu zählen zum Beispiel Satelliten, GPS-Systeme und sogar Stromnetze, was große Auswirkungen auf unseren Alltag haben kann. Mit den neuen Beobachtungen hofft man, solche Ereignisse in Zukunft besser vorhersagen und rechtzeitig warnen zu können.

Beeindruckende Bilder und Daten für die Wissenschaft

Die ersten Bilder, die Proba-3 übermittelt hat, haben die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler überrascht. Andrei Zhukov, leitender Experte am Königlichen Observatorium von Belgien, sagte: „Wir konnten unseren Augen kaum trauen.“ Die Mission ist für zwei Jahre geplant und soll in dieser Zeit Tausende Stunden an Beobachtungsdaten liefern. Diese sollen helfen, die Sonne und ihre Einflüsse auf die Erde noch besser zu verstehen.

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