04. Jänner 2024 | 09:00 Uhr

Verzweifllung_Header.png © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Reserven erschöpft

Verzweiflung in deutschen Hochwasser-Gebieten wächst

Die anhaltenden Regenfälle in den deutschen Hochwasser-Gebieten haben nicht nur zu steigenden Pegelständen geführt, sondern auch zu einem dramatischen Mangel an Sandsäcken. 

Die Situation wird zunehmend kritisch, da nicht nur die Naturkräfte eine Bedrohung darstellen, sondern auch der menschengemachte Diebstahl von Schutzeinrichtungen wie Sandsäcken die Lage verschärft.

Reserven erschöpft - Niedersachsen greift auf Hilfe anderer Bundesländer zurück

Der Dauerregen hat den eigenen Vorrat von 1,9 Millionen Sandsäcken in Niedersachsen nahezu aufgebraucht.

In einem verzweifelten Schritt müssen die Verantwortlichen auf Reserven aus anderen Bundesländern zurückgreifen.

Trotz der Bereitstellung von weiteren 1,5 Millionen Sandsäcken bleibt die Lage im Hochwassergebiet äußerst prekär, warnt der zuständige Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz.

Diebstähle und Unruhe in den betroffenen Gemeinden

Die Verzweiflung treibt manche Anwohner dazu, aus purer Not Sandsäcke zu stehlen.

In Mönchpfiffel-Nikolausrieth (Thüringen) wurde ein Schutzwall der Gemeinde auf einer Länge von 20 Metern abgetragen.

Auch in Lilienthal (Niedersachsen) kam es zu Diebstählen, was die Polizei veranlasste, die Bürger dringlich zu bitten, die Sandsäcke unangetastet zu lassen.

Konflikte und zusätzlicher Druck für die Einsatzkräfte

Die ohnehin angespannte Situation wird durch Konflikte und Auseinandersetzungen zwischen den Einsatzkräften und Anwohnern weiter belastet.

Feuerwehr-Präsident Karl-Heinz Banse berichtet von Beleidigungen und Diskussionen über die Priorisierung bei der Wasserabfuhr.

Die Verzweiflung der Betroffenen nimmt zu, da die Hochwassersituation sich weiter zuspitzt, und die dringend benötigten Sandsäcke nicht einfach online bestellt werden können.

Gefahr für Infrastruktur und Pumpenversagen

Die eisigen Temperaturen stellen nicht nur eine Gefahr für Menschen dar, sondern auch für die Infrastruktur.

Dr. Karsten Brandt warnt davor, dass bei Frost die Pumpen der Feuerwehren nicht mehr funktionieren könnten, was zu einem Stillstand der Wasserabfuhr führen würde.

Diese frostigen Bedingungen sollen laut Prognosen mindestens eine Woche lang anhalten, so der Deutsche Wetterdienst.

Hochwasser-Alarm auf Friedhof

In Niedersachsen werden ungewöhnliche Maßnahmen ergriffen, um Gräber vor den Wassermassen zu schützen.

Verzweifllung_Bild1.png © Markus Hibbeler

Der Parkfriedhof in Oldenburg: Helfer haben 300 Kübel aufgestellt 

Tonnen voller Wasser werden als Barriere auf Friedhöfen aufgestellt. Der Parkfriedhof in Oldenburg setzt auf eine beeindruckende Reihe von knallroten Plastikkübeln, um die Gräber auf einer Länge von rund einem Kilometer zu schützen.

Verzweifelter Kampf gegen die Wassermassen und steigende Pegelstände

Die Einsatzkräfte von THW und Feuerwehr arbeiten unermüdlich daran, Hochwasserbarrieren zu errichten, um die Gemeinden vor einem möglichen Deichbruch zu schützen.

Die steigenden Pegelstände an Fluss Hunte und den umliegenden Flehten verschärfen die Situation weiter, und die Hoffnung der Bewohner schwindet.

Appell an Höfe zur Evakuierung von Tieren

Die Höfe in Bümmerstede nahe dem Überflutungsgebiet werden aufgefordert, ihre Tiere in Sicherheit zu bringen.

Die Sorge vor weiteren Regenfällen und einem möglichen Versagen der Deiche bleibt bestehen, während die Menschen in den Hochwassergebieten weiterhin gegen die Naturgewalten kämpfen.

Drohender Frost verschärft die Gefahr

Ein weiteres ernsthaftes Problem zeichnet sich ab: Meteorologen warnen vor einem Frost-Schock mit einem Temperatursturz von bis zu 15 Grad ab Freitag.

Dies könnte besonders für die Hochwassergebiete gefährlich werden, da dort, wo jetzt noch Flut ist, bald Eis sein könnte.

Der Wetter-Experte Dominik Jung mahnt zu Vorsicht, da plötzlich vereiste Flächen Hohlräume unter der Eisdecke verbergen könnten. 

Kombination aus Hochwasser und Frost verheerend

Die Kombination aus Hochwasser und anschließendem Frost kann verheerende Auswirkungen auf die Umwelt und die Gemeinschaft haben.

Ein solches Szenario führt oft zu einer Vielzahl von Problemen, die von Infrastrukturschäden bis hin zu gesundheitlichen Risiken reichen.

Hochwasser an sich ist bereits eine ernsthafte Bedrohung, die durch intensive Niederschläge, Schneeschmelze oder andere Faktoren verursacht werden kann.

Es kann zu Überschwemmungen von Flüssen, Seen und städtischen Gebieten führen, was zu erheblichen Schäden an Gebäuden, Straßen und anderen Infrastruktureinrichtungen führt.

Diese Flutereignisse können auch die Wasserversorgung verschmutzen und zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten führen.

Frost verschärft Probleme exponentiell

Wenn nun nach einem Hochwasser plötzlich Frost einsetzt, verschärfen sich die Probleme exponentiell.

Das gefrorene Wasser kann dazu führen, dass bereits beschädigte Strukturen wie Straßen, Brücken und Gebäude weiter geschwächt werden.

Die durch das Hochwasser gesättigte Erde wird zu Eis, was zu Bodenverschiebungen und Erdrutschen führen kann.

Erhebliche Behinderung für Rettungs- und Aufräumarbeiten

Ein weiteres gravierendes Problem ist, dass das gefrorene Wasser auch die Rettungs- und Aufräumarbeiten erheblich behindert.

Die Effizienz der Einsatzkräfte wird durch eisige Straßen und beschädigte Transportwege stark eingeschränkt.

Zudem können durch die Kälte gesundheitliche Risiken für die betroffene Bevölkerung entstehen, da die Kombination aus Nässe und Frost unter anderem Erfrierungen und Erkältungskrankheiten begünstigen kann.

Ernteausfälle

Die Landwirtschaft leidet ebenfalls unter dieser Wetterkombination. Pflanzen, die durch das Hochwasser bereits geschädigt wurden, sind besonders anfällig für Frost.

Die Ernteausfälle können beträchtlich sein, was nicht nur die lokale Versorgung, sondern auch die Wirtschaft der betroffenen Region stark beeinträchtigt.

Präventive Maßnahmen immer wichtiger 

Insgesamt verdeutlicht die Verbindung von Hochwasser und Frost die fragilen Naturgegebenheiten und die Empfindlichkeit menschlicher Gemeinschaften gegenüber extremen Wetterbedingungen.

Der Klimawandel verstärkt diese Risiken weiter, und es wird immer wichtiger, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um die Anfälligkeit von Gemeinschaften gegenüber solchen Naturkatastrophen zu verringern. 

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Im S Nebel, im N sonnig, 9/20°

Im Süden und Südosten halten sich einige Nebel- und Hochnebelfelder hartnäckig. Stellenweise bleiben sie sogar beständig. Ansonsten setzt sich oft die Sonne durch, dazu ziehen von Südwesten her immer wieder auch Wolkenfelder über den Himmel. Alpennordseitig löst der Föhn diese Wolken teilweise wieder auf. Der Wind weht in den Föhnregionen an der Alpennordseite sowie verbreitet im Osten auflebend aus Ost- bis Südost. Die Tageshöchsttemperaturen erreichen, je nach Sonnenscheindauer und Föhn, zwischen 10 und 22 Grad.
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