11. April 2024 | 10:00 Uhr

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Wärme erhöht Gefahr

Wanderer (19) in Tirol von Lawine erfasst und getötet

Eine Wanderung einer Gruppe Deutscher in Tirol endete in einer Tragödie: Eine Lawine riss zwei junge Männer mit, einer 19-Jähriger starb, einer wurde verletzt. 

Das verheerendes Lawinenunglück überschattete, wie oe24 berichtete, Dienstagnachmittag die malerischen Berge Tirols  - als eine siebenköpfige Freundesgruppe von den Schnee- und Geröllmassen erfasst wurden, die sie gar nicht selbst ausgelöst hatten. Zwei 19-Jährige wurden von einer Lawine erfasst, wobei einer von ihnen, Jonas T. aus Pollenfeld (der in der Nachwuchsakademie des 1. FC Nürnberg angestellt war) sein Leben verlor und der andere verletzt wurde.

Lawine bärenkopf achensee © zoom tirol

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Starb: Jonas T. aus Pollenfeld, der für den 1. FC Nürnberg arbeitete. 

Warmes Wetter und tödliche Gefahr

Das Unglück ereignete sich in der Nähe von Pertisau am Achensee auf 1.800 Meter Seehöhe, als die Gruppe den Bärenkopf besteigen wollte. Doch unterhalb des Gipfels entschieden sie aufgrund der Schneeverhältnisse umzukehren. Bei der Überquerung eines Schneefeldes löste sich plötzlich eine Lawine und verschüttete die beiden jungen Männer, die mehr als 200 Meter mitgerissen wurden. „Es war einfach Pech, die Leute waren nicht die unmittelbaren Auslöser der Lawine“, sagt Patrick Nairz, Leiter des Lawinenwarndiestes.  

Lawine bärenkopf achensee © zoom tirol

Herausforderungen des Frühjahrs

Das tragische Ereignis ereignete sich zu einer Zeit, die für derartige Vorkommnisse ungewöhnlich erscheint: Anfang April. Das sonnige und außergewöhnlich warme Wetter der Region trug zu einer erhöhten Gefahr durch Nass- und Gleitschneelawinen bei. Die Schmelze des Schnees verursacht das Eindringen von Wasser in die Schneedecke, was die Haftung zwischen den Schichten oder zwischen Schnee und Boden verringert. 

Nairz: „Solche Lawinen, die in der Höhe brechen, können bis ins Grüne vorstoßen.“ Der Experte betont, dass „aufgrund der außerordentlich warmen Witterung der vorangegangenen Tage die Voraussetzungen für Gleitschneelawinen zum Unfallzeitpunkt tendenziell erhöht waren“. Er rät, Schneefelder besser zu umgehen.