07. März 2024 | 13:00 Uhr
Gefahrenstufe 4
Tirol: Akute Gefahr vor spontanen Lawinenabgängen
Aktuelle Lawinensituation in Tirol – Große Gefahr vor spontanen Lawinen.
Nach den massiven Neuschneefällen befindet sich Tirol in einer äußerst angespannten Lawinensituation, die auf der fünfteiligen Skala die bedrohliche Gefahrenstufe 4 erreicht hat. Die Gefahr von spontanen Lawinenabgängen ist akut, besonders abseits der gesicherten Pisten bei Skitouren. Die gegenwärtige Lage in verschiedenen Regionen Tirols und wichtige Empfehlungen für Wintersportler.
Die Gefahrenlage im Detail
Die aktuelle Lage entlang des Alpenhauptkamms vom Rätikon bis zu den Hohen Tauern und den Karnischen Alpen sowie im Bregenzerwald ist von erhöhter Gefahrenstufe 3 (orange) geprägt, wie auf der entsprechenden Karte veranschaulicht wird. Der Neu- und Triebschnee erweist sich als äußerst störanfällig, wobei schon einzelne Wintersportler in der Lage sind, kleinere bis mittlere Schneebrett- und Lockerschneelawinen auszulösen.
Besondere Risiken unterhalb von 2600 Metern
Besonders unterhalb von rund 2600 Metern besteht zusätzlich die Gefahr von Gleitschneelawinen. Dies bedeutet, dass die gesamte Schneedecke auf glattem Untergrund, beispielsweise Grashängen, ins Rutschen geraten kann. Die Situation erfordert eine höchste Vorsicht und Achtsamkeit seitens der Wintersportler, insbesondere bei der Wahl der Routen und im Umgang mit dem anspruchsvollen Gelände.
Einsatzkräfte im Großeinsatz nach Lawinenabgang im Kleinwalsertal
Ein dramatischer Vorfall erschütterte heute das Kleinwalsertal in Vorarlberg, als am 1.982 Meter hohen "Steinmandl" eine Lawine niederging. Am 7. März gegen 9.20 Uhr informierte ein besorgter Skitourengeher die Behörden über den Lawinenabgang. Sofort rückten verschiedene Einsatzkräfte aus, um mögliche Verschüttete zu retten und die Situation unter Kontrolle zu bringen.
Entwarnung nach Sicherheitssuche
Noch zu Beginn des Einsatzes war die Lage unklar, und es bestand die Möglichkeit, dass Personen unter den Schneemassen verschüttet wurden. Die Bergrettung machte sich unverzüglich auf den Weg, um nach möglichen Opfern zu suchen und Erste Hilfe zu leisten.
Nach einer intensiven Sicherheitssuche konnte jedoch schnell Entwarnung gegeben werden. Glücklicherweise gab es keine Verschütteten, und es stellte sich heraus, dass die Lawine ohne menschliches Zutun ausgelöst wurde. Dieses Phänomen, als "Spontanauslösung", stellt eine besondere Herausforderung für Rettungskräfte dar.
Regionale Unterschiede
Im Kontrast dazu zeigt sich die Lawinengefahr in großen Teilen von Salzburg, Kärnten, Ober- und Niederösterreich sowie der Steiermark derzeit als vergleichsweise gering. Dennoch ist es essentiell, auch in diesen Regionen die örtlichen Wetter- und Schneebedingungen genau zu beachten und die aktuellen Warnungen im Blick zu behalten.
Wintersportler in Tirol stehen vor herausfordernden Bedingungen, die eine umsichtige Planung und Risikominimierung erfordern. Die Lawinensituation bleibt in den kommenden Tagen kritisch, und eine ständige Anpassung an die aktuelle Lage ist unerlässlich.