30. Oktober 2024 | 10:00 Uhr

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Arktis-Phänomen

Stabiler Polarwirbel: Weiße Weihnacht in Gefahr?

Der Polarwirbel, ein entscheidendes Wetterphänomen in der Arktis, spielt eine wichtige Rolle bei der Gestaltung des Winterwetters in Europa. 

Der Polarwirbel, ein entscheidendes Wetterphänomen in der Arktis, spielt eine wichtige Rolle bei der Gestaltung des Winterwetters in Europa. Aktuelle Beobachtungen und erste Prognosen lassen auf eine stabile Entwicklung des Polarwirbels schließen - was das für den Winter in Österreich und anderen Teilen Mitteleuropas bedeuten könnte.

Was ist der Polarwirbel und wie beeinflusst er das Winterwetter?

Der Polarwirbel ist ein starkes Tiefdruckgebiet über der Arktis, das kalte Luftmassen um den Nordpol herum festhält. Im Winter entscheidet seine Stabilität maßgeblich über das Wetter in Europa. Bleibt der Polarwirbel stabil, können milde Luftströmungen aus dem Atlantik nach Mitteleuropa vordringen, was zu höheren Wintertemperaturen führt. Wird der Polarwirbel jedoch gestört oder aufgespalten, kann kalte Polarluft nach Europa vordringen und extreme Kältewellen verursachen. Aktuelle Beobachtungen zeigen, dass sich der Polarwirbel bereits früh, im September, wieder aufgebaut hat und seither stabil geblieben ist. Dies deutet darauf hin, dass vorerst keine außergewöhnlich kalten Luftmassen nach Mitteleuropa gelangen. Es bleibt jedoch noch unklar, wie sich die Situation im weiteren Verlauf des Winters entwickeln wird.

Einfluss der quasi-zweijährigen Schwingung (QBO)

Zusätzlich zur Stabilität des Polarwirbels spielt auch die sogenannte quasi-zweijährige Schwingung (kurz: QBO) eine Rolle. Diese Windströmung in der Stratosphäre verändert ihre Richtung alle zwei bis drei Jahre und befindet sich derzeit in einer westlichen Phase. Diese Westphase verstärkt die Stabilität des Polarwirbels, was wiederum die Wahrscheinlichkeit einer Störung verringert. Die QBO, die in einer Höhe von etwa 16 bis 50 Kilometern stattfindet, beeinflusst die Wind- und Wetterverhältnisse weitreichend. In diesem Jahr trägt sie dazu bei, dass die Chancen für einen stabilen und somit milderen Winter steigen. Sollte sich diese westliche Phase bis zum Frühling halten, könnte das einen milden Winter für Österreich und den Rest Mitteleuropas begünstigen.

Milder Dezember in Sicht: Wird es weiße Weihnachten geben?

Die aktuellen Modelle zur Wetterentwicklung deuten darauf hin, dass der Dezember eher warm verlaufen könnte. Auch wenn im November kühlere Temperaturen möglich sind, erwarten die Meteorologen für den Dezember eine vergleichsweise milde Wetterlage. Dies lässt die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten in vielen Regionen Europas eher gering erscheinen. Dennoch bleibt die Wetterlage dynamisch und kurzfristige Änderungen sind möglich.

Ein stabiler Polarwirbel bedeutet für die kommenden Monate jedoch keineswegs eine garantierte Abwesenheit von Kälte. Spontane Kältewellen könnten sich bei veränderten Windverhältnissen durchaus einstellen, insbesondere bei regionalen Wetterumschwüngen, die oft kurzfristig entstehen.

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Regnerisch und windig. 13/18°

Störungseinfluss bringt österreichweit dichte Wolken und Regen bzw. Regenschauer, die teilweise auch kräftig ausfallen. Am wenigsten regnet es in Osttirol und Oberkärnten. Besonders im Südosten können auch noch Gewitter eingelagert sein. Im Laufe des Nachmittages geht die Schauerneigung etwas zurück, in der Westhälfte ergeben sich auch kurze Sonnenfenster. Der Wind bläst meist mäßig, in exponierten Lagen und in der Obersteiermark sowie im südlichen Niederösterreich auch lebhaft bis kräftig aus West bis Nordwest. Tageshöchsttemperaturen 13 bis 20 Grad. Heute Nacht: In der Nacht auf Mittwoch werden die Regenschauer allmählich weniger, die Wolken lockern aber nur zeitweise etwas auf. In der Westhälfte gehen stellenweise die ganze Nacht Regenschauer nieder. An der Alpensüdseite hingegen geht es meist trocken durch die Nacht. Der Wind bläst im Norden und Osten sowie im Bergland mäßig bis lebhaft, in exponierten Lagen kräftig aus West bis Nordwest. Tiefsttemperaturen 7 bis 15 Grad.
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