28. Dezember 2023 | 09:00 Uhr

Perlmuttwolken_Header.png © Facebook - Brigitte Hauenstein

Naturschauspiel

Schillernde Perlmuttwolken über dem Himmel Europas

Ein außergewöhnliches Farbenspiel von beispiellosem Reiz hat sich kürzlich in den Wolken über verschiedenen Regionen Europas entfaltet.
 

Von Lappland bis zu den Alpen zogen schillernde Perlmuttwolken die Aufmerksamkeit der Beobachter auf sich.

Polare Stratosphärenwolken (PSC): Eine seltene Erscheinung auf der Nordhalbkugel

Über der Nordhalbkugel der Erde gehören polare stratosphärische Wolken (PSC) normalerweise zu den seltenen atmosphärischen Phänomenen. In den letzten Tagen jedoch waren sie über Nord- und Nordwesteuropa besonders zahlreich vertreten. Durch ihr farbenfrohes Schillern, das an den Glanz von Perlmutt erinnert, tragen sie auch die Bezeichnung "Perlmuttwolken."

Beeindruckende Sichtungen bis zu den Alpen

Diese ungewöhnlichen Wolkenerscheinungen konnten in den vergangenen Tagen nicht nur über Lappland im Norden Skandinaviens, sondern auch über Schottland, England und sogar Teilen Mitteleuropas bis hin zu den Alpen gesichtet werden.

Die Wissenschaft hinter dem Farbenspiel

Zeitraffer-Aufnahmen verdeutlichen die enorme Höhe, in der sich diese Wolken befinden. Im Gegensatz zu tieferen Wolken, die bereits im Dämmerungsschatten verblassen, erreichen die Polaren Stratosphärenwolken immer noch die Sonnenstrahlen.

Perlmuttwolken: Schönheit mit potenziellen Gefahren

Das faszinierende Farbenspiel von Perlmuttwolken entsteht nicht durch Brechung und Reflexion, sondern durch Beugung und Interferenzen von Sonnenlicht an Eiskristallen in der Stratosphäre. Diese Wolken schweben in beeindruckenden Höhen von 22 bis 29 Kilometern und bilden sich nur bei extremen Temperaturen unter minus 78 Grad.

 

 

 

Unerfreuliche Kehrseite: PSC und die Ozonschicht

Trotz ihrer optischen Anziehungskraft bergen Perlmuttwolken eine unerfreuliche Kehrseite. Sie stehen im Verdacht, die lebenswichtige atmosphärische Ozonschicht anzugreifen. Einige der chemischen Prozesse, die mit ihrem Erscheinen verbunden sind, tragen zur Entstehung des gefürchteten Ozonlochs bei.

Häufigkeit und Seltenheit: Perlmuttwolken über der Nordhemisphäre

Während Perlmuttwolken über der Antarktis relativ häufig sind, treten sie über der Nordhemisphäre der Erde eher selten auf. Die Störung des winterlichen Polarwirbels durch hohe Gebirge in nördlichen Breiten führt dazu, dass die für PSC erforderliche extreme Kälte über der Arktis nur selten erreicht wird.

 

 

 

Unterschied zu "normalen" irisierenden Wolken

Im Gegensatz dazu sind "normale" irisierende Wolken in unseren Breiten recht häufig zu beobachten. Diese bilden sich jedoch nicht in über 20 Kilometern Höhe, sondern meistens in der typischen Höhenschicht für Mischwolken an den Rändern von 3 bis 7 Kilometer hohen Altocumulus-Wolken. 

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Im O unbeständig, sonst teils sonnig, 9/19°

Letzte Schauer am Alpenostrand lassen rasch nach. Die Wolken lockern im Norden im Tagesverlauf mehr und mehr auf und dort kommt die Sonne zunehmend zum Vorschein. Im übrigen Österreich bleibt es meist trüb, die Sonne zeigt sich allenfalls gelegentlich und von Westen ziehen bereits am Vormittag neuerliche Wolkenfelder auf. Am späteren Nachmittag regnet es in Vorarlberg und Tirol leicht. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Nord bis Ost, im westlichen Österreich aus Süd. Die Tagestemperaturen erreichen 13 bis 20 Grad.
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