25. September 2024 | 14:00 Uhr
Nach Hochwasser
NÖ: Weiterhin rund 1.500 Einsatzkräfte im Krisengebiet aktiv
Die Folgen des Hochwassers in Niederösterreich halten weiterhin an. Noch immer befinden sich rund 1.500 Einsatzkräfte im Dauereinsatz, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.
Besonders betroffen sind der Großraum St. Pölten und der Bezirk Tulln, wo der Katastrophengebiet-Status vorerst bestehen bleibt.
Niederösterreich kämpft weiterhin gegen die Folgen des Hochwassers
Die Aufräumarbeiten in Niederösterreich gehen unermüdlich weiter. Vor allem der Großraum rund um St. Pölten sowie die Bezirke St. Pölten-Land und Tulln sind weiterhin schwer betroffen. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) rechnet damit, dass der Katastrophengebiet-Status in diesen Regionen „noch einige Tage“ aufrecht bleiben wird. Laut LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) waren auch am Mittwoch noch rund 1.500 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Bundesheer und dem Roten Kreuz im Einsatz. Die Zusammenarbeit der verschiedenen Organisationen läuft reibungslos, dennoch sind viele Gebiete noch weit von einer Rückkehr zur Normalität entfernt.
Evakuierte Personen und infrastrukturelle Probleme
Aktuell sind noch 151 Personen evakuiert, wie Stephan Pernkopf, der auch als Einsatzleiter des Landesführungsstabs fungiert, berichtete. Zwar sind mittlerweile alle Dauersiedlungsräume wieder über den Landweg erreichbar, jedoch bleibt der Zugang zu einigen Siedlungen oder Häusern aufgrund von Schäden und Umleitungen weiterhin schwierig. Besonders problematisch ist die Situation in sieben Gebieten, wo es zu erheblichen Problemen mit den Kanalsystemen gekommen ist. In zehn weiteren Gebieten sind die Trinkwasserversorgungen beeinträchtigt, was die Rückkehr in die betroffenen Häuser erschwert. Um diese Probleme möglichst rasch zu beheben, sind personell aufgestockte Schadenskommissionen im Dauereinsatz.
Unterstützende Kräfte und Maßnahmen
Seit Beginn der Hochwasserkatastrophe waren in Niederösterreich insgesamt 85.000 Helfer im Einsatz. Am Mittwoch setzten auch erneut Einheiten des Bundesheers ihre Arbeit fort, wobei Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) die „hohe Einsatz- und Leistungsbereitschaft“ der Soldaten lobte. Neben den Aufräumarbeiten der Einsatzkräfte führt die Polizei verstärkte Streifendienste durch, um die Sicherheit in den Hochwassergebieten zu gewährleisten. Während die Katastrophenhilfszüge der Feuerwehr nicht mehr aktiv unterwegs sind, ist der Einsatz von Pumpen weiterhin notwendig. Alleine im Tullnerfeld befinden sich aktuell 24 Hochleistungspumpen, darunter auch eine sogenannte Hytranspumpe, im Einsatz. Diese Geräte helfen, die Wassermassen zu bewältigen und die betroffenen Gebiete zu entlasten. Zusätzlich mussten schwere Betonbrocken, die durch die Flut angeschwemmt wurden, entfernt werden. Landeshauptfrau Mikl-Leitner betonte die Dringlichkeit dieser Arbeiten und die Notwendigkeit rascher Hilfsmaßnahmen.
Finanzielle Unterstützung und Schadensausmaß
Um die Betroffenen so schnell wie möglich zu unterstützen, wurden bisher bereits acht Millionen Euro an Soforthilfe an die Hochwasseropfer ausbezahlt. Diese finanziellen Mittel sollen helfen, die dringendsten Bedürfnisse der Menschen in den betroffenen Gebieten zu decken. Die Niederösterreichische Versicherung rechnet insgesamt mit einem Schadensausmaß von 70 bis 100 Millionen Euro. Bis jetzt wurden bereits mehr als zehn Millionen Euro an Hochwasseropfer ausbezahlt. Generaldirektor Stefan Jauk erklärte, dass innerhalb der ersten Woche nach dem Hochwasser rund 5.000 Schadensfälle registriert wurden. Pro Tag werden etwa 500 dieser Fälle abgewickelt, um den Betroffenen rasch Hilfe zukommen zu lassen.