08. Juni 2013 | 00:01 Uhr
Wieder Unwetter
Morgen droht eine neue Flut
Horror-Bilanz des Hochwassers schockiert – und jetzt droht sogar das nächste Unwetter.
Die erste Gefahr ist überstanden, doch jetzt droht schon die nächste Flut: Für spätestens Montag sagen die Meteorologen der ZAMG schwere Gewitter und Regenschauer in ganz Österreich voraus. Zwar sinken die Pegel der großen Flüsse derzeit pro Tag einen Meter, bis Montag haben sie aber höchstens Mittelstand erreicht. Und: Die Dämme sind jetzt schon so durchweicht, dass sie einer neuen Flut nur schwer standhalten können. Stefan Gloimüller von der Feuerwehr Krems: „Eine neue Flut wird den Damm zerstören.“
Die Bilanz des Hochwassers lässt Österreich jetzt schon weinen: Sieben Menschen sind gestorben. Erik Eybl, Schadens-Chef von Generali, schätzt den volkswirtschaftlichen Schaden auf 3 Milliarden Euro. „400 Millionen Euro davon sind versichert, der Rest ist nicht versicherter Schaden, zerstörte Infrastruktur, Kosten für die Aufräumarbeiten.“
Die Hilfsbereitschaft war unvergleichlich: 70.000 Feuerwehrleute, 7.500 Einsatzkräfte der Rettung, 3.000 Polizisten, 3.000 Soldaten und Tausende private Helfer waren seit Beginn des Hochwassers aktiv. Die „Feuerwehrler“ waren in Summe 750.000 Stunden im Einsatz. Österreicher spendeten bisher rund 6 Millionen Euro. Und: Neo-Politiker Frank Stronach stellt 500.000 Euro zur Verfügung.
Opfer der Flut: "Vieles ist nicht mehr ersetzbar"
Als die Flut kam, hatten sie nur ein paar Stunden Zeit, um zu flüchten. Jetzt kommen Tausende Österreicher zurück in ihre zerstörten Häuser und stehen zwischen Schlamm, Dreck und kaputten Möbeln. Die braune, zähe Masse hat ganze Ortschaften überzogen. Tausende Soldaten liefern sich einen Wettlauf gegen die Zeit und versuchen, den Schlamm zu beseitigen, bevor er aushärtet.
ÖSTERREICH-Lokalaugenschein in Oberloiben in der Wachau (NÖ): Hier hat die Jahrhundert-Flut besonders stark zugeschlagen. Das Wasser ist weg, aber die Schäden werden erst jetzt sichtbar.
Eine Schlammschicht zieht sich durch die engen Gassen. Es stinkt ekelhaft nach Verfaultem. „Das Wasser in meinem Heurigen stand mir bis zum Hals“, sagt Karl Brustbauer. Stühle, Tische, alles in seinem Lokal wurde von der Flut verschluckt.
„Erst war ich wütend, weil wir hier keinen Hochwasserschutz haben. Dann kam der Frust, und jetzt bleibt die Depression.“ Statt eine Hochzeitsgesellschaft zu bewirten, steht er im Schlamm.
Eine Gasse weiter. Johann Doppler vermietet Zimmer, doch für Gäste hat er nicht einmal ein Bett. „Es wird wohl einige Monate dauern, bis wir hier alles wieder aufgeräumt haben“, sagt er.
Familie Bäuerl hatte mit einem eigenen Hochwasserschutz vorgesorgt, aber im Keller steht trotzdem noch das Wasser knietief: „Das Schlimmste ist der persönliche Schaden. Vieles, woran unser Herz hing, ist zerstört und nicht mehr ersetzbar“, sagt Waltraud Bäuerl.
So geht es vielen in Oberloiben. Doch was ihnen Kraft gibt, ist die Gemeinschaft. „Sogar Fremde helfen. Dafür sind wir dankbar“, so Bäuerl.
Auch die Nachbargemeinde Unterloiben stand unter Wasser. Besonders getroffen hat hat es den Gasthof Loibnerhof der Familie Knoll. „Unser Gastgarten und unsere ganze Küche hier unten wurden zerstört. Wir schätzen den Schaden auf 60.000 Euro“, sagt Juniorchef Josef Knoll.
Es wird noch einige Monate dauern, bis wieder Normalität einkehrt in den betroffenen Gebieten.
Frank spendet halbe Million
Politik-Milliardär Frank Stronach hat eine eigene Spendenaktion gestartet.
ÖSTERREICH: Wie viel Geld soll denn durch Franks Hochwasserhilfe zusammenkommen?
Frank Stronach: Hoffentlich sehr viel Geld. Es ist wichtig, dass möglichst viele Menschen helfen und auch Gutverdiener ihren Beitrag leisten.
ÖSTERREICH: Was soll mit dem Geld dann geschehen?
Stronach: Das werden wir dann genau anschauen. Es ist wichtig, dass jeder Euro auch an die Opfer weitergeht. Wir werden vielleicht auch mit Hilfsorganisationen zusammenhelfen.
ÖSTERREICH: Sie haben 2002 zwei Millionen gespendet, diesmal 500.000. Hoffen Sie, dass die Schäden geringer ausfallen?
Stronach: Natürlich hoffe ich, dass möglichst wenig Schaden entsteht, aber das ist unabhängig von meiner Spende. Ich gebe viel von meinem Geld, um in Österreich eine Systemveränderung herbeizuführen.
Unwetter-Warnung
Für Samstag und Sonntag gelten Unwetter-Warnungen der ZAMG. Es ist mit Gewittern zu rechnen, örtlich sind größere Regenmengen möglich.
© wetter.at
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VIDEO: Rekord-Flut bedroht ungarische Giftdeponie
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(abs, prj)
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22.32 Uhr: Gastro-Schiff gesunken
Im Zuge des Donau-Hochwassers ist ein bei Neustadtl (Bezirk Amstetten) vor Anker liegendes, per Schorbaum in Uferdistanz festgemachtes Gastro-Schiff gesunken, berichtete die NÖ Landespolizeidirektion am Freitag. Verletzt wurde niemand. Die Höhe des entstandenen Schadens war zunächst nicht bekannt.
22.30 Uhr: Evakuierungen in Ungarn
Aus Angst vor der herannahenden Flutwelle sind in Westungarn am Freitag mehr als 2.000 Menschen evakuiert worden. Betroffen war vorerst vor allem die nördlich von Györ gelegene Kleinstadt Györujfalu. "Zwar ist der Damm soweit stabil, der Druck ist jedoch so stark gestiegen, dass wir beschlossen haben als Sicherheitsmaßnahme Györujfalu zu evakuieren, erklärte der ungarische Premierminister Viktor Orban.
21.23 Uhr: Geologe: "Stromgeschwindigkeit verringern"
In die Diskussion um eine Erweiterung der Hochwasserschutz-Maßnahmen für Tirol kommen jetzt Retentionsflächen, sprich Überflutungsgebiete. Wichtig wäre es, die „Stromgeschwindigkeit zu verringern“: Dies würde die Hochwasser-Wellen abdämpfen, erklärt der Tiroler Chef-Geologe Gunther Heißel. „Es wäre gut, wenn man aus der jetzigen Katastrophe die Lehren zieht und die Flussläufe genau studiert.“
20.19 Uhr: Hochwasser-Schäden geringer2002
In Österreich ist nach bisherigen Angaben von geringeren Versicherungsschäden als bei der Flut 2002 auszugehen. Hochgerechnet auf ganz Österreich könnte damit diesmal die 2002 von Versicherungen gedeckte Schadenssumme von 420 Mio. Euro spürbar unterschritten werden. Insgesamt hatte das Hochwasser von 2002 laut VAV-Versicherung in Österreich einen volkswirtschaftlichen Schaden von rund 3 Mrd. Euro verursacht.
19.12 Uhr: Deutschland: Angst vor Plünderern
In den Hochwasser-Gebieten in Deutschland geht die Polizei verstärkt auf Patrouille - Grund ist die Angst vor Plünderern in den evakuierten Teilen von Dresden. Auch an den Deichen werden die Beamten vermehrt auf Streife gehen - um Katastrophentourismus zu verhindern.
18.34 Uhr: Bürgermeister überlegt Klage
Der Bürgermeister der vom Hochwasser betroffenen Mühlviertler Gemeinde Walding (Bezirk Urfahr-Umgebung), Josef Eidenberger (S), überlegt eine Klage gegen Unbekannt. Er beschuldigt die Kraftwerksbetreiber, dass man bestimmte Orte volllaufen ließ, um Linz und das Machland - weiter unten an der Donau - zu schützen. In der Nacht auf Dienstag sei der Donaupegel innerhalb von zwei Stunden sprunghaft angestiegen. "Wenn fünf Kilometer (die Breite der Donau zu diesem Zeitpunkt, Anm.) um 70 Zentimeter steigen, dann hab ich Probleme, mir das mit hydraulischen Gesetzen erklären zu können."
© EPA
Hochwasser in Walding am Dienstag, Foto: EPA
18.00 Uhr: Tirol: Hänge noch nicht abgetrocknet
Die Regenmenge soll am kommenden Wochenende zwar bedeutend geringer sein, als die der vergangenen Tage, aber die Hänge sind noch nicht abgetrocknet. "Dadurch könnte es noch einmal kritischer werden", befürchtet der Tiroler Landesgeologe Günther Heissel.
17.06 Uhr: OÖ: Damm für Eferdinger Becken
Umweltlandesrat Rudi Anschober (G) und Infrastrukturministerin Doris Bures (S) haben sich auf einen Damm im Eferdinger Becken verständigt. In einem Lokalaugenschein informierten sie Freitagnachmittag die betroffenen Gemeinden. Der Zeitplan müsse erst fixiert werden, ebenso die Finanzierung, hieß es.
16.55 Uhr: Salzburg: Aufräumen als Wettlauf gegen die Zeit
Am kommenden Wochenende werden in Salzburg Gewitter erwartet, damit drohen neuerlich Vermurungen. Die bestehenden Murensperren sind mit Geröll gefüllt. Im Pinzgau sind mehr als hundert Bagger im Einsatz, um die Sperren zu räumen.
16.21 Uhr: Jäger für Betretungsverbot der Auen
Das Hochwasser werde in Niederösterreich enorme Ausfälle am Wildbestand zur Folge haben, meint Peter Lebersorger, Geschäftsführer des NÖ Landesjagdverbandes. Nach der Flut dürften die Tiere deshalb jetzt nicht auch "von den Menschen herumgehetzt werden". Jetzt gelte es, die überlebenden Alttiere in Ruhe zu lassen. Menschen, die Fotos und Filme machen wollten, seien ein noch größeres Problem als das Wasser. Lebersorger sprach sich sogar für ein generelles Betretungsverbot der Auen aus - Einsatzkräfte natürlich ausgenommen.
16:00 Uhr: Weitere Tote in Tschechien trotz sinkender Pegelstände
Die Zahl der Toten durch Unwetter und Hochwasser ist in Tschechien auf zehn gestiegen. Ein Schlauchboot kenterte am Freitag auf der Moldau in Südböhmen. Dabei ertranken zwei Männer. Helfer konnten mehrere Bootsinsassen retten. Das teilte die Polizei mit. Landesweit blieben fünf Menschen weiter vermisst. In weiten Teilen Tschechiens entspannte sich die Hochwasserlage dennoch deutlich.
15:50 Uhr: EU will Verfahren gegen Österreich einstellen
Österreich hat wegen seiner Hochwasserschutzmaßnahmen in niederösterreichischen Naturschutzgebieten seit 2011 ein EU-Verfahren am Hals. Die EU-Kommission hatte bemängelt, dass Projekte wie die Erhöhung von Dämmen nicht korrekt bewertet würden. Die niederösterreichischen Umweltvorschriften entsprächen nicht der EU-Vogelschutz- und der -Habitatrichtlinie. Zwischenzeitlich wurden die nationalen Gesetze geändert, darum werde die Kommission vorschlagen, das Verfahren zu schließen.
15:32 Uhr: NÖ: Bundesheer beim Aufräumen im Wettlauf mit der Zeit
Nach dem Rückgang des Donau-Hochwassers hat für das Bundesheer nun in der Wachau das große Aufräumen begonnen. Das Militärkommando Niederösterreich sprach in einer Aussendung am Freitag von einem "Wettlauf mit der Zeit". Die Soldaten seien guter Dinge, diesen zu gewinnen. Schlamm und Geröll müssen noch im nassen Zustand beseitigt werden, da sonst diese Masse extrem aushärtet.
15:12 Uhr: Zeit wird knapp: Heftige Gewitter für Sonntag erwartet
Die Zeit drängt, eine Kaltfront von Südwesten dürfte am Sonntag für heftige Gewitter mit Sturm, Hagel und Starkregen sorgen. "Damit sind Muren und auch lokale Überflutungen wahrscheinlich", so Meteorologe Josef Haselhofer von der Wetterdienststelle Salzburg. Die Böden seien oberflächlich zwar wieder trocken, "innen drinnen aber nach wie vor gesättigt, nass und noch nicht verfestigt."
14:50 Uhr: Dutzende Rehe auf Rettungshügel bei Tulln gefangen
Dutzende Rehe, Schulter an Schulter auf einem sogenannten Rettungshügel bei Tulln gefangen, umgeben vom Hochwasser. Die Rehe wurden bereits am Mittwoch bei einem Erkundungsflug mit dem Polizeihubschrauber entdeckt. Die Tiere hatten sich auf einen für solche Zwecke extra aufgeschütteten Rettungshügel, wie es sie überall entlang der Donauauen gibt, gerettet. Auch am Freitag befand sich das Rotwild noch auf der kleinen Insel, das Wasser rundherum war am Sinken.
© APA/Richard Feischl/NÖ LFV
(c) APA/Richard Feischl/NÖ LFV
14:39 Uhr: Reinigungsarbeiten in Häfen Lobau und Albern gestartet
Auch in den Wiener Häfen Lobau und Albern entspannt sich nun die Lage: In Albern stehe das Wasser noch fünf bis zehn Zentimeter hoch und in der Lobau 50 Zentimeter. Mit den Reinigungsarbeiten wurde zum Teil schon begonnen, kommende Woche sollen die Häfen wieder in Betrieb gehen.
Im Hafen Albern wurde mit den Reinigungsarbeiten bereits in der Freitagfrüh begonnen. Außerdem sollen heute wieder alle Lagerhallen mit Strom versorgt werden, wurde in einer Hafen Wien-Aussendung außerdem angekündigt. Die Arbeiten werden noch bis morgen, Samstag, dauern. Mit kommender Woche soll der Betrieb dann wieder aufgenommen werden.
14:16 Uhr: Donau-Fluten ziehen Richtung Osteueropa
In Bratislava begannen die Pegel nach einem Höchststand um die Mittagszeit langsam zu sinken, im Süden des Landes sowie in Ungarn hieß es zu diesem Zeitpunkt noch abwarten und bangen. Die Scheitelwelle wird dort erst am Sonntag erwartet. Die slowakische Hauptstadt scheint ihren Kampf gegen die Jahrhundertflut siegreich bestanden zu haben, die befürchtete Hochwasserkatastrophe ist ausgeblieben.
13:58 Uhr: ORF-Spendenaktion brachte bisher 4,2 Millionen Euro
Bei der am Montag vom ORF gestarteten "Hochwasserhilfe - Sofort" sind bis Freitag bereits 4,2 Millionen Euro gespendet worden. "4,2 Millionen Euro in so kurzer Zeit: Das ist ein beeindruckender Erfolg und zeigt einmal mehr, wie groß die Hilfsbereitschaft der Österreicher ist", freute sich Generaldirektor Alexander Wrabetz. Der ORF kooperierte dabei mit Hilfsorganisationen wie dem Rotes Kreuz, der Caritas, der Diakonie, der Volkshilfe und dem Hilfswerk. Ziel ist eine rasche Üerbrückungshilfe.
13:37 Uhr: Melker kehren langam zum Alltag zurück
Dort, wo am Montag noch das Wasser kniehoch stand, stehen Autos und Stühle in den teilweise wieder geöffneten Schanigärten. Bier und andere Güter werden an die Geschäfte im Zentrum bis vor die Haustüre geliefert. Zillen sind schon längst nicht mehr unterwegs. Nur eine argentinische Touristengruppe ist leicht verwundert, warum mitten am Hauptplatz eine Sammelstelle für Sondermüll ist.
13:20 Uhr: 60 Einsatzkräfte in Wien mit Aufräumarbeiten beschäftigt
Mehr als 60 Kräfte der Stadt, der Wasserstraßengesellschaft Via Donau und der Feuerwehr werden mehrere Wochen lang täglich im Reinigungs-Einsatz sein, kündigte die MA 45 an. Der Bereich rund um die Donauinsel werde dabei in mehreren Etappen von Schlamm und Treibgut befreit.
13:06 Uhr: Hochwasser-Schutz: Wien hatte noch "Spielraum"
In Wien hat die Donau in den vergangenen Tagen einen Pegel von 8,09 Meter sowie eine Durchflussmenge von rund 11.000 Kubikmeter pro Sekunde und damit ein Niveau erreicht, das einem sogenannten hundertjährlichen Ereignis entspricht. Von der Flut betroffen waren vor allem die Häfen Lobau und Albern sowie die Lokalmeilen Sunken City und Copa Cagrana, die sich aber in ausgewiesenen Überschwemmungsbieten befinden.
Die Wohngebiete blieben hingegen verschont. Gefahr für die Stadt drohte keine, denn es gab noch "Spielraum". Denn der Hochwasserschutz in Wien könnte bis zu 14.000 Kubikmeter pro Sekunde bewältigen.
12:47 Uhr: Pegelstände in Niederösterreich und Oberösterreich sinken
Die Pegelstände in Niederösterreich und Oberösterreich waren am Freitag am sinken. Die Donau wird laut dem Hydrografischem Dienst NÖ erst vermutlich in einer Woche Mittelstand erreichen. In Oberösterreich rechneten Hydrologen damit, das die Warnstufe am Samstag unterschritten wird. Hangrutsch- und Murengefahr gab es weiterhin in Tirol und Salzburg. So drohte im Zillertal nach wie vor ein massiver Felssturz.
12:36 Uhr: Verkehrslage entspannt sich vom Westen her
Obwohl am Freitag noch zahlreiche Straßen entlang der Donau, des Inn oder auch im Salzkammergut wegen Hochwassers, nach Vermurungen, Erdrutschen bzw. wegen Aufräumungsarbeiten unpassierbar waren, hat sich die Situation vom Westen her zunehmend entspannt. Die Stadionbrücke in Wien ist komplett frei. Die Korridorstrecke Kufstein - Salzburg ist ab nächster Woche befahrbar.
12:24 Uhr: Kostenlose Untersuchung von Hausbrunnen in NÖ
Nach dem Hochwasser im Bundesland unterstützt die Energie- und Umweltagentur NÖ auf Initiative von Landesrat Stephan Pernkopf (V) betroffene Hausbrunnenbesitzer. Kostenlose Beratungen und Untersuchungen der Wasserqualität werden angeboten. Die Anmeldung zu der Aktion erfolge über die jeweilige Gemeinde.
12:01 Uhr: Teils verheerende Schäden in Klosterneuburg
Das Donau-Hochwasser habe in Klosterneuburg enorme, teils verheerende Schäden angerichtet, berichtete die Stadtgemeinde am Freitag. Aufgrund des nur langsamen Rückganges des Pegelstandes bleibe die Lage weiterhin angespannt. Großflächige Gebiete stünden unter Wasser, Straßen und Wege seien unterspült und teilweise weggerissen, Masten gebrochen, zahlreiche Gebäude von den Fluten eingenommen.
11:50 Uhr: Aufräumarbeiten an Sperrbauwerken Wettlauf gegen die Zeit
Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Das Hochwasser vom vergangenen Sonntag hat in den Salzburger Bergen nicht nur für Überflutungen und Muren gesorgt, sondern auch die Schutzbauwerke der Wildbach- und Lawinenverbauung bis zum Rande gefüllt. Diese müssen nun so rasch wie möglich geleert werden - spätestens am Sonntagabend drohen im Bundesland erneut heftige Gewitter.
11:35 Uhr: Franks Stronach spendet 500.000 Euro
Parteigründer Frank Stronach will wegen des Hochwassers 500.000 Euro spenden. Bei einer Pressekonferenz am Freitag in Wien forderte er weiters Politiker, Gewerkschafts- und Kammerfunktionäre mit einem Verdienst von mehr als 80.000 Euro auf, zehn Prozent ihres Nettoeinkommens zu spenden. Stronach hat zudem eine Website und eine Spendenhotline einrichten lassen.
11:20 Uhr: OMV unterstützt Hochwasserhelfer
Um die Einsätze zu unterstützen und um zu gewährleisten, dass Helfer, Arbeitsgeräte und Hilfsgüter in die Katastrophenregionen transportiert werden können, stellt die OMV dem "Team Österreich", einer Kooperation vom Österreichischen Roten Kreuz und Hitradio Ö3, OMV Value Cards im Wert von EUR 100.000 zur Verfügung.
11:02 Uhr: Kremser Krisenstab absolvierte letzte Sitzung
In Krems hat nach dem Hochwasser der Krisenstab am Freitag seine letzte Sitzung absolviert. Aufräumarbeiten gingen weiter, "langsam kehrt wieder Normalität ein", berichtete der Magistrat der Stadt. In der Stadt galt ab Freitag auch wieder die Gebührenpflicht in den Kurzparkzonen. Für Schadensmeldungen von Privaten und Betrieben steht der Magistrat unter der Telefonnummer 02732 / 801-295 zur Verfügung.
10:43 Uhr: Essl Museum in Klosterneuburg wieder geöffnet
Ab heute sind alle Ausstellungen des Essl Museums wieder zugänglich. Die Feuerwehr Klosterneuburg war in den letzten Tagen in ununterbrochenem Einsatz und pumpte kontinuierlich Wassermengen ab, um das Museum und die umliegenden Gebiete zu schützen
10:30 Uhr: NÖ: Bundesheer mit 1.500 Soldaten im Einsatz
An der Donau in Niederösterreich sind am Freitag nach Angaben des Militärkommandos 1.500 Soldaten im Assistenzeinsatz gestanden. Dabei kam auch verstärkt schweres Gerät zur Verwendung. Mit Faltstraßensystemen, Baggern und Ladern der Pioniere wurden und werden Schäden der Überschwemmungen beseitigt.
10:15 Uhr: Abpumpen und Aufräumen in Amstetten
Noch immer sind die Freiwilligen Feuerwehren in Amstetten unterwegs, um zu pumpen und aufzuräumen. Das Wasser geht nur langsam zurück.
© BFK Amstetten
10:03 Uhr: LKW-Fahrer bei Unfall nach Aufräumarbeiten getötet
Bei Aufräumarbeiten nach dem Hochwasser ist im Bezirk Liezen ein Obersteirer getötet worden. Er überschlug sich mit seinem Lkw mehrmals. Der 49 Jahre alte Mann aus Admont wollte am Donnerstagvormittag im Schrabachgraben bei Aigen im Ennstal Räumungsarbeiten nach einem Erdrutsch durchführen. Dabei kam es zu dem Unglück.
09:54 Uhr: Ungarn kämpft weiter gegen Rekordflut
Während in Österreich die Aufräumarbeiten in vollem Gange sind, steigt in Ungarn der Wasserstand der Donau weiter an. Bei Nagybajcs unweit der Grenze zu Österreich wurde in der Nacht auf Freitag ein Pegelstand von 8,79 Metern gemessen. Damit lag dieser um vier Zentimeter über dem bisherigen, im Jahr 2002 gemessenen Höchststand.
09:42 Uhr: A4 in Wien nach drei Tagen wieder befahrbar
Die A4 in Wien, die seit Dienstag bei der Unterführung Stadionbrücke überflutet war, ist seit Freitag früh wieder ungehindert befahrbar. Nach Angaben der Asfinag hat die Autobahnmeisterei Kaisermühlen die ganze Nacht hindurch die Wassermassen weggepumpt. Auch der Rückgang der Pegelstrände habe dazu beigetragen, dass der Abschnitt der Ostautobahn noch vor Einsetzen des Frühverkehrs freigegeben werden konnte.
09:25 Uhr: Hilfseinsatz der Samariter in Marbach und Goldwörth
Rund 200 Samariterinnen und Samariter sind täglich in den vom Hochwasser stark betroffenen oberösterreichischen Gemeinden Goldwörth, Feldkirchen und Alkoven im Einsatz