12. Juli 2013 | 09:12 Uhr
Studie
Luftverschmutzung tötet Millionen Menschen
Feine Staubpartikel am gefährlichsten. Führen zu Lungenschäden und Krebs.
Mehr als zwei Millionen Menschen sterben weltweit jedes Jahr an den Folgen der Luftverschmutzung. Das berichten amerikanische Forscher in den "Environmental Research Letters" (Bristol). Die bei weitem wichtigste Ursache dafür seien feine Staubpartikel, die zu Lungenschäden und Krebs führen können.
Feinstaub
Diese Staubpartikel seien insgesamt für etwa 2,1 Millionen Todesfälle verantwortlich, schreibt die Universität von North Carolina in Chapel Hill (USA) mit Verweis auf die Studie. Daneben sterben jedes Jahr etwa 470.000 Menschen an den Folgen hoher Ozon-Konzentrationen. "Unsere Studie zeigt, dass Luftverschmutzung im Freien eines der größten Umweltrisiken ist", sagte Mitautor Jason West. Besonders viele dieser Todesfälle gebe es in Süd- und Ostasien, wo die Bevölkerungsdichte hoch und die Luft stark verschmutzt sei.
Auch steigende Temperaturen beeinflussen die Umwelt in vielfacher Weise, so können Schadstoffwirkungen zunehmen, stärkerer Regen etwa aber auch die Zeit verkürzen, in der die Stoffe in der Luft bleiben. Die Forscher um Jason West und Raquel Silva hatten die Daten von 14 Modellrechnungen zu den Auswirkungen von Ozon und sechs Modellen zu Feinstaubpartikeln verglichen und mit epidemiologischen Modellen kombiniert.
Geringere Lebenserwartung
Die Lebenserwartung verringere sich mit einer zusätzlichen Belastung von 100 Mikrogramm Staubteilchen pro Kubikmeter Luft im Durchschnitt um drei Jahre, hatte erst vor wenigen Tagen ein internationales Team berichtet, das Daten aus China analysiert hatte. Das sei fünfmal mehr als konventionelle Berechnungen ergeben hätten, schreiben die Forscher im Fachjournal "PNAS".