27. Mai 2013 | 08:36 Uhr

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Klimaforscher

Klimawandel könnte Europa weiter spalten

Experte warnt vor sozialen Ungleichheiten, falls Niederschläge in Südeuropa stark zurückgehen.

Der Meeresspiegel steigt, Gletscher schmelzen und das Wetter schlägt Kapriolen: Mit einer Erwärmung des Weltklimas gehen düstere Szenarien einher. Auch Europa wird betroffen sein, warnte der deutsche Klimafolgenforscher Hans Joachim Schellnhuber am Sonntag.

Massive Auswirkungen
Die Erwärmung des Weltklimas kann nach Ansicht von Experten in wenigen Jahrzehnten massive Auswirkungen auf Europa haben. Insbesondere in Ländern wie Italien oder Spanien könnten die Niederschläge in ein bis zwei Jahrzehnten stark zurückgehen, sagte Schellnhuber, der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa.

Die Trockenheit könnte demnach in den südeuropäischen Ländern, die zurzeit ohnehin schon unter einer Wirtschaftskrise leiden, zu Ertragseinbußen in der Landwirtschaft, steigender Arbeitslosigkeit und sozialen Ungleichheiten führen. "Die Spaltung Europas auszugleichen könnte ein Problem für die EU werden", meinte der Wissenschafter im Vorfeld der Klimafolgenkonferenz "Impacts World 2013", die vom 27. bis zum 30. Mai in Potsdam stattfindet.

Kein Zweifel

Gleichzeitig betonte Schellnhuber, es gebe keinen Anlass, am Klimawandel zu zweifeln. "Die Wissenschaft ist sich längst einig. Wenn wir weiter abwarten, ist es zu spät." Die Emissionen von Treibhausgasen wie Kohlendioxid (CO2) müssten bis spätestens 2030 deutlich sinken. Bei der Erderwärmung sei jedes einzelne Grad wichtig: "Vergleicht man die globale Mitteltemperatur mit der Körpertemperatur des Menschen, können schon zwei Grad Erwärmung Fieber bedeuten und fünf Grad den Tod."

Klimafolgenforscher wollen anhand ihrer Erkenntnisse Politikern eine Grundlage für Entscheidungen bieten. Für die Zukunft strebt Schellnhuber an, vermehrt Wissenschafter aus den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Regionen in die Forschung einzubeziehen. Diese Gegenden seien bisher völlig unterrepräsentiert.
 

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