07. März 2012 | 06:29 Uhr

Hochwasser Dublin © Reuters / Cathal McNaughton

Im Winter

Klimawandel bringt mehr Niederschlag

Lawinen, Hochwasser und Murenabgänge: Bewusstsein für Gefahren steigt

Mehr Überschwemmungen, Steinschlag durch das Auftauen von Permafrost oder Hangrutsche, das können mögliche Folgen des Klimawandels sein. "Wirklich gesichert sind nur zwei Dinge: Die Temperatur steigt und es wird mehr Niederschlag - oft auch als Regen - im Winter geben", erklärte Franz Schmid, stellvertretender Leiter der Abteilung Wildbach- und Lawinenverbauung im Umweltministerium, im Gespräch mit der APA.

Hangrutschungen und Lawinen
Er ist einer der Experten, die von Donnerstag bis Samstag bei der "acqua alta alpina", einem Fachforum für alpine Infrastruktur, Naturgefahren und Hochwasserschutz, in Salzburg diskutieren. Die Klimaveränderung werde eine höhere Gefahr von Nassschneelawinen sowie von Hangrutschungen durch Durchwässerung mit sich bringen, prognostizierte Schmid. Eine höhere Temperatur könne langfristig zu einem Anstieg der Waldgrenze führen - und damit zu mehr Schutzwald in höheren Regionen.

Gefahrenbewusstsein steigt

Auch wenn man über die konkreten Auswirkungen des Klimawandels auf das Gefährdungspotenzial durch Lawinen, Murenabgänge, Hochwässer oder Hangrutsche wenig wisse, steige doch das Gefahrenbewusstsein, bemerkte der Experte. Für alle Gemeinden mit Gefährdungspotenzial durch Wildbäche oder Lawinen gibt es Gefahrenzonenpläne. "Dass wirklich bewusst in eine rote Zone gebaut wird, die Zeiten sind vorbei", sagte Schmid. Das Gefahrenbewusstsein sei - auch durch die häufig wiederkehrenden Hochwasser der vergangenen Jahre - heute sehr ausgeprägt.

Die Öffentlichkeit für mögliche Gefahren zu sensibilisieren ist auch eine der Empfehlungen, die im Rahmen des im vergangenen Jahr abgeschlossenen EU-Projektes AdaptAlp (www.adaptalp.org) erarbeitet wurden. Dabei haben 16 Partner aus sechs Alpenländern untersucht, was der Klimawandel für den Alpenraum bedeutet und wie man auf die damit verbundenen Naturgefahren reagieren kann. Es ging um Gefahrenzonenplanung, Risikomanagement, Öffentlichkeitsarbeit und Best-Pratice-Beispiele.

Neben einer verstärkten Öffentlichkeitsarbeit gehört die Einbindung der lokalen Akteure sowie der internationalen Experten und mehr Freiraum für mögliche Überschwemmungsgebiete zu den Empfehlungen. Das Umweltministerium habe beispielsweise das Schulprojekt "Biber Berti" (http://biberberti.com) entwickelt, um Kindern Naturgefahren und mögliche Schutzmaßnahmen näher zu bringen, sagte Schmid.