25. Oktober 2013 | 08:08 Uhr

feuer_epa.jpg © EPA

Australien

Kein Ende der Buschbrände in Sicht

Helfer retteten verletzte Tiere. Pilot starb im Einsatz. Diskussion über Klimawandel.

Kein Ende der Buschbrände nahe der australischen Metropole Sydney. Bei den riesigen Feuern sind mittlerweile auch zahllose Tiere getötet oder verletzt worden. Freiwillige Helfer suchten am Donnerstag abgebranntes Buschland westlich von Sydney ab, um verletzte Kängurus, Koalas und andere Beuteltiere zu bergen. Zwar erleichterte eine leichte Abkühlung den Kampf gegen die Flammen, beim Absturz eines Löschflugzeugs kam jedoch ein Pilot ums Leben.

Welle der Hilfsbereitschaft

Die Hilfsbereitschaft der Menschen sei "überwältigend", sagte die Zoologin Anna Felton, die als freiwillige Wildtierpflegerin für die Tierschutzorganisation WIRES arbeitet. Sogar Menschen, deren Häuser niedergebrannt seien, hätten sich an der Rettungsaktion für die Tiere beteiligt. Zuletzt konnten ihren Angaben zufolge vor allem Opossums, Vögel und einige Wallabys geborgen werden.

Die Tierschützer fürchten allerdings, dass insgesamt nur wenige Wildtiere die Feuer überlebt haben. Sie hätten oft schwere Verletzungen, sagte Felton. Neben Brandwunden an Pfoten und Schnauzen litten die meisten Tiere unter Dehydrierung und Rauchvergiftungen. Nach Erste-Hilfe-Maßnahmen in einem speziellen Rettungswagen werden die Tiere zum Tierarzt gebracht. Danach werden sie von freiwilligen Pflegern mit nach Hause genommen und dort oft noch monatelang gepflegt, bis sie wieder ausgewildert werden können.

Verunglücktes Löschfahrzeug

Das verunglückte Löschflugzeug war nach Angaben der Feuerwehr zur Bekämpfung eines Brandes in der Nähe der Stadt Ulladulla im Einsatz gewesen, als es in einem abgelegenen Gebiet südlich von Sydney abstürzte. Ein Rettungshelfer fand den Angaben zufolge die Leiche des 43-jährigen Piloten, konnte sie aber wegen des Brandes zunächst nicht bergen.

"Das ist eine Tragödie für die Feuerwehr, aber vor allem ist es eine Tragödie für die Familie dieses Mannes", sagte Feuerwehrchef Shane Fitzsimmons. Es war der zweite Todesfall durch die aktuellen Buschbrände.

Die Feuer im Bundesstaat New South Wales haben bereits 124.000 Hektar Land verwüstet und mehr als 200 Häuser zerstört. Am Donnerstag erleichterten zwar kühlere Temperaturen die Löscharbeiten, wegen heftiger Winde wurde aber für zwei Brände die höchste Alarmstufe ausgerufen.

Klimawandel
Der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore mischte sich unterdessen in die Diskussion über einen Zusammenhang von Klimawandel und Buschbränden in Australien ein. Buschbrände seien ein "natürliches" Phänomen, sagte Gore, der für seinen Bemühungen im Kampf gegen den Klimawandel den Friedensnobelpreis erhielt, dem Sender ABC. Es sei aber wissenschaftlich erwiesen, dass die Brände bei steigenden Temperaturen und zunehmender Trockenheit "gefährlicher" würden.

Australiens Premierminister Tony Abbott hätte zuvor eine ähnliche Argumentation der Leiterin des UN-Klimasekretariats Christiana Figueres als "Blödsinn" zurückgewiesen. Die Brände seien "nicht Teil des Klimawandels, sie sind Teil des Lebens in Australien", sagte Abbott, dessen Regierung die CO2-Steuer abschaffen will, um die mächtige australische Bergbauindustrie zu entlasten.

Umweltminister Greg Hunt stellte sich demonstrativ hinter seinen Chef - und verwies dabei auf Recherchen im Online-Lexikon Wikipedia. Er habe sich in der Frage bei Wikipedia schlaugemacht, sagte Hunt der BBC. Dort sei zu lesen, dass Buschbrände in Australien "häufig vorkommende Ereignisse" seien.

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