22. September 2013 | 22:29 Uhr
China
Hongkong zittert vor Wirbelsturm
Höchste Warnstufe ausgerufen - bis zu 9 Meter hohe Wellen erwartet.
Nach seinen Verwüstungen auf den Philippinen hat Tropensturm "Usagi" Kurs auf die südchinesische Küste genommen. In Taiwan hatte der Taifun zwar zunächst an Kraft verloren, doch rüstete sich Hongkong für den möglicherweise schlimmsten Wirbelsturm seit 34 Jahren, wie die "South China Morning Post" schrieb. Auch die Behörden in China riefen die höchste Taifun-Warnung für die Küste aus.
Der Wirbelsturm wurde in der Nacht auf Montag erwartet. Dann sollte er im Südchinesischen Meer laut Vorhersagen bis zu neun Meter hohe Wellen mit sich bringen. Erste Sturmausläufer unterbrachen in der Provinz Fujian drei große Hochspannungsleitungen und damit vorübergehend die Stromversorgung für 170.000 Haushalte, wie die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.
Mehr als hundert Flüge in den südchinesischen Küstenregionen mussten Sonntag schon gestrichen werden. Der Taifun sollte den Prognosen zufolge in der Nacht zum Montag zwischen Huilai und Huidong in der Provinz Guangdong auf die Küste treffen. Die vier Reaktorblöcke des Atomkraftwerks Dayawan in Guangdong wurden vorsichtshalber auf eine niedrigere Auslastung heruntergefahren, berichtete Xinhua.
Auf den Philippinen hatte "Usagi" bereits schwere Zerstörungen angerichtet. Der Tropensturm traf am Samstag auf den Norden der Inselgruppe. Er zwang auf der Insel Batan Hunderte Menschen, Schutz zu suchen. "Viele Bäume wurden entwurzelt, und wir haben keinen Strom", sagte Gouverneur Vicente Gato einem Radiosender aus Manila. Trotz Überflutungen und Erdrutschen wurden zunächst keine Verletzten gemeldet, wie die nationale Katastrophenschutzbehörde berichtete.
In Taiwan hob die Wetterbehörde am Sonntag eine Warnstufe auf, wies aber darauf hin, dass es weiterhin zu starken Niederschlägen im östlichen und südlichen Bergland kommen könnte. "Usagi" hatte dort bereits am Samstag heftige Regenfälle mit sich geführt. In einigen niedrig gelegenen Regionen kam es zu Überschwemmungen. Knapp 3.500 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden.