28. November 2013 | 11:34 Uhr

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Winter kommt

Herbst neigt sich dem Ende zu

Durchschnittlich: Ein Viertel mehr Niederschlag, aber keine "Ausreißer".

Der (meteorologische) Herbst 2013 hat wohl keine Chance auf einen Eintrag in die Geschichtsbücher. Lediglich die Niederschlagsmengen lagen ein wenig über dem Durchschnitt, ansonsten brachten September, Oktober und November laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) keine unerwarteten "Ausreißer". Gänzlich uninteressant verlief er dennoch nicht.

57 Grad Temperaturunterschied

Ein Temperaturunterschied von mehr als 57 Grad kann sich schon sehen lassen: Am 6. September wurden in Innsbruck 30,3 Grad gemessen, am 27. November fiel das Thermometer am Brunnenkogel in Tirol (3.438 Meter) auf minus 26,9 Grad. Der österreichweite Mittelwert lag zwar nur 0,7 Grad über dem vieljährigen Mittel, es gab aber auch sehr kalte und sehr warme Phasen, errechnete Klimatologe Alexander Orlik: "Anfang Oktober war es im Tiefland ungewöhnlich frostig, wie am 3. Oktober in Klausen-Leopoldsdorf (NÖ) mit minus fünf Grad. Ende Oktober war es dagegen besonders im Westen noch einmal sommerlich warm, wie am 22. Oktober in Feldkirch mit 26,4 Grad."

Winterlich wurde es gleich mehrmals. So schneite es etwa am 10. und 11. Oktober von Vorarlberg bis Salzburg bis in tiefe Lagen. In Seefeld in Tirol lagen am 11. Oktober auf 1.182 Metern Seehöhe 47 Zentimeter Schnee. Mit dem Wintereinbruch Ende November bildete sich in weiten Teilen Österreichs zumindest eine dünne Schneedecke.

Mehr Niederschlag
Insgesamt gesehen fiel um 25 Prozent mehr Niederschlag als üblich. Die größten Abweichungen registrierte die ZAMG im oberen Inntal und im Paznaun. In Ischgl/Idalpe (T) auf 2.323 Meter betrug die Niederschlagsmenge mit 360 Millimeter um 130 Prozent über dem Durchschnitt. Ein extremes Niederschlagsereignis gab es Ende November im Südosten Österreichs: Die Wetterstation Loiblpass registrierte am 9. November innerhalb von 24 Stunden 136 Millimeter. Sehr trocken war es in diesem Herbst nur nördlich der Donau. Den absolut wenigsten Niederschlag gab es mit 75 Millimeter in Hollabrunn (NÖ).

Wenig Sonne
Die Sonne machte sich hingegen rar. Bundesweit lag die Sonnenscheindauer im Herbst 2013 um fünf Prozent unter dem vieljährigen Mittel. Die sonnenärmsten Gebiete waren Salzburg, Osttirol, Kärnten und die Obersteiermark, mit einem Sonnendefizit von minus 15 bis minus 30 Prozent. Mehr Sonne als im vieljährigen Mittel gab es in diesem Herbst von Steyr (OÖ) bis Litschau (NÖ), mit einem Plus von fünf bis 30 Prozent.