30. November 2023 | 09:00 Uhr
Trotz Frost & Schnee
Herbst 2023 wärmster der Messgeschichte
Frost & Schnee, aber hinter uns liegt der wärmste Herbst der Messgeschichte.
Der gefühlt warme Herbst in Österreich wurde nun auch statistisch bestätigt, wie Geosphere Austria berichtet. Die Monate September und Oktober waren im Tiefland die wärmsten Herbstmonate der jeweiligen Messreihe. Der November, obwohl noch nicht abgeschlossen, deutet laut Prognosen ebenfalls auf eine leicht überdurchschnittliche Wärme hin und war auf den Bergen der drittwärmste Herbst.
Wärmster Herbst der 257-jährigen Messgeschichte
Die vorläufige Auswertung des meteorologischen Herbstes (September, Oktober und November) zeigt, dass es im Tiefland Österreichs der wärmste Herbst in der 257-jährigen Messgeschichte war. Auf den Bergen belegt er den dritten Platz in der 173-jährigen Gebirgsmessreihe, wobei nur die Herbstmonate der Jahre 2006 und 2011 wärmer waren. Im Herbst 2023 lagen die Temperaturen im Tiefland um 2,2 Grad über dem Mittel der Klimaperiode 1991 bis 2020, auf den Bergen um 2,0 Grad. Im Vergleich zur Klimaperiode 1961 bis 1990, die weniger von der Klimaerwärmung betroffen war, betrug die Abweichung im Tiefland 2,9 Grad über dem Mittel und auf den Bergen 2,4 Grad.
Regionale Unterschiede in den Temperaturabweichungen:
Im Tiefland von Vorarlberg bis Burgenland überwiegen Anomalien von plus 2,0 bis plus 2,9 Grad, punktuell sogar bis 3,1 Grad Celsius.
In den inneralpinen Tälern von Salzburg, im Oberen Murtal und in Unterkärnten war der meteorologische Herbst 1,5 bis 2,0 Grad wärmer als das Klimamittel.
Oberhalb von 1.400 Metern Seehöhe lagen die Anomalien von West bis Ost überwiegend zwischen 1,5 und 2,4 Grad.
Die wärmsten Herbstmonate in der 257-jährigen Messgeschichte waren vorwiegend in der jüngeren Vergangenheit:
- 2023 (plus 2,2 Grad über dem Mittel 1991-2020)
- 2014 (plus 1,8 Grad)
- 2006 (plus 1,7 Grad)
- 2018 (plus 1,6 Grad)
- 2019 und 2022 (plus 1,1 Grad)
- 2000 (plus 1,0 Grad)
- 1926 und 1987 und 1801 (plus 0,8 Grad)
Niederschlag und Sonnenstunden im Herbst 2023
Die dritte Jahreszeit verlief bis gegen Ende Oktober relativ trocken, bevor eine Phase mit niederschlagsreichen Wetterlagen begann, die bis heute anhält. Der November wird voraussichtlich einer der fünf feuchtesten der Messgeschichte sein. Insgesamt ergibt dies eine durchschnittliche Niederschlagsbilanz für den Herbst 2023, die österreichweit sechs Prozent über dem vieljährigen Durchschnitt liegt. Regionale Unterschiede zeigen sich vor allem in Teilen von Vorarlberg und Tirol mit 45 bis 80 Prozent mehr Niederschlag als im Mittel sowie in Teilen der Steiermark und des Weinviertels mit 15 bis 30 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel.
Der Herbst 2023 war bisher sehr sonnig und brachte österreichweit 27 Prozent mehr Sonnenstunden als im vieljährigen Durchschnitt. Damit zählt er zu den fünf sonnigsten Herbsten in der rund 100-jährigen Sonnenscheinmessreihe.