31. Mai 2024 | 13:00 Uhr
Neue Rekorde
Frühling 2024 war der wärmste der Messgeschichte
Der Frühling 2024 hat in Österreich neue Wetterrekorde aufgestellt.
Laut vorläufiger Bilanz von Geosphere Austria war es der wärmste Frühling seit Beginn der Aufzeichnungen. Dies ist die dritte extrem warme Jahreszeit in Folge.
Temperaturrekorde im Tiefland und in den Bergen
Im Tiefland lagen die Temperaturen im Frühling 2024 um 1,9 Grad Celsius über dem Durchschnitt der Klimaperiode 1991 bis 2020. Auch in den Gipfelregionen wurde ein deutlicher Anstieg verzeichnet, mit Temperaturen, die um 1,6 Grad über dem langjährigen Schnitt lagen. Dies bedeutete den dritten Platz in der 174-jährigen Gebirgsmessreihe.
Ungewöhnlich hohe Niederschlags-Rate
Die Niederschläge im Frühling 2024 lagen um 20 Prozent über dem Durchschnitt, während die Sonnenstunden um neun Prozent unter dem Durchschnitt lagen. Diese Kombination führte zu einer außergewöhnlichen Witterungslage.
Historische Vergleichswerte und Klimatrends
Die zehn wärmsten Frühlinge seit Beginn der Tiefland-Messreihe im Jahr 1767 fanden fast alle in den letzten Jahren statt. Unter den wärmsten Jahren sind 2024, 2007 und 2018 besonders hervorzuheben. Alexander Orlik, Klimatologe bei Geosphere, betonte, dass extrem warme Frühlinge früher seltene Ausreißer waren, während sie heute häufiger auftreten.
Einfluss auf die Natur
Der kalte Wetterabschnitt in der zweiten Aprilhälfte bremste das Pflanzenwachstum und führte zu Frostschäden an Wein- und Marillenkulturen. Die warmen Monate davor beschleunigten jedoch die Entwicklung der Pflanzen, sodass einige Pflanzen ihren frühesten Blühtermin seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1946 erreichten.
Niederschlagsmengen und regionale Unterschiede
Der Frühling 2024 war die fünfte feuchte Jahreszeit in Folge. Im Durchschnitt lag der Niederschlag um rund 20 Prozent über dem langjährigen Mittel. Regionale Unterschiede waren jedoch deutlich erkennbar: Während das Tiroler Unterland und Teile Salzburgs durchschnittliche bis leicht trockene Bedingungen erlebten, war es im Westen und Süden Österreichs deutlich feuchter.
Unwetter und Tornados
Am 21. Mai 2024 kam es in Graz-Eggenberg (Steiermark) und Schattendorf (Burgenland) zu Tornados, die Windspitzen von bis zu 120 km/h erreichten und Schäden verursachten. Tornados sind in Österreich häufiger als allgemein angenommen. Seit 1998 werden systematische Analysen durchgeführt, die zeigen, dass es durchschnittlich vier Tornados pro Jahr gibt.