03. Oktober 2013 | 08:40 Uhr
Erdbeben bei Wien
Experte rechnet mit Nachbeben
Seismologe erwartet nach dem Beben der Stärke 4,2 weitere Nachbeben.
Nach dem Erdbeben der Stärke 4,2 bei Ebreichsdorf, das am Mittwoch um 19.17 Uhr Niederösterreich, das Burgenland und Wien erschütterte, kam es um 21.42 Uhr zu einem Nachbeben der Stärke 2,9. ZAMG-Experte Wolfgang Lenhardt rechnet mit weiteren Beben in den nächsten fünf bis sechs Tagen. Die Bruchfläche, die schon bei dem Beben vor zwei Wochen unter Druck gestanden sei, dürfte noch nicht ganz entspannt gewesen und daher nachgerückt sein. "Ich hoffe, das war es jetzt."
Die Gefahr eines weiteren Hauptbebens sah der Seismologe als eher gering: "Die Wahrscheinlichkeit ist höher, dass jetzt einmal eine Ruhe ist nach den kurzen Abständen." Bei den zwei Hauptbeben habe sich viel Druck abbauen können, so Lenhardt.
Vier Nachbeben in der Nacht
Über Nacht bebte die Erde noch weitere vier Mal. In der Zwischenzeit seien auch mehrere kleinere Schadensmeldungen eingegangen. Dabei handle es sich allerdings nur um "kosmetische Schäden", so Lenhardt.
Schadensmeldungen
"Vereinzelt gab es feine Risse im Verputz", sagte der Seismologe über die unmittelbaren Auswirkungen nach dem Hauptbeben um 19.17 Uhr. Rund zweieinhalb Stunden später, gegen 21.42 Uhr, habe sich das erste Nachbeben mit einer Stärke von 2,9 ereignet. Nach Mitternacht bebte dann die Erde noch insgesamt drei Mal, wobei dies kaum verspürt worden sei, so Lenhardt.
Der ZAMG-Experte schätzt, dass es bei den erwarteten Nachbeben zu keinen weiteren Schäden kommen wird.
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Aufzeichnung der ZAMG, Foto: ZAMG
Beben-Zone
Das südliche Wiener Becken ist als Erdbeben-Herd bekannt. „Der Grund liegt in der horizontalen Verschiebung der Erdkruste entlang der Mur-Mürz-Furche“, erklärt Erdbeben-Expertin Christiane Freudenthaler. Erdbeben dieser Stärke ereignen sich üblicherweise alle zehn Jahre. Warum es nun innerhalb von nur zwei Wochen zwei Mal bebte, wissen selbst die Experten nicht.