20. März 2025 | 09:50 Uhr

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Eisschmelze: Pasterze bald nicht mehr Österreichs größter Gletscher

Die Pasterze, der derzeit größte Gletscher Österreichs, verliert jedes Jahr große Mengen an Eis. Messungen der GeoSphere Austria zeigen, dass die Eisdicke kontinuierlich schrumpft. 

Die Pasterze, der derzeit größte Gletscher Österreichs, verliert jedes Jahr große Mengen an Eis. Messungen der GeoSphere Austria zeigen, dass die Eisdicke kontinuierlich schrumpft. Experten rechnen damit, dass die Pasterze bald nicht mehr der flächengrößte Gletscher des Landes sein wird.

Pasterze Hufeisenbruch: Vergleich 2016 (Bild oben) und 2024 (Bild unten). 

Pasterze Hufeisenbruch: Vergleich 2016 (Bild oben) und 2024 (Bild unten). Im Bereich des sogenannten Hufeisenbruchs löst sich die Verbindung zwischen dem unterem und oberen Teil des Pasterze-Gletschers immer mehr auf. Quelle: GeoSphere Austria. 

Regelmäßige Messungen seit dem 19. Jahrhundert

Die Pasterze liegt am Fuße des Großglockners, dem höchsten Berg Österreichs. Bereits seit dem 19. Jahrhundert wird sie regelmäßig vermessen. Seit 1980 erfolgt eine jährliche Erfassung der Eismassen, zunächst durch die Tauernkraftwerke AG (heute Verbund) und seit 2004 durch die GeoSphere Austria.

Quelle: GeoSphere Austria

Genaue Untersuchungen zur Eisschmelze

Die Forscher der GeoSphere Austria messen ein- bis zweimal jährlich die Veränderungen auf der Pasterze sowie auf zwei weiteren Gletschern in der Sonnblick-Region. Dabei werden Eisdicke und Schneehöhe erfasst. Zusätzlich kommen Radarmessungen, seismische Untersuchungen sowie Drohnen zum Einsatz, um die Veränderungen im Eis exakt zu dokumentieren. Eine Wetterstation und automatische Kameras liefern zusätzliche Daten für das Gletscher-Monitoring.

Quelle: GeoSphere Austria 

Klimaerwärmung beschleunigt das Schmelzen

Im Winter sorgt viel Schnee für eine Zunahme der Eismassen, doch die Temperaturen im Sommer sind für den langfristigen Bestand der Gletscher entscheidend. Laut Glaziologe Bernhard Hynek von der GeoSphere Austria ist besonders wichtig, ob es im Sommer Kälteeinbrüche gibt, die frischen Schnee bringen. Eine helle Schneedecke reflektiert fast die gesamte Sonneneinstrahlung und schützt das Eis. Ohne Neuschnee hingegen dunkelt die Oberfläche ab, nimmt mehr Wärme auf und schmilzt schneller. Aufgrund der steigenden Temperaturen fällt in den Sommermonaten auch in höheren Lagen immer häufiger Regen anstelle von Schnee, was das Abschmelzen weiter beschleunigt.

Starker Rückgang der Eismassen

Die Pasterze erstreckt sich aktuell über eine Fläche von rund 15 Quadratkilometern. Die durchschnittliche Eisdicke beträgt etwa 40 Meter. In den letzten 20 Jahren schrumpfte der Gletscher im Mittel um eineinhalb Meter pro Jahr. Besonders drastisch war der Eisverlust in den Jahren 2022, 2023 und 2024 mit jeweils mehr als zwei Metern pro Jahr.

Gletscherzunge könnte bald verschwinden

Die bekannteste und am stärksten betroffene Stelle der Pasterze ist die lange Gletscherzunge. Sie erstreckt sich bis auf etwa 2100 Meter Seehöhe und verliert aktuell jährlich rund fünf Meter Eisdicke, in den untersten Bereichen sogar bis zu zehn Meter. Laut Experten könnte dieser untere Bereich bis 2050 weitgehend verschwunden sein, während sich die höheren Teile des Gletschers in stark verkleinerter Form noch länger halten werden.

Quelle: GeoSphere Austria 

Eine weitere Entwicklung könnte dazu führen, dass die Pasterze ihren Status als größter Gletscher Österreichs verliert. Die Verbindung zwischen dem oberen und unteren Bereich des Gletschers droht zu verschwinden. Sollte der sogenannte Hufeisenbruch abreißen, wäre der untere Teil als eigenständiger Gletscher zu betrachten. In diesem Fall wäre der Gepatschferner in Tirol der neue größte Gletscher des Landes.

Internationale Zusammenarbeit zur Gletscherforschung

Die Messungen auf der Pasterze und anderen Gletschern der Region sind Teil des Programms Global Cryosphere Watch der Weltorganisation für Meteorologie (WMO). Ziel ist es, durch ein weltweites Monitoring die Veränderungen in der Kryosphäre genau zu erfassen und wissenschaftlich zu analysieren.

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