07. Dezember 2023 | 14:00 Uhr
Dunkle Weihnacht
Dunkelster Monat des Jahres: Sonnenwende steht bevor
Aktuell verkürzt sich die Tagesdauer, die Nächte werden länger. Doch mit dem bevorstehenden Eintritt der Wintersonnenwende am 22. Dezember erreicht diese Entwicklung ihren Tiefpunkt, danach werden die Tage wieder länger. Allerdings ist der späteste Sonnenaufgang erst Anfang Januar zu erwarten.
Der Dezember ist der dunkelste Monat des Jahres. Bis zur Wintersonnenwende am 22. Dezember schrumpft die Tageslänge in Wien auf 8 Stunden und 20 Minuten. Die Nacht davor markiert die längste des gesamten Jahres. Nun ist jedoch die Phase der kürzesten Tage überwunden, und die Tage verlängern sich allmählich. Auch wenn dies an den Weihnachtstagen noch kaum bemerkbar ist, erhöht sich bis zum Ende des Jahres die Dauer des Tageslichts um immerhin etwa 4 Minuten.
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Frühester Sonnenaufgang bereits bald
Der späteste Sonnenaufgang erfolgt erst Anfang Januar. Dieser Zeitpunkt ist jedoch nicht gleichmäßig zwischen dem Morgen und dem Abend verteilt. Der früheste Sonnenuntergang geschieht bereits um den 12. Dezember herum, während der späteste Sonnenaufgang erst um den 2. Januar erfolgt. Dieses Phänomen ist auf die elliptische Form der Erdbahn um die Sonne und die Neigung der Erdachse zurückzuführen.
Sonnennächster Punkt Anfang Januar
Die Erde erreicht Anfang Januar den sonnennächsten Punkt ihrer Umlaufbahn um die Sonne. Aufgrund der schnelleren Fortbewegung in Sonnennähe im Vergleich zu Sonnenferne verschiebt sich die Sonne vor dem Himmelshintergrund im Winter deutlich schneller. Im Gegensatz dazu dreht sich die Erde stets in 24 Stunden einmal gleich schnell um sich selbst.
Die Auswirkungen dieser Umstände auf Sonnenuhren sind deutlich: Im Verlauf eines Jahres geht eine Sonnenuhr gegenüber der mittleren (Orts-)Zeit um bis zu 8 Minuten vor oder nach. Dadurch weicht die tatsächliche "Sonnenzeit" die meiste Zeit des Jahres von der mittleren Zeit ab.
Erdachse als Einflussfaktor
Ein weiterer Einflussfaktor, der die scheinbare Bahn der Sonne über den Himmel beeinflusst, ist die Neigung der Erdachse. Je nach Jahreszeit kann die Sonnenuhr zusätzlich um bis zu 10 Minuten vor- oder nachgehen. Da sich beide Effekte aufgrund der Erdbahnparameter überlagern, können sie sich wechselseitig verstärken oder aufheben. Dies führt zu möglichen Abweichungen der tatsächlichen Sonnenzeit von der mittleren Zeit von bis zu einer Viertelstunde im Extremfall. Obwohl sich die beiden Effekte meist nicht vollständig überlagern, geht die Sonnenuhr derzeit maximal bis zu 16 Minuten vor und bis zu 14 Minuten nach.
Um die durch die Erdbahnparameter ausgelösten Effekte zu verdeutlichen, werden sie in der Zeitgleichung mit der mittleren (Orts-)Zeit verknüpft. Dabei werden die Zeitgleichungswerte für jeden Tag des Jahres berechnet und sekundengenau angegeben. Dies führt unter anderem zu unterschiedlichen Kalenderterminen für den frühesten Sonnenuntergang und den spätesten Sonnenaufgang.
Dieses Phänomen tritt übrigens auch zur Zeit der Sommersonnenwende auf. Aufgrund der geringeren Geschwindigkeit der Sonne vor dem Sternenhintergrund aufgrund ihrer größeren Entfernung im Vergleich zum Dezember liegen die beiden Eckdaten jedoch weniger weit auseinander: Der früheste Sonnenaufgang ist um den 16. Juni zu verzeichnen, der späteste Sonnenuntergang am 25. Juni.