03. Oktober 2024 | 09:00 Uhr
Abkochgebot
Aufgrund heftiger Niederschläge: Trinkwasser in 14 Gemeinden verunreinigt
In Oberösterreich sind erneut zahlreiche Haushalte von verunreinigtem Trinkwasser betroffen.
Aufgrund intensiver Niederschläge kam es in mehreren Gemeinden des Mühlviertels zu einer bakteriellen Belastung des Trinkwassers. Die Behörden haben bereits Maßnahmen ergriffen, um die Wasserversorgung wieder zu normalisieren, doch für viele Haushalte bedeutet dies vorerst: Wasser abkochen.
Trinkwasserprobleme im Mühlviertel
Insgesamt 14 Gemeinden im Mühlviertel sind von der Verunreinigung betroffen. Grund dafür sind bakterielle Belastungen, die im Brunnen Rodl festgestellt wurden. Dieser Brunnen versorgt mehrere Gemeinden in der Region und ist somit für die Wasserqualität in den betroffenen Haushalten verantwortlich. Nach ersten Erkenntnissen ist es zu einer Beeinträchtigung der Wasserqualität durch coliforme Keime gekommen. Diese Bakterien können vor allem Magen-Darm-Erkrankungen verursachen.
Welche Gemeinden sind betroffen?
Betroffen sind die Gemeinden Walding, Feldkirchen an der Donau, St. Gotthard, Herzogsdorf, Gramastetten, Eidenberg, Kirchschlag, Lichtenberg, Sonnberg, Hellmonsödt, Haibach im Mühlkreis, Altenberg, Alberndorf und Unterweitersdorf. In einigen dieser Gemeinden sind nur bestimmte Ortsteile betroffen, da nicht alle Gebiete durch den Brunnen Rodl versorgt werden. Für die betroffenen Haushalte bedeutet dies vorerst, dass sie das Wasser vor der Nutzung abkochen müssen.
Ursache: Anhaltende Niederschläge belasten das Wassersystem
Die Ursache der Verunreinigung liegt laut Angaben der Behörden in den heftigen Regenfällen der letzten Tage. Diese führten dazu, dass Bakterien ins Leitungssystem des Brunnens Rodl gelangten. „Wir haben die Ursache des Problems schnell erkannt und bereits erste Maßnahmen ergriffen“, erklärte Stefan Kaineder, der zuständige Landesrat für Umweltangelegenheiten in Oberösterreich. Um die Trinkwasserversorgung in den betroffenen Gebieten zu sichern, wurde der Brunnen Rodl vom Netz genommen. Die Versorgung erfolgt nun vorübergehend über andere, unbelastete Quellen.
Abkochgebot gilt weiterhin
Die Haushalte in den betroffenen Gemeinden sind angehalten, ihr Trinkwasser vor der Nutzung mindestens drei Minuten lang abzukochen. Dies gilt sowohl für das Trinken als auch für die Zubereitung von Speisen und das Zähneputzen. Laut Wolfgang Aichberger, dem Sprecher des Fernwasserverbandes Mühlviertel, könnte es noch ein bis zwei Wochen dauern, bis das Problem vollständig behoben ist und das Wasser wieder bedenkenlos genutzt werden kann.
Untersuchungen bestätigen bakterielle Belastung
Eine Wasserprobe, die Ende letzter Woche entnommen wurde, brachte die Verunreinigung ans Licht. Die AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) führte eine genauere Untersuchung durch und stellte fest, dass bei mindestens zwei Parametern die festgelegten Qualitätsstandards nicht eingehalten wurden. Vor allem coliforme Keime waren in den Proben nachweisbar. Diese Bakterien sind häufig ein Indikator für Verunreinigungen durch Oberflächenwasser und können bei Menschen, insbesondere bei Kleinkindern und älteren Personen, Durchfallerkrankungen verursachen. Die Behörden raten deshalb zur Vorsicht und bitten die Bevölkerung (Oberösterreich) dringend, die Anweisungen zur Wasseraufbereitung zu befolgen, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden. Die betroffenen Gemeinden werden über den Fortschritt der Maßnahmen laufend informiert.