25. Oktober 2013 | 07:49 Uhr
Zeitumstellung
Am Sonntag wird an der Uhr gedreht
So kommt der Körper leichter in den Wintermodus - die besten Tipps:
Wenn am Sonntag die Sommerzeit zu Ende geht, werden die meisten Österreicher die gewonnene Stunde wohl im Bett verbringen - und sie tun gut daran. Allzu viele Menschen weisen ein Schlafdefizit auf, das einem Zuviel an abendlichen und nächtlichen Freizeitaktivitäten geschuldet ist, weiß Schlafforscher Bernd Saletu. So ist es keine Überraschung, dass die Zeitumstellung im Herbst leichter fällt als jene im Frühjahr.
Uhr zurückdrehen
Am letzten Sonntag im Oktober ist es so weit, die Uhren werden von 3.00 Uhr auf 2.00 Uhr zurückgestellt, was aus diesem Tag den längsten des Jahres macht.
Mini-Jetlag
Die Zeitumstellung kann bei empfindlichen Menschen einen Mini-Jetlag verursachen. Typische Symptome sind Ein- und Durchschlafstörungen, Tagesschläfrigkeit, Schwankungen der Herzfrequenz, Verdauungsstörungen, Gereiztheit sowie Konzentrationsstörungen. Die meisten biologischen und physischen Vorgänge im Körper verlaufen nach einem natürlichem Rhythmus. Die Anpassungsphase bei der Zeitumstellung kann bis zu zehn Tage dauern.
Damit die Umstellung auf die Winterzeit besser klappt, haben wir die besten Tipps für Sie:
Zeitumstellung sorgt für Diskussionen
Obwohl trotz einer Umfrage nicht einmal ein Fünftel der Österreicher etwas gegen die Sommerzeit hat, sorgt sie doch immer wieder für heftige Diskussionen. Vor allem die "Eulen", wie die Nachtschwärmer im Gegensatz zu den "Lerchen" genannt werden, werden nicht müde, über einen "Mini-Jetlag" zu jammern. Dabei sind die Menschen sehr anpassungsfähig. Bei Flügen in den Fernen Osten oder in die USA muss es ja auch gehen", meint Saletu. Als Faustregel gilt: Pro Zeitzone, was einer Stunde entspricht, benötigt man einen Tag, um sich umzustellen. Also sollte es durch die Sommerzeit keine größeren Probleme geben. Wenn man allerdings ohnehin ein Schlafdefizit aufweist, könnte es durchaus auch zu Konzentrationslücken im Straßenverkehr kommen.
Länger schlafen
Dies gelte allerdings nur für das Frühjahr, während die zusätzliche 60 Minuten im Herbst mithelfen, das Manko zu verringern. 63 Prozent der Österreicher sollten laut dem Schlafforscher entsprechend ihrem Bedürfnis täglich sieben bis acht Stunden in Morpheus Armen verbringen. Die anderen brauchen entweder mehr oder weniger. Einen Sonderfall stellen Frauen dar: "Sie benötigen eine Stunde mehr als die Männer und wollen noch eine zusätzliche." Verantwortlich dafür sind hormonelle Unterschiede und der weibliche Zyklus.
Linzer Forscher für Abschaffung
Die Zeitumstellung abschaffen und die Sommerzeit als Normalzustand beibehalten - das ist das Ergebnis einer Studie, die das Energieinstitut an der Linzer Johannes Kepler Universität erstellt hat. Demnach bringt die Sommerzeit in Oberösterreich energetische und wohlfahrtsökonomische Effekte von rund acht Mio. Euro pro Jahr, eine ganzjährige Sommerzeit würde gut das Zehnfache generieren. Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne) will mit den Ergebnissen einen Diskussionsprozess, am besten auf EU-Ebene, auslösen.
Wenig Energieeinsparung
Das Energie-Institut hat die energetischen, aber auch die wohlfahrtsökonomischen Auswirkungen der Zeitumstellung analysiert. Die Wissenschafter kamen zu dem Ergebnis, dass sie auf die Energieeinsparung, für die sie ursprünglich gedacht war, unter dem Strich nur minimale Effekte bringt. Zwar werde weniger Strom verbraucht, aber auf der anderen Seite steige durch das veränderte Freizeitverhalten der Menschen der Treibstoffbedarf sowie der Energieverbrauch fürs Heizen bzw. Kühlen.
Positive Effekte
Klar für die Sommerzeit sprechen laut Studie die positiven nicht-energetischen Effekte wie die Auswirkungen auf den Biorhythmus oder das veränderte Freizeitverhalten. Da die Zeitumstellung aber oft mit Biorhythmusstörungen verbunden sei, wäre eine Umstellung auf das System einer ganzjährigen Sommerzeit auch für Oberösterreich das wohlfahrtsökonomisch vorteilhafteste System, so das Fazit der Forscher.