03. Juli 2025 | 16:50 Uhr © getty Aktueller Bericht Alarm um Kärntens Seen: Wasserqualität immer schlechter Kärntens Seen gehören zu den bekanntesten Gewässern des Landes. Doch aktuelle Messdaten zeigen: Die Qualität des Wassers verschlechtert sich an vielen Stellen. Ursache sind vor allem klimatische Veränderungen und menschliche Einflüsse. Mehr Nährstoffe in Kärntens Seen – Umwelt verschlechtert sich In den Kärntner Seen wurde ein Anstieg der Phosphorkonzentration festgestellt. Diese Entwicklung sei besorgniserregend, erklärte Umweltlandesrätin Sara Schaar (SPÖ) am Donnerstag vor Medienvertretern. Der aktuelle Seenbericht basiert auf Messungen aus dem Jahr 2024. © getty Mit bis zu zwölf Metern Sichttiefe zählt der Weißensee zu den klarsten Seen des Landes. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Wasserqualität in 14 Seen verschlechtert. Zwei Seen zeigen eine Verbesserung, 25 blieben unverändert. Besonders kleinere Seen sind laut Schaar stärker von Schwankungen betroffen – etwa durch hohe Temperaturen und heftige Regenfälle, die durch den Klimawandel häufiger auftreten. Wie die Wasserqualität gemessen wird Die Beurteilung der Wasserqualität erfolgt anhand der sogenannten Trophiestufe. Diese gibt an, wie viele Nährstoffe – insbesondere Phosphor – im Wasser enthalten sind. Je mehr Nährstoffe, desto höher das Risiko für Algenwachstum und trübes Wasser. © getty Der bekannte Wörthersee liegt im mittleren Bereich bei der Wasserqualität, erhielt aber nur eine mäßige ökologische Bewertung. Acht Kärntner Seen gelten derzeit als sehr nährstoffarm, also oligotroph. Dazu gehören unter anderem der Weißensee und der Millstätter See. 19 Seen fallen in die mittlere Kategorie mesotroph, darunter auch der Wörthersee und der Ossiacher See. Vier Seen wurden als eutroph bewertet, neun als stark eutroph – was auf eine deutlich erhöhte Nährstoffbelastung hinweist. Ein See wurde sogar als hypertroph eingestuft, was die schlechteste Kategorie darstellt. Der Weißensee bleibt mit einer Sichttiefe von bis zu zwölf Metern eines der klarsten Gewässer im Land. Ökologie unter der Lupe Neben der Nährstoffbelastung wurde auch der ökologische Zustand der Seen überprüft. Dabei fließen unter anderem Fischarten, Pflanzen unter Wasser sowie die Beschaffenheit des Ufers in die Bewertung ein. Der Millstätter See, Faaker See, Keutschacher See und Klopeiner See wurden als „gut“ eingestuft. „Mäßig“ schnitten der Wörthersee, Pressegger See und Längsee ab. Der Ossiacher See und der Weißensee erhielten das Urteil „unbefriedigend“. Aufrufe zum besseren Umgang mit der Natur Schwere Auswirkungen des Klimawandels auf die Kärntner Seen seien derzeit noch nicht deutlich sichtbar, so Schaar. Dennoch seien Schutzmaßnahmen dringend notwendig – etwa zur Erhaltung von Schilfgürteln oder Moorflächen. Schaar richtete sich auch direkt an die Menschen vor Ort und die Besucher der Seen. Sie rief dazu auf, keinen Müll an den Ufern zu hinterlassen, Enten und Fische nicht zu füttern und empfindliche Uferbereiche nicht zu betreten. Solche Verhaltensweisen seien wichtig, um die Qualität und Lebensräume der Seen zu erhalten.