25. Oktober 2021 | 12:02 Uhr

Wetterfühligkeit - beeinflusst das Wetter wirklich unseren Körper? © Pixabay / PublicDomainPictures

Ist Wetterfühligkeit echt?

Wetterfühligkeit - wie das Wetter unseren Körper beeinflusst

Wetterfühligkeit - manche Menschen reagieren stärker auf Wetterwechsel als Andere. Aber beeinflusst das Wetter wirklich unseren Körper?

Als Wetterfühligkeit oder Wetterempfindlichkeit wird ein Phänomen bezeichnet, bei dem manche Menschen auf Wetterwechsel besonders sensibel reagieren. Welche Ursachen hinter der Wetterfühligkeit stecken und was Sie als betroffene Person tun können, lesen Sie in diesem Artikel.

Das Wichtigste in Kürze

  • Unter Wetterfühligkeit versteht man einen Zustand, bei dem manche Menschen besonders stark auf einen Wetterwechsel reagieren.
  • Die Ursachen hinter diesem Phänomen können einerseits niedriger Blutdruck oder Grunderkrankungen sein, oder aber der Organismus kann sich einfach nicht so schnell an neue Wetterverhältnisse anpassen.
  • Wetterfühligkeit kann aber gut vorgebeugt werden: Viel Zeit an der frischen Luft verbringen, so wird der Körper abgehärtet. Auch Entspannungsübungen oder Yoga können bei Wetterfühligkeit helfen, da damit Stress abgebaut wird.

Was ist Wetterfühligkeit?

Der menschliche Organismus reagiert auf das Wetter, manche Menschen mehr und manche weniger. Die Ursachen für die Wetterfühligkeit können zum Beispiel ein niedriger Blutdruck sowie Grunderkrankungen sein. Zudem kommt bei manchen Menschen der Organismus mit einem Luftmassenwechsel einfach nicht so gut zurecht. Der menschliche Körper ist dann mit den neuen Bedingungen überfordert und hat Probleme, sich daran anzupassen.

Vor allem starke Temperaturschwankungen und Luftdruckänderungen können Auswirkungen auf unser Wohlbefinden haben. Bei einer Wetterempfindlichkeit reagieren Menschen auf Wetterwechsel mit unterschiedlichen Symptomen:

  • Viele fühlen sich schlapp, antriebslos und müde. Einige Menschen leiden auch an Kreislaufproblemen, Kopfschmerzen oder leichten Magen-Darm-Beschwerden.
  • Zudem kann sich das Wetter auch auf die Stimmung auswirken und zu höherer Gereiztheit führen.
  • Zu den weiteren Symptomen gehören die Verschlechterung von bereits bestehenden Leiden wie Rheuma, Asthma oder Migräne.

Was können Sie gegen Symptome von Wetterfühligkeit tun?

Wenn Ihnen das Wetter wieder einmal zu schaffen macht, können Sie mithilfe von ein paar Maßnahmen selbst etwas tun, um ihre Symptome zu lindern oder gar zu stoppen. Gegen Wetterfühligkeit hilft vor allem frische Luft. Sie können ihren Körper abhärten, indem Sie täglich bei Wind und Wetter mindestens eine halbe Stunde draußen spazieren gehen. So können Sie auch zukünftigen Symptomen der Wetterfühligkeit entgegenwirken.

Ausreichend Bewegung an der frischen Luft © Pixabay / Albrecht Fietz

Eine weitere einfache Maßnahme, dem entgegen zu wirken ist, abwechselnd heiß und kalt zu duschen. Diese Maßnahme hilft, den Kreislauf wieder zu stabilisieren. Zudem helfen auch Entspannungsübungen, wie Meditation oder Yoga, den Stress abzubauen. Dieser kann die Symptome nämlich zusätzlich verstärken.

Training gegen Wetterfühligkeit

Natürlich ist es auch möglich mit auserwählten Maßnahmen Symptomen der Wetterfühligkeit gleich vorzubeugen. Hier gilt allgemein: bitte nicht verkriechen, sondern raus an die frische Luft, damit der Körper wieder lernt, sich dem Temperaturwechsel anzupassen.

Um den schwankenden Kreislauf wieder anzukurbeln bieten sich Ausdauersportarten wie Joggen, Walken, Radfahren oder Schwimmen sehr gut an. Um die Gefäße wieder besser anzuregen, können zum Beispiel Warm-/Kalt-Anwendungen wie die Sauna, Kneippen oder Bürstenmassagen angewandt werden.

Forschungsprojekt zur Wetterempfindlichkeit

Ein gemeinsames Forschungsprojekt der deutschen Fibromyalgie Vereinigung mit dem deutschen Wetterdienst, Schmerztherapeuten und Menschenwetter.de hat folgende wissenswerte Informationen zur Wetterempfindlichkeit zur Verfügung gestellt:

Mittlerweile sollte bekannt sein, dass das Wetter allein nicht krank macht. Unterschiedliche Wetterlagen stellen für unseren Organismus zusätzliche Belastungen dar, welche zu einer vorübergehenden Verstärkung oder vermehrten Häufigkeit der Beschwerden führen kann. Aktuelle Befragungen innerhalb des Forschungsprojekts unter Jugendlichen und Erwachsenen identifizierten bis zu 54% Wetterfühlige. Dabei waren mehr Senioren (68%) als Jugendliche und junge Erwachsene (41%) betroffen. Was sich aber durch alle Altersklassen zieht ist, dass sich mehr Frauen als Männer als wetterfühlig beschreiben. Unter "Wetterfühligkeit" verstehen die Befragten eine vorübergehende Verschlechterung ihres allgemeinen Befindens, für die als Ursache nur das Wetter in Frage kommen kann.

Dieser Effekt der Wetterfühligkeit wird größer, je dramatischer der physiologische Stress für den Organismus ausfällt, wie aufgrund eines abrupten tief greifenden Wetterwechsels. Nach Unfällen, Verletzung, Operationen oder auch bei schweren akuten oder chronischen Krankheiten können Wettereinflüsse die Intensität der Beschwerden, oder besser die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Beschwerden und Anfällen deutlich erhöhen.

Fazit

Unser Körper ist täglich Luftdruckänderungen sowie Temperaturschwankungen ausgesetzt. Manche Menschen reagieren auf diese Wetterwechsel mit Kopfschmerzen, Erschöpfung oder auch Gereiztheit. Auch Kreislaufprobleme kündigen oft schon im Vorhinein einen Wetterumschwung an.

Wetterfühligkeit ist aber keine Einbildung sondern es gibt sie wirklich. Ein Wetterwechsel alleine macht zwar nicht krank, aber es ist bekannt, dass das Wetter bestehende Beschwerden beeinflussen und auch verstärken kann.

Die effektivsten Tipps um eine bestehende Wetterfühligkeit vorzubeugen sind: regelmäßige Bewegung an der frischen Luft, eine Balance zwischen An- und Entspannung zu finden, ausreichend zu schlafen, zu viel künstliches Raumklima meiden sowie ein regelmäßiger Wechsel zwischen kalt und warm.