27. Juli 2018 | 06:21 Uhr

Waldbrand Berlin © Polizei Brandenburg

"Gefahr erstmal gebannt"

Großflächiger Waldbrand bei Berlin: Keine Evakuierung

200 Feuerwehrleute kämpften gegen die Flammen.

An einem viel befahrenen Autobahndreieck südlich von Berlin sind am Donnerstag Dutzende Hektar Kiefernwald in Flammen aufgegangen. Rund 200 Feuerwehrleute kämpften gegen den Waldbrand und verhinderten ein Übergreifen auf die Ortschaft Fichtenwalde (Bundesland Brandenburg), wie Landkreis, Polizei und Feuerwehr mitteilten.

Am Abend entschieden die Einsatzkräfte, dass eine zunächst angedachte Evakuierung nicht mehr notwendig ist. "Die Gefahr ist erstmal gebannt", sagte der Vize-Landrat von Potsdam-Mittelmark, Christian Stein (CDU). Die Einsatzkräfte hätten die Flammen im Griff, es gebe keine Gefahr mehr, dass sie die Häuser erreichten.

Autobahn-Sperren

Ständig wechselnde Winde hatten die Löscharbeiten erschwert. Am Abend kam auch ein Lösch-Hubschrauber zum Einsatz. Fichtenwalde, ein Ortsteil der Spargelstadt Beelitz, zählt rund 2800 Einwohner. Von einer Evakuierung wären laut Ortsvorsteher Tilo Köhn etwa 200 bis 300 Bewohner betroffen gewesen.

Der Waldbrand machte umfangreiche Autobahnsperrungen notwendig - sowohl an der Autobahn 9 von Berlin nach Leipzig als auch zeitweise am Berliner Ring, wie die Polizei mitteilte. Die Staus zogen sich bis zur Autobahn 2, die Magdeburg mit Berlin verbindet. Am späten Abend meldete die Polizei, die Fahrbahn in Richtung Berlin sei wieder freigegeben worden. Weiter teilte sie über Twitter mit: "Die Gegenrichtung bleibt aber nach wie vor gesperrt."

Stundenlange Staus

Teils saßen Autofahrer stundenlang in Staus auf Autobahnen oder Umgehungsstraßen, auch die Potsdamer Innenstadt war am Abend weitgehend dicht. Die Sperrungen wurden notwendig, weil dichte Rauchschwaden eine Gefahr darstellten. Zudem sollte der Weg für die Einsatzkräfte der Autobahn freigehalten werden. Die rund 50 Hektar brennender Wald würden an mehreren Seiten von Autobahnen und der Trasse einer Gasleitung begrenzt, sagte Stein weiter.

Nach Angaben des Waldbrandschutzbeauftragten Raimund Engel war das Feuer aus unbekannter Ursache seitlich der Autobahn 9 entstanden. Anschließend habe es sich westlich vom Beelitzer Ortszentrum rasend schnell ausgebreitet, sagte er der dpa. Zunächst war von rund 90 Hektar betroffener Wald die Rede.

Bereits seit Tagen herrscht in weiten Teilen Brandenburgs höchste Waldbrandgefahr - wie auch an anderen Orten in Deutschland.