10. September 2014 | 07:09 Uhr
Gewitter
Schwere Unwetter in Teilen Österreichs
Starke Gewitter haben zu Überflutungen und Murenabgängen geführt.
Ein extremes Gewitter ließ in der Nacht auf Mittwoch im Tennegau innerhalb von Minuten kleine Bäche über die Ufer treten. Im Raum Hallein wurden Tiefgaragen überschwemmt und Keller überflutet.
>> Wettervorschau: Kaltfront macht Schluss mit dem Sommer
Innerhalb von zwei Stunden dürften rund 100 Liter Regen gefallen sein, so Meteorologin Liliane Hofer von der ZAMG Salzburg. "Es war eine kleinräumige Gewitterzelle. Es hat geschüttet, wie wenn eine Schleuse geöffnet worden wäre", berichtete Hofer. Schwerpunkt der Niederschläge war der Raum von Grödig bis Hallein. Die Feuerwehren mussten mit etwa 300 Helfern zu rund 50 Einsätzen ausrücken.
Eine Mure verlegte im Bereich der Brauerei Kaltenhausen die Salzachtalstraße (B 159). Die Straße ist derzeit für den gesamten Verkehr gesperrt. Darüber hinaus ist die Salzachtalstraße wegen Überschwemmungen auch im Bereich Rif derzeit nicht passierbar. Die Dauer der Sperre ist noch nicht bekannt.
"Es sind beide Fahrstreifen betroffen, und zwar auf rund 20 Metern Länge. Die Mure ist rund zwei Meter hoch", sagte der Halleiner Feuerwehr-Chef Rudolf Wessey.
© FMT-Pictures
Murenabgang auf der Salzachtalstraße (B 159); Foto: FMT-Pictures
In Grödig trat ein eigentlich harmloses Gerinne nach einer Verklausung aus dem Ufer, die Tiefgarage einer kleinen Siedlung stand fast eineinhalb Meter unter Wasser. "Die Autos sind direkt an der Decke der Tiefgarage geschwommen. Es war nichts mehr zu retten. Das Wasser ist vom Untersberg regelrecht heruntergeschossen. Dass so etwas so schnell und so dramatisch passiert, habe ich noch nie erlebt - unvorstellbar", schilderte der Grödiger Feuerwehrkommandant Markus Schwab.
Schäden gab es auch in der Landeshauptstadt. Dort trat der Almkanal im Stadtteil Riedenburg über die Ufer und überschwemmte mehrere Keller und eine Tiefgarage. Der Kanal ist eigentlich zurzeit trockengelegt, weil er wie jedes Jahr im September gereinigt werden soll. "Wegen der starken Niederschläge im Bereich Untersberg stieg aber das Wasser im Kanal rasant an. Und weil das Bachbett noch nicht gereinigt war, hat das Wasser jede Menge Material mitgerissen und zu Verklausungen bei den Rechen geführt", sagte der stellvertretende Branddirektor Reinhold Ortler. Im Bereich Reichenhaller Straße und Untersbergstraße kam es zu Überschwemmungen, wobei sich in der Tiefgarage zum Glück nur wenige Fahrzeuge befunden hätten. Auch dort wird die Feuerwehr am Mittwoch noch einige Zeit beschäftigt sein, sagte Ortler.
Unwetter im Burgenland
Heftige Gewitter sorgten am Dienstagnachmittag auch im Südburgenland für überflutete Keller. An die zehn Feuerwehren waren laut Angaben der Landessicherheitszentrale (LSZ) gegen 17.00 Uhr mit Pumparbeiten beschäftigt. Betroffen waren die Bezirke Güssing und Jennersdorf.
Im Bezirk Güssing waren die Feuerwehren von Hackerberg, Ollersdorf und Wörterberg sowie in Limbach ausgerückt. In Stinatz führten drei Wehren Pumparbeiten durch. Die Feuerwehren von Heiligenkreuz, Poppendorf und Minihof Liebau wurden im Bezirk Jennersdorf zur Hilfeleistung angefordert. In Ollersdorf standen Straßen unter Wasser, hieß es von der LSZ.