05. August 2023 | 08:00 Uhr
Unwetter in Österreich
Zivilschutzwarnung und Katastrophenfall in mehreren Orten
Die Lage im Süden Österreichs ist angespannt.
Der anhaltende Regen setzt vor allem dem Süden Österreichs ordentlich zu. Die Feuerwehren stehen im Dauereinsatz um überschwemmte Gebiete, Keller oder Häuser wieder frei zu pumpen. In einzelnen Regionen mussten Dutzende Haushalte evakuiert werden. In der Steiermark wurde in fünf Gemeinden sogar der Katastrophenalarm ausgerufen. In vielen anderen Orten gab es eine Zivilschutzwarnung oder einen Zivilschutzalarm.
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Das war's vom LIVE-Ticker für heute
Wir informieren Sie auch morgen, gleich in der Früh wieder über die aktuellen Entwicklungen rund um die Unwetter.
Slowenien: 500 Menschen aus Gegend um gebrochenen Staudamm in Sicherheit gebracht
Nach den heftigen Unwettern in Slowenien ist am Samstagabend ein Staudamm im Osten des Landes gebrochen. Betroffen sei die Anlage am Fluss Mur bei Dolnja Bistrica, berichtete die slowenische Nachrichtenagentur STA. Insgesamt zehn Ortschaften seien gefährdet. Dort seien Evakuierungsmaßnahmen im Gange. Wie der Fernsehsender RTV Slovenija berichtete, wurden 500 Menschen aus Dolnja Bistrica evakuiert.
"Wir haben den absolut notwendigen Schritt der Evakuierung unternommen, weil dies die einzige Maßnahme ist, um mögliche Opfer zu verhindern", sagte der Katastrophenschutzkommandant Srečko Šestan. "Wenn das Wasser anfängt, den Boden wegzutragen, wird der Damm sofort einstürzen, und die Flutwelle wird neun oder zehn Dörfer erfassen." Man versuche nun, per Hubschrauber den Staudamm mit Betonblöcken abzudichten, sagte er weiter.
Staudamm in Slowenien gebrochen, einige Dörfer evakuiert
Nach den heftigen Unwettern in Slowenien ist am Samstagabend ein Staudamm im Osten des Landes gebrochen. Betroffen sei die Anlage am Fluss Mur bei Dolnja Bistrica, berichtete die slowenische Nachrichtenagentur STA. Insgesamt zehn Ortschaften seien gefährdet. Dort seien Evakuierungsmaßnahmen im Gange. Um wie viele Menschen es sich handelte, war zunächst unklar.
"Wir haben den absolut notwendigen Schritt der Evakuierung unternommen, weil dies die einzige Maßnahme ist, um mögliche Opfer zu verhindern", sagte der Katastrophenschutzkommandant Srecko Sestan. "Wenn das Wasser anfängt, den Boden wegzutragen, wird der Damm sofort einstürzen, und die Flutwelle wird neun oder zehn Dörfer erfassen." Man versuche nun, per Hubschrauber den Staudamm mit Betonblöcken abzudichten, sagte er weiter.
Caritas stellt 100.000 Euro aus Katastrophenfonds zur Verfügung
Direktor Ernst Sandriesser der Caritas Kärnten machte sich heute ein Bild von den Unwetterfolgen und merkt an, dass "schnelle und unbürokratische Hilfe ist dringend erforderlich" sei. "Deshalb stellen wir umgehend 100.000 Euro aus unserem Katastrophenfonds für besonders betroffene Haushalte zur Verfügung", kündigt die Caritas in einem Facebook-Posting an.
Zivilschutzwarnung noch aufrecht
Für Viktring und Keutschach sind die Zivilschutzwarnungen noch aufrecht. In Viktring sind die Feuerwehren weiterhin im Dauereinsatz. Der Regen hat sich dort noch einmal verstärkt.
Jetzt auch Gamlitz zum Katastrophenfall erklärt
Laut mehreren Medienberichten wurde nun auch die steirische Gemeinde Gamlitz (Bezirk Leibnitz) zum Katastrophenfall erklärt – damit sind es insgesamt 16 Gemeinden in drei steirischen Bezirken.
Klagenfurts Bürgermeister macht sich ein Bild der Lage
Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider und Branddirektor Herbert Schifferl haben sich heute Nachmittag aus der Luft ein Bild von den Hochwasserfolgen gemacht.
Hochwassereinsatz der beiden Hubschrauber des BM.I in Kärnten
Die beiden stationierten Hubschrauber des BM.I – Flugpolizei am Flughafen in Klagenfurt sind seit gestern auf Grund der angespannten Hochwasserlage für die Sicherheit der Kärntner Bevölkerung rund um die Uhr unter extremen Bedingungen im Einsatz.
Dabei wurden bisher mehr als 40 Einsätze mit mehr als 22 Flugstunden für das Land Kärnten (zum Beispiel Geologen für tiefgreifende Beurteilungen), für Behörden Feuerwehr und Einsatzstäben, in voller Stärke und ohne Zeitverzögerung für das gesamte Spektrum aller denkbarer Einsätze absolviert.
© LPD Kärnten
Hangrutsch am Magdalensberg
Wegen der starken Regenfälle kam es am Samstag zu einem großen Hangrutsch am Magdalensberg (Bezirk Klagenfurt-Land). Die Landespolizei Kärnten schickte eine Helikopter-Aufnahme aus, die das ganze Ausmaß der Erdbewegung sichtbar macht.
© LPD Kärnten
"Gosdorf ist komplett abgesoffen"
"Gosdorf ist komplett abgesoffen", berichtet Franz Konrad von der Murecker Feuerwehr gegenüber "Kleine Zeitung". "Ich war dort heute in einem Haus, die Leute sind verzweifelt. 40 Zentimeter stand das Wasser im Schlafzimmer und im Kinderzimmer. Es ist alles hin: Boden, Möbel. Und wenn du eine Küchenlade aufmachst, rinnt auch dort Wasser heraus", berichtet er.
Liste der Hangrutschungen in der Steiermark
Südoststeiermark:
- Im Bezirk ist es zu 41 Hangrutschungen gekommen. Ein Großteil davon wurde in den Gemeinden Gnas, Fehring und Feldbach registriert.
Leibnitz
- Im Bezirk Leibnitz wurden sechs Hangrutschungen gemeldet.
Deutschlandsberg:
- Im Bezirk wurden sechs Hangrutschungen verzeichnet.
Weiz
- In Sinabelkirchen wurden zwei Hangrutschungen gemeldet.
Evakuierungen in der Steiermark
Leibnitz:
- In Heimschuh wurden 70 Personen in die Schutzengelhalle evakuiert, die Betreuung erfolgt durch das Rote Kreuz.
- Für alle Personen die ihr Zuhause nicht mehr erreichen, wurde eine Notschlafstelle in der Sporthalle in Leibnitz eingerichtet.
- In Kaindorf an der Sulm wurde ein Pflegewohnheim evakuiert, die Bewohnerinnen und Bewohner sind in einem Schwesternheim untergekommen.
Deutschlandsberg:
-Im Bezirk hat eine Familie freiwillig ihr Haus verlassen und ist bei einer anderen Familie untergekommen. Es wurden keine Evakuierungen angeordnet.
Südoststeiermark:
- Im Bezirk wurden insgesamt 15 Personen evakuiert, diese sind bei Verwandten oder Bekannten untergekommen.
- Das Rüsthaus Gosdorf wurde überflutet und ist derzeit nicht betretbar.
Der aktuelle Gewitterradar für Österreich
Katastrophenfeststellungen in der Steiermark
Die Katastrophenfeststellungen in der Steiermark:
- Südoststeiermark: Paldau, Bad Gleichenberg, Gnas, Straden, Stadtgemeinde Mureck (Ortsteil Gosdorf und Fluttendorf)
- Leibnitz: Heimschuh (Ortsteil Heimschuh), Kitzeck (Ortsteil Fresing), St. Johann im Saggautal (Ortsteil St. Johann und Saggau), St. Veit in der Südsteiermark (Ortsteile Seibersdorf, Rabenhof und Neutersdorf), die Stadt Leibnitz sowie Wagna und Straß in Steiermark.
- Deutschlandsberg: Eibiswald (Ortsteile Aibl, Großradl und Pitschgau), Wies (Ortsteile Wies und Wernersdorf), St. Peter im Sulmtal
Stadt Leibnitz, Wagna und Straß zu Katastrophenfall erklärt
Wie das Land Steiermark bekanntgab, hat nun die Bezirkshauptmannschaft Leibnitz die Katastrophe auch für die Gemeinden Leibnitz, Wagna und Straß in Steiermark festgestellt.
"Bitte, wenn möglich, zuhause bleiben"
Das Land Kärnten postete zu den Zivilschutzwarnungen ein "Notfallblatt" mit "wichtigen Sicherheitsinformationen" für die Bewohner der betroffenen Warngebiete. "Bitte, wenn möglich, zuhause bleiben und den Anweisungen der Behörden und der Einsatzorganisationen Folge leisten!", appelliert das Land Kärnten.
Evakuierungen in Keutschach werden vorbereitet
Aktuell wird die Evakuierung von Teilen von Keutschach vorbereitet. Das Rote Kreuz erstellt in der VS Keutschach eine Notunterkunft für etwa 50 Personen.
Weitere Zivilschutzwarnungen in Kärnten
Zu den bestehenden Zivilschutz-Warnungen kamen eine in der Gemeinde Keutschach für die Bereiche Ruth, St. Nikolai und Höfflein und eine in der Gemeinde Bleiburg für die Gebiete St. Margarethen, Woroujach und Kömmel dazu. Eventuell notwendige Evakuierungen in Keutschach und von einem Campingplatz in Eberndorf werden momentan besprochen, wie das Land Kärnten nach der 4. Sitzung des Landeskrisenstabs bekanntgab.
- 19.10 Uhr: In Neuhaus wurde die Zivilschutz-Warnung auf das gesamte Gemeindegebiet insbesondere auf die Berggebiete ausgeweitet
- 18.13 Uhr: Zivilschutz-Warnung in der Gemeinde Keutschach für die Bereiche Ruth, St. Nikolai und Höfflein
- 16.59 Uhr: In Bleiburg wurde die Zivilschutz-Warnung auf die Gebiete St. Margarethen, Woroujach und Kömmel ausgeweitet
Vergleichs-Foto zeigt den hohen Wasserstand des Wörthersees
Bäche und Flüsse führen vielerorts noch Hochwasser
Auch, wenn der Regen eine Pause einlegt, bleibt die Lage noch angespannt, denn die Böden sind mit Wasser gesättigt und weitere Niederschlagsfelder nähern sich die nächsten Stunden aus Ost bis Südost. Die Bäche und Flüsse führen vielerorts noch Hochwasser, wie Sykwarn Austria berichtet.
Unwetter reißen Straße weg
In der Kärntner Gemeinde Brückl hat das Unwetter die Straße zu einem Hof weggerissen.
Nachbarhof ganze Straße weggerissen. Wir sind gerade vorbei gefahren. Was ist hier nur los! pic.twitter.com/6x3gNSP5Lu
— Georg Waldmensch ???? (@GWaldmensch) August 5, 2023
50 Personen aus dem Bereich St. Filippen evakuiert
Das Rote Kreuz im Bezirk St. Veit evakuierte zusammen mit der Feuerwehr bis zu 50 Personen aus dem Bereich St. Filippen. Diese werden in einem Gasthof in der Nähe untergebracht, ein Kriseninterventionsteam stand bereit.
Bei uns fangens jetzt an Häuser zu evakuieren, die am Hang gebaut sind. Niemand hat hier sowas schon mal erlebt. Neuland für uns. pic.twitter.com/euheSE0rpr
— Georg Waldmensch ???? (@GWaldmensch) August 5, 2023
Unwetter: Hier wird es in nächsten Stunden ernst
Seit 15 Uhr gilt laut Wetterdienst GeoSphere Austria auch eine erhöhte Starkregen-Warnung für weitere Bundesländer. So sind etwa Teile Vorarlbergs, Tirols und Salzburgs betroffen.
© GeoSphere Austria
Kärnten: Landeskrisenstab tagt um 17 Uhr
Der Kärntner Landeskrisenstab tagt um 17 Uhr, wie Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) via Twitter berichtet.
Landeskrisenstab tagt um 17 Uhr!
— Peter Kaiser (@PeterKaiserSP) August 5, 2023
Klagenfurt, vor allem Viktring, kommt nicht zur Ruhe. Um 17 Uhr tritt der Landeskrisenstab zum mittlerweile 4. mal zusammen, danach erfolgt eine aktualisierte Lagebewertung. Unsere Einsatzkräfte leisten wahrlich Unglaubliches. Man kann es gar… pic.twitter.com/WOHGCwlbzV
Wartezeiten vor dem Karawankentunnel
In Sachen Verkehr blieb die Situation laut ÖAMTC vor dem Karawankentunnel (A11) angespannt: In beiden Richtungen betrug die Wartezeit teilweise zwischen einer und eineinhalb Stunden. In Slowenien war die Hochwasser-Situation anhaltend kritisch. Der ÖAMTC appellierte an Reisende, auch bei Verkehrsbehinderungen auf Autobahnen zu bleiben. In den Kärntner Bezirken Völkermarkt und Wolfsberg waren die kleineren Grenzübergänge zu Slowenien nach wie vor nicht passierbar, auch der Loiblpass (B91) blieb geschlossen.
Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser im Überschwemmungsgebiet in Viktring
Erneute Evakuierungen am Samstag
Am Samstag mussten erneut Evakuierungen vorgenommen werden, u. a. im Kärntner Bezirk St. Veit. Das Rote Kreuz evakuierte zusammen mit der Feuerwehr bis zu 50 Personen aus dem Bereich St. Filippen. Diese werden in einem Gasthof in der Nähe untergebracht, ein Kriseninterventionsteam stand bereit.
Ossiacher See tritt über die Ufer
Starkregen zieht Richtung Norden
Die Lage in Südösterreich stabilisiert sich aufgrund des nachlassenden Regens. Jetzt zieht das Unwetter weiter Richtung Norden.
Kärntner Touristiker selbstkritisch: "Loss lei lafn'" reicht nicht
Die Tourismusbranche in Kärnten ist mit dem bisherigen Verlauf der Sommersaison nicht zufrieden. Dem Regen, der besonders aktuell für neue Dauereinsätze von Feuerwehren und Co sorgt, wollen die Touristiker aber nicht alleine die Schuld geben, berichtete der ORF-Kärnten am Samstag. Denn die Hoteliers zeigen sich selbstkritisch und sehen Nachholbedarf bei Schlechtwetter-Angeboten und Vermarktung. "Loss lei lafn'", reiche nicht mehr.
Überflutung in Slowenien reißt alles mit
Slowenischer Regierungschef: "Schaden dürfte mehr als 500 Millionen Euro ausmachen"
Der slowenische Regierungschef Robert Golob sprach von der "größten Naturkatastrophe" in der jüngeren Geschichte des Landes. "Der Schaden ist unvorstellbar, praktisch zwei Drittel des Landes sind betroffen", sagte er.
© APA/EVA MANHART Robert Golob bei eine gemeinsamen Pressestatement mit Kanzler Nehammer im Juni dieses Jahres
Der Premier berichtete bei einer Pressekonferenz nach der Sitzung des nationalen Sicherheitsrates, der Schaden an Infrastruktur und Gebäuden werde auf mehr als 500 Millionen Euro eingeschätzt. Die Ausrufung eines Ausnahmezustands ist laut Golob vorerst nicht notwendig, da das Katastrophenschutzsystem einwandfrei funktioniere. Darüber hinaus bekam Slowenien von der internationalen Gemeinschaft und Nachbarländern, darunter Österreich, Hilfe angeboten. "Es ist richtig, dass wir jene Hilfe, die wir brauchen können, annehmen, damit wir Slowenien so schnell wie möglich wieder auf die Beine stellen", sagte der Premier.
Kräfte der Katastrophenhilfsdienst Einheit (KHD) des Bereichsfeuerwehrverbandes Knittelfeld im Einsatz im Bereich Leibnitz
© APA/FEUERWEHR-APFELBERG/THOMAS ZEILER
Soldatinnen und Soldaten der Güssinger Kaserne beim Befüllen von Sandsäcken im Assistenzeinsatz zur Hochwasserbekämpfung
© APA/BUNDESHEER/LUIPERSBECK
Kärntner Liga-Duell Austria Klagenfurt gegen WAC abgesagt
Die starken Regenfälle haben dafür gesorgt, dass das Fußball-Bundesliga-Spiel zwischen Austria Klagenfurt und dem WAC am Samstagnachmittag nicht plangemäß über die Bühne gehen kann. "Die Hochwasserereignisse haben auch Auswirkungen auf die heimische Bundesliga. Seitens der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee wird in Abstimmung mit dem Land Kärnten das heutige Fußballderby abgesagt", verlautete die Stadt Klagenfurt via Aussendung.
Kroatien bereitet sich auf Überschwemmungen vor
Nach den verheerenden Überschwemmungen in Slowenien bereitet sich auch das Nachbarland Kroatien auf Hochwasser vor. In Teilen des Landes kam es zu Starkregen. Zudem wurde erwartet, dass der aus Slowenien kommende Fluss Save und dessen Nebenflüsse auf kroatischem Territorium anschwellen, berichtete das kroatische Nachrichtenportal index.hr. Mit dem Höhepunkt dieser Flut sei Samstagabend zu rechnen.
© 24sata / Facebook
Der Fluss Save tritt an manchen Stellen bereits über.
Regen in Wien wieder abgeschwächt
Der heftige Regenschauer über Wien hielt sich kurz. Der Niederschlag hat sich wieder auf einen leichten Niesel abgeschwächt.
Heftiger Regen jetzt auch in Wien
Die Unwetterfront zieht jetzt über Wien und bringt starken Niederschlag.
Verteidigungsministerin Claudia Tanner: „Wir beurteilen die Lage stündlich neu. Wir packen das gemeinsam!“
Insgesamt helfen nahezu 400 Kräfte des Bundesheeres, um lokale Einsatzkräfte zu unterstützen. Jeweils 120 Soldatinnen und Soldaten entfallen auf die Steiermark und Kärnten. 139 Soldatinnen und Soldaten waren in den gestrigen Abendstunden im Burgenland im Einsatz. Durch die Entspannung der Wetterlage im Burgenland halten sich die Einsatzkräfte derzeit in der Kaserne bereit, um im Bedarfsfall sofort wieder aushelfen zu können.
© APA/GEORG HOCHMUTH
„In diesen dramatischen Stunden stehen unsere Soldatinnen und Soldaten der Bevölkerung bei! Sie helfen dabei Menschen aus ihren Häusern zu retten, Vermurungen zu beseitigen oder Sandsäcke zu stapeln, um das Hochwasser in Schach zu halten. Wir beurteilen die Lage stündlich neu, sollte es Bedarf an mehr Geräten oder Personal geben. Wir packen das gemeinsam!", so Verteidigungsministern Claudia Tanner
Urlauberin Nadine Schrammel schildert Heimreise
"Wir standen ewig lange im Stau", schildert Urlauberin Nadine Schrammel ihre Heimreise vom Kroatien-Urlaub zurück nach Österreich. "Wir sind fast 26 Stunden gefahren.", erzählt Schrammel weiter. Sie beklagt, es habe kaum Informationen von öffentlicher Seite gegeben, man stand völlig im Dunkeln. Anschließend wurden sie von der Autobahn runtergeleitet und musste wieder zurückfahren, ohne irgendeine nähere Erklärung. Anschließend wurde ihnen ein Schlafplatz in einer Turnhalle zugewiesen. "Sie haben zu uns gesagt, dass es nicht möglich ist, irgendwohin zu fahren."
"Freiwillige Feuerwehrler nehmen sich teilweise Urlaub, um hier zu helfen"
oe24.TV Reporter Mike Vogl im Interview mit dem Kommandanten der Feuerwehr Künsdorf, Michael Kodal. "Was hier die Leute bei den Freiwilligen Feuerwehren leisten, die nehmen sich teilweise Urlaub, um hier zu helfen. Ich bin unglaublich stolz auf unsere Feuerwehren."
© oe24.TV
Rekordniederschlag in Kärnten: 200 Liter pro Quadratmeter
Von Donnerstag bis Samstag regnete es in Teilen Kärntens stellenweise über 200 Liter pro Quadratmeter und damit in nur 48 Stunden deutlich mehr als in einem durchschnittlichen gesamten August. 266 Liter pro Quadratmeter kamen in 48 Stunden an der Wetterstation am Loibl (in einem durchschnittlichen gesamten August sind es hier 184) zusammen, in Ferlach 213 (in einem durchschnittlichen gesamten August 131) und in Bad Eisenkappel wurden 203 Liter pro Quadratmeter (durchschnittlicher gesamter August hier 144) gemessen.
"Für die Wetterstationen in Ferlach und in Bad Eisenkappl war das sogar ein neuer Rekord für eine 48-stündige Regenmenge. Der bisherige Rekord lag in Ferlach bei 154 Liter pro Quadratmeter, gemessen im September 1965, und in Bad Eisenkappel bei 156 Liter pro Quadratmeter im Oktober 1980", sagte Gerhard Hohenwarter von der Geosphere Austria.
Regen und Verkehrslage - Staus auf A10
Mit langen Staus ging es im Samstag-Reiseverkehr weiter, berichtete der ÖAMTC. Speziell auf der Tauernautobahn (A10) kam es zu massiven Verzögerungen, Unfälle sorgten zusätzlich für Behinderungen. Die Regenfälle ließen laut Geosphere Austria nach, allerdings waren in den vergangen beiden Tagen in Kärnten und der Steiermark stellenweise über 200 Liter pro Quadratmeter gefallen, was für Überschwemmungen, Hangrutschungen und Verkehrsbehinderungen sorgte.
Vier weitere Großpumpen aus Niederösterreich nach Kärnten
Der NÖ Landesfeuerwehrverband hat Angaben vom Samstag zufolge "nach Anforderung vier weitere Großpumpen nach Kärnten" entsandt. Es handelt sich um Gerätschaften der FF Brunn am Gebirge, Markt Piesting, St. Pölten Stadt sowie Neunkirchen Stadt. Fünf Pumpen waren bereits am Freitag ins südliche Bundesland transportiert worden. Im Einsatz sind Helfer aus Amstetten, Brunn am Gebirge, Horn, Markt Piesting, Laa a. d. Thaya, Neunkirchen Stadt, St. Pölten Stadt, Rutzendorf und Weitra Stadt.
Land Steiermark gibt Update
Überschwemmter Parkplatz in Leibnitz
© APA/ERWIN SCHERIAU
Touristen müssen in Leibnitz mit Zillen aus ihren Unterkünften evakuiert werden
© APA/ERWIN SCHERIAU
Ein Blick aus der Luft auf das überschwemmte Freibad in Leibnitz am Abend des Freitag
© APA/KEVIN HARKAM
Weiterhin Regen-Warnung in weiten Teilen Österreichs
© ZAMG
Grenzüberschreitende Hilfsaktion vom Roten Kreuz
Trotz all der Einsätze gab es noch Zeit für grenzüberschreitende Hilfsaktionen: Bei einem Notarzteinsatz im slowenischen Mežica half ein Notarzteinfahrzeug aus dem Bezirk Völkermarkt. Die Rettungskräfte konnten ein 14 Tage altes Baby wohlbehalten gemeinsam mit seiner Mutter ins Klinikum Klagenfurt bringen, wie Rotkreuzsprecherin Melanie Reiter am Samstag mitteilte.
Bundesheer: Akuthilfe durch Katastropheneinsatz jetzt auch im Burgenland
Wie das Bundesheer in einer Aussendung mitteilt, standen in den Nachtstunden 139 Soldatinnen und Soldaten im Katastrophenhilfe-Einsatz im Burgenland. Insgesamt seien nahezu 400 Kräfte im Einsatz.
Überflutete Straßen in Leibnitz (Steiermark)
© APA/ERWIN SCHERIAU
Aufräumarbeiten in St. Paul im Lavanttal (Kärnten)
© APA/GERD EGGENBERGER
© APA/GERD EGGENBERGER
5.000 Feuerwehrleute im Einsatz
In der Steiermark und Kärnten standen am Samstag je rund 2.500 Feuerwehrleute im Einsatz, gesamt rund 5.000 Kräfte.
Weinhof in der Steiermark unter Wasser
Ein Weinhof in Straden, stand unter Wasser. Der Betreiber bedankt sich via Facebook bei allen Helfern.
Serie von Einsätzen in St. Peter im Sulmtal (Steiermark)
Bundesregierung stellt finanzielle Mittel aus dem Katastrophenfonds zur Verfügung
Neben dem Assistenzeinsatz des Bundesheers will die Bundesregierung nun auch finanzielle Mittel aus dem Katastrophenfonds bereitstellen. "Das ist eine Selbstverständlichkeit, dafür ist der Katastrophenfonds da.", so Bundeskanzler Karl Nehammer.
Lesen Sie hier mehr dazu: Bundesregierung stellt Mittel aus Katastrophenfonds bereit
Stau auf vielen Autobahnen: Karawankentunnel vorübergehend gesperrt
Schon in den frühen Morgenstunden kam es laut ÖAMTC zu vielen Verkehrsbehinderungen auf Transitrouten. Unfälle und der starke Regen zogen teilweise kilometerlange Staus nach sich. Der Karawankentunnel wurde gegen 7.00 Uhr auf slowenischer Seite gesperrt.
Lesen Sie hier mehr dazu: Regen-Chaos und Unfälle: Karawankentunnel vorübergehend gesperrt
Assistenzeinsatz in Kärnten und der Steiermark: Bundesheer zieht erste Bilanz
Auch am Vormittag gehen die Einsätze für die Feuerwehr gleich weiter
Die Feuerwehr Ossiach in Kärnten wurde bereits um 6.59 Uhr wieder alarmiert. Überschwemmung!
Regen nimmt kein Ende
Für den heutigen Samstag werden erneut Niederschläge erwartet. Lesen Sie hier mehr: Kein Ende in Sicht: Wo es heute wieder nass wird
FPÖ-Kickl fordert sofortige, unbürokratische Hilfe und den vollen Ersatz aller Schäden
Lesen Sie hier mehr: Unwetter: Kickl fordert vollen Ersatz aller Schäden
Massive Staus im Urlauberverkehr möglich
Mit großer Sorge wird heute die Verkehrslage beobachtet. Auf der Karawankenautobahn (A11) kam es bereits am frühen Morgen zu kilometerlangen Staus in Richtung Slowenien - Wartezeit rund eineinhalb Stunden! Die Ausweichstrecke über den Loiblpass zwischen Klagenfurt und Ljubljana sowie die slowenische Autobahn A1 in Richtung Wien waren unwetterbedingt gesperrt.
Brennpunkt Lavanttal: Vorsorglich 70 Haushalte evakuiert
In St. Paul im Lavanttal (Bezirk Wolfsberg / Kärnten) wird auch heute wieder eine Hochwasserwelle erwartet. Vorsorglich wurden 70 Haushalte evakuiert.