12. Jänner 2019 | 23:41 Uhr
Höchster Rekordwert seit 100 Jahren
LIVE: Totales Schnee-Chaos im Westen Österreichs
Höchste Lawinengefahr in Teilen des Landes +++ Straßensperren & Stau-Chaos +++ Tausende von Außenwelt abgeschnitten
Vorsorgliche seien daher Straßensperren nötig. Die Experten appellierten, die Sperrungen unbedingt zu beachten und Sicherheitsanweisungen der Behörden zu befolgen.
In den restlichen Landesteilen wird morgen, Montag, neuerlich die "Stufe 4" der fünfteiligen Gefahrenskala erreicht. In allen Gebieten sei mit vielen großen und vereinzelt sehr großen Lawinen zu rechnen. Für Wintersport abseits gesicherter Pisten seien die Verhältnisse "sehr gefährlich". Dies auch im Bereich der Waldgrenze und darunter, so die Warnung.
Lawinensprengung - Bewohner in Altaussee evakuiert
Fünf Volksschulen und eine Neue Mittelschule bleiben auch am Montag und Dienstag wegen Schneeräumungen gesperrt. Es handelt sich um St. Nikolai/Sölktal, Landl, Gams, Wildalm, Knoppen und Weißenbach (NMS). Betroffen waren rund 150 Schülerinnen und Schüler, hieß es seitens des steirischen Landesschulrats.
Fernpaß komplett gesperrt
Damit war die wichtige Transitroute nach Deutschland nicht befahrbar. Zuvor hatte das Land mitgeteilt, dass die Sperre der Fernpassstraße (B179) zwischen Bichlbach und Lermoos möglicherweise über Dienstagabend hinaus dauern könnte. Die Bezirkshauptmannschaft Reutte richtete ein Info-Hotline unter der Rufnummer 0800/800507 ein, die rund um die Uhr zur Verfügung stehe.
Im Außerfern waren die Gemeinde Pfafflar sowie einige Weiler der Gemeinden Berwang, Bichlbach, Breitenwang und Steeg vorübergehend nicht erreichbar. Mit weiteren Sperren sei im Hinblick auf die aktuellen Wetterprognosen zu rechnen, hieß es.
Kleines Deutsches Eck gesperrt: Warnung an Bevölkerung
Auch die B311, die Pinzgauer Straße zwischen Weißbach und St. Martin ist ab Höhe der Lamprechtshöhle ab 17.00 Uhr wieder gesperrt. Somit sind Unken, Lofer und St. Martin sind weder von Salzburger noch von bayrischer Seite her erreichbar. Auf Tiroler Seite wird die Lawinenwarnkommission um 17.00 Uhr tagen. Wenn die B178 Loferer Straße gesperrt wird, sind die drei Gemeinden auf dem Straßenweg nicht mehr erreichbar.
Schnee-Räumung am Arlberg
ÖBB sperrt Arlbergstrecke
Dann soll die Lage neu bewertet werden. Die ÖBB richteten einen Schienenersatzverkehr zwischen Landeck-Zams und Bludenz ein.
11.000 Personen abgeschnitten
Ebenfalls um 17.00 Uhr hat Landratsamt Berchtesgadener Land das Kleine Deutsche Eck wegen Lawinengefahr gesperrt. Inklusive der Gemeinde Rauris waren damit am Abend rund 11.000 Personen in Pinzgauer Gemeinden eingeschlossen.
Warnung an Menschen: "Schlafen Sie unbedingt im Erdgeschoß"
Der Landeseinsatzstab gab am Sonntagnachmittag eine Empfehlung: Menschen, die in Gebäuden in der Nähe von Waldrändern wohnen, sollen die Nacht unbedingt im Erdgeschoß schlafen. Umstürzende Bäume könnten durch Dächer brechen und die Schneemassen auf den Dächern könnten darunterliegende Personen verschütten, warnte das Land. Bewohner in schneereichen Regionen sollten nicht unbedingt nötige Aufenthalte im Freien vermeiden. Die Gefährdung durch Gleitschneelawinen nimmt zu.
Lawinenabgang fordert drei Tote - ein Weiterer noch vermisst
Gruppe fuhr vermutlich in gesperrte Route
Suche abgebrochen
Zunehmend kritische Lage
Aufgrund der wieder anhaltenden Schneefälle hat sich die Lawinensituation im Nordalpenraum am Sonntag erneut verschärft. In Salzburg waren rund 6.000 Personen von der Außenwelt abgeschnitten, an die 1.500 Personen waren von Straßensperren in der Steiermark betroffen. Ein Lawinenabgang in Lech in Vorarlberg hat am Samstag mindestens drei Todesopfer gefordert.
Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) hat für Teile der Nordseite der Alpen von Vorarlberg bis nach Niederösterreich die höchste Schneewarnstufe (rot) ausgegeben, die aus heutiger Sicht bis Dienstag aufrecht bleiben wird. In Tirol und Vorarlberg sorgte Neuschnee abermals für eine Verschärfung der Situation. In den beiden westlichen Bundesländern kletterte die Lawinengefahr neuerlich verbreitet auf Stufe 4 der fünfteiligen Skala. Sollten sich die prognostizierten Niederschläge bewahrheiten, könnte laut Patrick Nairz vom Lawinenwarndienst des Landes im Westen Tirols "sehr große" Lawinengefahr, also die Stufe 5 der fünfteiligen Skala, ausgegeben werden.
Bis zu eineinhalb Meter Neuschnee
Laut Prognosen könnten laut Manfred Bauer von der ZAMG im Bereich von den westlichen Lechtaler Alpen über den Arlberg bis hin zum Paznaun auf den Bergen bis zu eineinhalb Meter Neuschnee dazukommen. Beruhigung werde sich erst im Laufe des Dienstags einstellen. Da auch unterhalb der Schutzverbauungen viel Neuschnee dazugekommen ist, könnten sich Lawinen bilden, die teilweise den Talboden erreichen.
6.000 Menschen in Salzburg von Außenwelt abgeschnitten
Fast im ganzen Land Salzburg herrschte große Lawinengefahr. Es galt Warnstufe 4 der fünfteiligen Skala, zudem herrschte eine heikle Triebschneesituation. "Wir raten, auf Fahrten im freien Gelände unbedingt zu verzichten", betonte Norbert Altenhofer, Leiter des Salzburger Lawinenwarndienstes.
In den Nordalpen und den Niederen Tauern war die Lawinengefahr auch in der Steiermark erneut sehr groß. Bis zu 30 Zentimeter Neuschnee und starker Wind führten zu instabilen Triebschneeansammlungen, die als Auslöser für Schneebretter oder Lockerschneelawinen gelten. Es herrschte Lawinenwarnstufe vier, für Montag wurde wieder mit einem Anstieg der Gefahr und Erhöhung der Stufe gerechnet.
Regen macht Dächer immer schwerer
In Oberösterreich blieb die Lage bei großer Lawinengefahr angespannt. Über 1.000 Einsatzkräfte arbeiteten in den Bezirken Gmunden und Kirchdorf an der Krems daran, Dächer von der Schneelast zu befreien. Durch die milden Temperaturen und den Regen werde der Schnee immer schwerer, berichtete das Bezirksfeuerwehrkommando Gmunden.
Situation verschärft sich weiter
Die Lawinensituation in Niederösterreich hat sich am Sonntag ebenfalls zugespitzt. In den Ybbstaler Alpen sowie ab 1.500 Metern im Rax-Schneeberggebiet wurde die Gefahr als "groß" (Stufe 4 von 5), in den übrigen Regionen als "erheblich" (Stufe 3) eingestuft. Die Situation soll sich laut Lawinenwarndienst bis Montag noch verschärfen.
Jetzt kommt nächste Schneewalze
Nur am Freitag machte der verrückte Rekord-Winter eine kurze Pause. Jetzt kommen neue Schneemassen. Zwei Meter bis Dienstag. Die Katastrophe geht weiter. Wie ungewöhnlich diese Massen sind, zeigen Auswertungen der ZAMG für die Messstation Lackenhof am Ötscher (Niederösterreich). Zwei Meter liegen in Lackenhof derzeit. In der gesamten Messreihe seit dem Winter 1919
20 gab es in einem Jänner nur ein Mal mehr Schnee: im Jänner 1923 mit 210 Zentimeter Schneehöhe.
Ähnlich die Situation am Loser im steirischen Salzkammergut: fünf Meter derzeit. Rekord. Ein bis zwei Meter werden noch dazukommen, so die Experten.
Wahre Schneewände auch am Arlberg: In den Hotspots Lech, Zürs, Warth liegen bis zu vier Meter, auf dem Berg werden es bis Dienstag wohl bis zu sechs Meter sein, vielleicht sogar mehr, auch das ist ein Rekord. Bis zu 60 Mal pro Tag werden derzeit am Arlberg Lawinen abgesprengt. Während der gesamten Woche gab es in fünf Bundesländern durchgehend höchste Lawinen-Warnstufe. Auch das gab es noch nie, selbst im Katastrophenwinter 1999 nicht, als in Galtür (Tirol) eine Monsterlawine 38 Menschen tötete und 50 verletzte.
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Neun Todesopfer durch Lawinen und Skiunfälle
Rekordwinter. Auch schneite es nie zuvor über einen so langen Zeitraum so viel: „Dass es flächendeckend solche Schneemenge gibt“, sagt Udo Koller, Bundesheer-Hubschrauberpilot in Aigen im Ennstal, zu ÖSTERREICH, „ist ein neues Phänomen.“ 17 Heeres-Helis sind landesweit im Dauereinsatz: „Versorgungsflüge, Evakuierungen, Flüge mit Lawinenkommissionen, Abwerfen von Sprengsätzen zur Auslösung von Lawinen“, sagt Koller.
Auch standen die Tausenden Helfer von Heer, Feuerwehr, Bergrettung, Straßenräumdienst und Lawinenkommissionen nie zuvor über einen so langen Zeitraum in Dauereinsatz: Seit Samstag vergangener Woche wird ununterbrochen gearbeitet. Zeitweise waren in Katastrophengebieten in Niederösterreich, der Steiermark und Salzburg bis zu 9.400 Personen von der Außenwelt abgeschnitten, darunter Hunderte Touristen.
Das aktuelle Schneeradar
Lawinen-Tod
Neun Personen kamen in Österreich bisher bei Unfällen im Schnee ums Leben, im Bezirk Lilienfeld (NÖ) sind seit mehr als einer Woche zwei Schneewanderer vermisst. Ein dramatischer Skiunfall ereignete sich auf der Bürgeralpe in Mariazell. Ein 62-jähriger Turnlehrer vom Gymnasium Stockerau (NÖ) verlor bei der Abfahrt einen Ski, stürzte sieben Meter tief neben der Piste kopfüber in Schneemassen. Dort blieb er im Schnee stecken und erstickte vor den Augen seiner geschockten Schüler. (wek)
oe24 berichtet auch heute wieder LIVE über die aktuellen Ereignisse
Zahlreiche Straßen aus Sicherheitsgründen gesperrt
Bei zwei Lawinenabgängen in den Abendstunden zwischen Grän und Nesselwängle auf die Tannheimer Straße (B199) sowie in Kirchberg gab es keine Verletzten - die betroffenen Straßen bleiben vorerst aber gesperrt.
Zudem musste die Arlbergpassstraße (B197) zwischen St. Christoph und der Straßenkreuzung Alpe Rauz und die Lechtalstraße (B198) waren aus Sicherheitsgründen bis auf Weiteres gesperrt. Die Straße zwischen Lech und Zürs schloss gegen 22.00 Uhr, ebenso die Straßen zwischen Lech und Zug sowie Lech und Oberlech wurden in den Abendstunden gesperrt.
Etliche Orte in Tirol und Vorarlberg nicht erreichbar
Wegen der starken Schneefälle und der damit verbundenen Lawinengefahr sind Sonntagabend etliche Orte in Tirol und Vorarlberg von der Außenwelt abgeschnitten gewesen. Aus Sicherheitsgründen mussten viele Straßen für die Nachtstunden gesperrt werden. Neben der Lawinengefahr verursachten vor allem unter der Schneelast umstürzende Bäume und abbrechende Äste Probleme.
In vielen Bezirken Nordtirols waren Gemeinden, Ortsteile oder Weiler derzeit auf dem Straßenweg vorrübergehend nicht zu erreichen - so etwa in Bereichen des Kaunertales oder des Ötztales, teilte das Land Sonntagabend mit. Außerdem waren Hochfügen, Thiersee oder auch Ischgl/Galtür von der Außenwelt abgeschnitten.
Über einen Meter Schnee im Tiroler Außerfern
Wie angespannt die Schneelage vor allem im Westen Tirols ist, zeigt dieses Bild. In Ehrwald am Fuße der Zugspitze im Tiroler Außerfern liegt weit über einen Meter Schnee. Und für die nächsten Tage wurde weiterer Schneefall prognostiziert.
Aufgrund der höchsten Lawinengefahr wurde der Fernpass bereits gesperrt. Damit ist die wichtige Transitroute nach Deutschland nicht befahrbar. Zuvor hatte das Land mitgeteilt, dass die Sperre der Fernpassstraße (B179) zwischen Bichlbach und Lermoos möglicherweise über Dienstagabend hinaus dauern könnte. Die Bezirkshauptmannschaft Reutte richtete ein Info-Hotline unter der Rufnummer 0800/800507 ein, die rund um die Uhr zur Verfügung stehe.
Im Außerfern waren die Gemeinde Pfafflar sowie einige Weiler der Gemeinden Berwang, Bichlbach, Breitenwang und Steeg vorübergehend nicht erreichbar. Mit weiteren Sperren sei im Hinblick auf die aktuellen Wetterprognosen zu rechnen, hieß es.
© Leserreporter
Mehrere Pinzgauer Gemeinden nicht mehr erreichbar
Die Lawinenwarnkommission hat am späten Sonntagnachmittag nun auch die Loferer Straße (B178) bis auf Weiteres für den Verkehr gesperrt. Damit waren die Gemeinden Unken, Lofer und St. Martin bei Lofer auf dem Straßenweg nicht mehr erreichbar. Die Gemeinde Weißbach bei Lofer war schon ab 17.00 Uhr von der Außenwelt abgeschnitten, die Pinzgauer Straße wurde auf der Höhe der Lamprechtshöhle gesperrt.
Ebenfalls um 17.00 Uhr hat Landratsamt Berchtesgadener Land das Kleine Deutsche Eck wegen Lawinengefahr gesperrt. Inklusive der Gemeinde Rauris waren damit am Abend rund 11.000 Personen in Pinzgauer Gemeinden eingeschlossen.
+++ Auch in Tirol gebietweise höchste Lawinenwarnstufe +++
Jetzt wurde auch in Tirol stellenweise Warnstufe 5 ausgerufen
Biker bricht in See ein
Dieser Biker fuhr in Moskau über einen zugefrorenen Kanal und begab sich wortwörtlich auf dünnes Eis. Die Eisschicht trug das Gewicht des Mannes und der Maschine nicht mehr und prompt brach er samt Bike ein. Aber er hatte Glück. Ein anderer eilte ihm zu Hilfe und zog ihn aus dem Eiswasser. Hier das irre Video:
Bundesheer sprengte Lawine in Wildalpen
Das Bundesheerist am Sonntag ebenfalls zur Bewältigung der Schneemassen und Verbesserung der Lawinensituation im Einsatz gewesen. Durch elf Sprengungen von Hubschraubern aus gelang es, eine Lawine im Raum Wildalpen zu beseitigen. Außerdem wurde versucht, entlang des Pötschenpasses im Ausseerland durch Hubschrauberabwind Bäume vom Schnee zu befreien, teilte das Bundesheer mit.
Im Raum Johnsbach und Eisenerz kamen 118 Soldatinnen und Soldaten aus Strass, Graz, Feldbach und St. Michael zum Einsatz. Sie waren vorwiegend damit beschäftigt, die Dächer von Schnee zu räumen, nachdem für Sonntagabend und Montag Neuschnee und Regen prognostiziert worden war. Am Sonntagnachmittag wurden weitere 30 Soldaten aus Gratkorn erwartet, um in Grundlsee eine einsturzgefährdete Reithalle von der Schneelast zu befreien. Am Fliegerhorst Aigen im Ennstal waren die Besatzungen von fünf Bundesheerhubschraubern bereit, um auf kurzfristig eintretende kleinräumige Wetteränderungen reagieren zu können.
Zwei Männer bei Lawinensprengung in Frankreich getötet - Sprengstoff zu früh ausgelöst
An einer Skistation in den französischen Alpen sind zwei Pistenwärter bei dem Versuch ums Leben gekommen, eine Lawine vorsorglich zu sprengen. Sie hätten den Sprengstoff bei den Vorbereitungen versehentlich zu früh ausgelöst, teilte die Bergrettung am Sonntag mit.
Demnach sollte die Lawine wie üblich am Morgen vor Öffnung der Pisten abgesprengt werden. Das Unglück ereignete sich laut Bergrettung in der Skistation Morillon im Departement Haute-Savoie.
6.000 Personen in Salzburg von Außenwelt abgeschnitten
Derzeit sind in Salzburg rund 6.000 Personen nicht mit Fahrzeugen erreichbar. Davon befinden sich rund 3.000 Einwohner und 2.000 Gäste in Rauris. Die L112 ist wegen einer drohenden Lawine gesperrt. Weil kein Flugwetter herrscht, könne die Lawine nicht abgesprengt werden, berichtete das Land Salzburg. Die Bevölkerung ist versorgt. Es gibt eine Rettungsstelle und einen Arzt in Bereitschaft.
Auch in Taxenbach sind im Ortsteil Brandenau etwa 40 Personen nicht mit Fahrzeugen erreichbar. Die Versorung ist sichergestellt. Die Straßenräumung läuft. Im Krimmler Tauernhaus befinden sich fünf Personen, sie sind aber wohlauf und versorgt. In Unken sind 40 Personen nicht erreichbar. In Scheffau und Krispl sind insgesamt 16 Personen nicht erreichbar. In Abtenau im Bereich Unterberg sind sieben Gebäude abgeschlossen und Bad Vigaun (Rengerberg) sowie einige Ortsteile von St. Koloman sind erschwert erreichbar. Die B99 zwischen Untertauern und Obertauern ist seit 9 Uhr gesperrt. Obertauern ist von Tweng im Lungau aus erreichbar.
Tiroler brach beim Schneeräumen auf Reithallendach ein
Ein 23-jähriger Tiroler ist am Samstagabend in Scheffau am Wilden Kaiser (Bez. Kufstein) beim Versuch, das Dach einer Reithalle von Schnee zu befreien, über sieben Meter tief abgestürzt. Nach Angaben der Polizei brach der Einheimische auf einer Lichtplatte ein und landete am darunter liegenden Sandboden. Er wurde mit Verletzungen am Oberarm und Becken in das Krankenhaus nach Kufstein eingeliefert.
Große Betroffenheit in Lech
Große Betroffenheit hat am Sonntag nach einem Lawinenabgang in Lech in Vorarlberg geherrscht, bei dem drei Skifahrerer aus Deutschland getötet wurden. Wie Bürgermeister Ludwig Muxel der APA sagte, sei der Schock nach der Tragödie groß. Derzeit könne wegen der starken Schneefälle die Suche nach dem vierten Skifahrer nicht fortgesetzt werden.
"Das ist für die Einsatzkräfte aktuell einfach viel zu gefährlich", erklärte der Ortschef. Auch für die kommenden Stunden sei nicht mit einer Wetterbesserung zu rechnen. Laut den Prognosen des Vorarlberger Lawinenwarndienstes sorgten Neuschnee, Regen und Wind am Sonntag abermals für einen deutlichen Anstieg der Lawinengefahr im Tagesverlauf. Zudem werde mit dem aufkommenden Sturm umfangreich Schnee verfrachtet und Triebschnee gebildet, hieß es.
Lawinensituation in OÖ weiter angespannt
Die Lawinensituation in Oberösterreich blieb am Sonntag angespannt. Der Lawinenwarndienst des Landes stufte sie mit vier als "groß" ein. Durch den Neuschnee und Wind in höheren Lagen steige die Gefahr von Schneebrettern. Weiter unten drohen Feucht-und Nassschneeabgänge. Zahlreiche Verkehrsverbindungen waren weiterhin gesperrt.
Es liege für Jänner außergewöhnlich viel Schnee in allen Höhenlagen, für die Nacht auf Montag wurde laut Prognose zudem Sturm erwartet. Die Verbindungen in die Steiermark - Hengstpass, Pyhrnpass, Koppenpass - waren weiterhin gesperrt, Gosau im Bezirk Gmunden wie bereits in den vergangenen Tagen nur von Salzburg aus erreichbar. Der Pass Gschütt war offen. Im Mühlviertel und im Süden des Landes, aber auch im Hausruck- und Innviertel gab es zahlreiche Straßensperren wegen umgestürzter Bäume oder der Gefahr des Schneebruchs.
Straße in die steirische Radmer nach acht Tagen frei
In der Obersteiermark ist die L17, die Straße in die Radmer am Sonntag nach acht Tagen wieder freigegeben worden. Die akute Lawinengefahr konnte gebannt werden, nachdem am Samstagnachmittag einige Hubschrauberflüge zur Lawinensprengung möglich waren, hieß es seitens des Katastrophenreferenten Michael Schickhofer (SPÖ). Einige Straßen mussten gesperrt bleiben, davon waren 1.555 Personen betroffen.
Für Sonntagnachmittag wurde eine neue Schnee- und Regenfront erwartet, die die Lawinensituation wieder zu verschärfen drohte. Wie die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) mitteilte, könnte auch der heftige Regen in tieferen lagen zu Problemen führen. Eine Wetterbesserung wurde für Mittwoch erwartet.
Einsatzkräfte schaufeln Gebäude am Hochkar frei
Die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Bundesheer sind Sonntagfrüh über die freigelegte Alpenstraße auf den Talboden in 1.400 Metern Seehöhe am Hochkar gelangt. Die 150 Feuerwehrleute und 130 Bundesheer-Soldaten sollen nun die völlig eingeschneiten Häuser und weitere Infrastrukturobjekte vom Schnee räumen, sagte Friedrich Fahrnberger (ÖVP), der Ortschef von Göstling an der Ybbs (Bezirk Scheibbs).
Obwohl die Straße am Samstag vom Räumdienst freigelegt wurde, gebe es nach wie vor Schwierigkeiten mit der Befahrbarkeit, so Fahrnberger. Durch den Schneefall in der Nacht musste der Straßendienst erneut ausrücken, bevor zuerst die Feuerwehr und danach das Bundesheer zum Talboden vorrücken konnte. Als weitere Sicherheitsmaßnahme wurden um 7.00 Uhr im Bereich der Klamm drei Sprengungen durchgeführt um Lawinen auszuschließen.
5.000 Personen in Rauris eingeschlossen
3.000 Einheimische und 2.000 Gäste sind in Rauris im Pinzgau von der Außenwelt abgeschnitten. Die örtliche Lawinenwarnkommission hat wegen eines drohenden Lawinenabgangs die Rauriser Landesstraße (L112) gesperrt, sagte ein Sprecher des Landes Salzburg zur APA. Die Lawinengefahr hat sich am Sonntag in Salzburg wieder verschärft. Es gilt Warnstufe 4 der fünfteiligen Skala.
Drei Tote bei Lawinenabgang in Lech
In Lech am Arlberg sind am Samstag drei deutsche Skifahrer tödlich verunglückt. Das teilte die Polizei am Sonntag mit. Ein vierter wird derzeit noch vermisst.
Große Lawinengefahr und Neuschnee in der Steiermark
In den Nordalpen und den Niederen Tauern ist die Lawinengefahr am Sonntag erneut sehr groß. Bis zu 30 Zentimeter Neuschnee und starker Wind führten zu instabilen Triebschneeansammlungen, die als Auslöser für Schneebretter oder Lockerschneelawinen gelten. Es herrscht Lawinenwarnstufe vier, für Montag wird wieder mit einem Anstieg der Gefahr und Erhöhung der Stufe gerechnet.
Die Schneefallgrenze lag in der Nacht auf Sonntag bei 600 Meter. Innerhalb der Triebschneeauflage befanden sich Schwachschichten, dieser Teil der Schneedecke ist meistens instabil. In tiefen Lagen war der Schnee oberflächlich feucht, auch hier wurde befürchtet, dass er instabil werden könnte. Unterhalb von 2.000 Metern nahm das Schneegleiten auf glattem Untergrund wie Wiesen und Laubwäldern zu, wodurch rege Gleitschneelawinenaktivität herrschte. In den südlichen Gebirgsgruppen mit geringeren Schneemengen schwächten kantige Formen unter einem Harschdeckel das Schneedeckenfundament.
Das aktuelle Schneeradar
Auch heute ist wieder mit intensivem Schneefall zu rechnen.
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Bereits in der Nacht kam die nächste Schneewalze nach Österreich. Bis Dienstag ist nun mit starkem Schneefall zu rechnen. Die Lage bleibt angespannt.