04. Jänner 2024 | 18:33 Uhr

Hunderte Feuerwehr-Einsätze: Sturm demoliert Dächer in Wien © Stadt Wien/Feuerwehr

Spitzen bis 111 km/h

Hunderte Feuerwehr-Einsätze: Sturm demoliert Dächer in Wien

Mit Spitzen bis zu 111 km/h ist ein Sturm am Donnerstag über die Wiener Innenstadt gefegt und hat dabei teils schwere Schäden angerichtet.

Für die Wiener Berufsfeuerwehr gab es bis zum Nachmittag mehr als 250 Einsätze. Mehrere Bundesgärten wurden aus Sicherheitsgründen gesperrt. Die österreichweit höchste Windspitze verzeichnete laut Geosphere Austria am Donnerstag die Wetterstation Semmering/Sonnwendstein mit 134 km/h. Demnach lässt der Wind in der Nacht auf Freitag überall deutlich nach.

Hunderte Feuerwehr-Einsätze: Sturm demoliert Dächer in Wien © Stadt Wien/Feuerwehr

Bereits die Nacht verlief stürmisch, der Schwerpunkt des Sturms lag am Donnerstagnachmittag im Osten Österreichs. In Wien registrierte die Geosphere Austria Windspitzen auf der Hohen Warte bis 103 km/h. Auf der Hohen Warte kommen derartige Windspitzen alle ein bis drei Jahre vor. In der Wiener Innenstadt waren die gemessenen 110,9 km/h der vierthöchste Wert seit Messbeginn hier im Jahr 1985. Auf dem Feuerkogel in Oberösterreich wehte der Wind mit bis zu 130 km/h. Auf der Wiener Jubiläumswarte wurden 126 km/h registriert, in Wien-Unterlaa 107 km/h.

Hunderte Feuerwehr-Einsätze: Sturm demoliert Dächer in Wien © Stadt Wien/Feuerwehr

258 Einsätze für Feuerwehrleute

Die Wiener Berufsfeuerwehr rückte von 6.30 Uhr bis 16.30 Uhr bisher zu 258 Sturmeinsätzen aus, hieß es am späten Nachmittag in einer Aussendung. Hinzu kamen 70 alltägliche Einsätze abseits des Sturms. Um das hohe Einsatzaufkommen bewältigen zu können, wurde um 12.40 Uhr erhöhte Einsatzbereitschaft angeordnet und so die Verfügbarkeit der im Dienst befindlichen Einsatzkräfte erhöht. Aus-und Fortbildungen sowie Übungen wurden verschoben.

Hunderte Feuerwehr-Einsätze: Sturm demoliert Dächer in Wien © Stadt Wien/Feuerwehr

Umgestürzte Bäume und lose Dachteile

Über weite Strecken mussten die Einsätze im Blocksystem abgearbeitet werden, das heißt einzelne Fahrzeuge bekommen mehrere Aufträge zugeordnet und arbeiten diese nacheinander ab. Beschäftigt waren die Feuerwehrleute mit umgestürzten Bäumen, losen Ästen, die teils Verkehrs-, Rad- und Fußwege behinderten, sowie losen Teilen an Gebäuden wie Dachteile, Fenster oder Gerüstteile und Plakatwände. Spezielle Großeinsätze gab es laut der Aussendung nicht, die hohe Anzahl an Einsätzen aber in den frühen Abendstunden an.

Hunderte Feuerwehr-Einsätze: Sturm demoliert Dächer in Wien © Stadt Wien/Feuerwehr

Hunderte Feuerwehr-Einsätze: Sturm demoliert Dächer in Wien © Stadt Wien/Feuerwehr

Parks wegen Gefahr gesperrt

Augarten, Volksgarten und Burggarten waren am Donnerstag wegen der Sturmwarnung gesperrt, ebenso der südliche Teil des Schönbrunner Schlossparks. Das Meiereitor und das Maria-Theresien-Tor wurden geschlossen. "Wir bitten um Vorsicht, da stets mit herabfallenden Ästen gerechnet werden muss", hieß es auf der Homepage der Bundesgärten. Der Tiergarten Schönbrunn war offen, gesperrt war jedoch der Eingang Tirolerhof. Die Öffnung der Bundesgärten erfolgt Freitagfrüh jeweils nach einer Kontrollrunde, wurde angekündigt.

Verzögerungen bei Öffis

Auch die Wiener Linien warnten vorm Sturm. "Bitte achtet am Weg zu und von den Öffis heute besonders auf eure Umgebung! Aufgrund des heftigen Sturmes kann es zu Verzögerungen im Netz kommen", informierten sie auf X (früher Twitter).

Mehrere Einsätze hat am Nachmittag die FF Wiener Neudorf (Bezirk Mödling) vermeldet. Fast zeitgleich seien Sturmschäden im Ort und im Industriezentrum NÖ Süd abzuarbeiten gewesen. Auf dem Dach des Palmers Hochhauses habe die Höhenrettungsgruppe aktiv werden müssen, "um ein bedrohlich wankendes Reklameschild auf einer Höhe von rund 50 Metern zu sichern".

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Etwas Schneeregen, im S teils sonnig. 0/5°

Südlich des Alpenhauptkammes von Osttirol bis in die Südoststeiermark sowie im Südburgenland scheint bis zum Abend die Sonne häufig. Weiter im Norden und Osten sowie auch von Vorarlberg bis Salzburg ziehen jedoch deutlich mehr Wolken durch. Bei einer Schneefallgrenze zwischen 400 und 700m Seehöhe regnet und schneit es vor allem im Nordstau der Alpen zwischen dem Tiroler Unterland und dem Mostviertel zeitweise. Der Wind kommt aus West bis Nordwest und lebt bis zum Abend von Oberösterreich ostwärts deutlich auf. Die höchsten Windspitzen werden aber in Wien, in Niederösterreich sowie auch in der Obersteiermark erreicht. Die Nachmittagstemperaturen umspannen in Abhängigkeit vom Wind und dem Sonnenschein 3 bis 9 Grad. Heute Nacht: Eine Warmfront zieht in der Nacht auf Montag nördlich des Alpenhauptkammes mit dichten Wolken von West nach Ost und bringt hier vor allem im Nordstau der Alpen oder auch im Wald- und Mühlviertel lokalen Regen oder Schneefall. Die Schneefallgrenze steigt im Laufe der Nacht auf Lagen um 1000m Seehöhe an. Von Osttirol ostwärts verläuft die Nacht hingegen weitgehend trocken und örtlich sogar aufgelockert bewölkt. Der Wind weht unverändert lebhaft, im Flachland des Ostens und im Bergland zum Teil auch stark aus westlichen bis nordwestlichen Richtungen. Die Tiefsttemperaturen im Süden und Westen minus 5 bis 0 Grad, im Norden und Osten 0 bis 6 Grad.
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