01. August 2017 | 23:34 Uhr

Hitze Sommer Abkühlung © TZOe Artner

Woche der Mega-Hitze

Heißester Tag 2017: Wir wollen hitzefrei

Hoch Jolanda heizt uns die gesamte Woche mächtig ein. Wiens Fiaker bekamen Hitzefrei.

Die Sonne brennt, die Temperaturen klettern auf 36,7 Grad. Sogar in der Nacht kühlt es jetzt nicht mehr richtig ab. Österreich glüht dank Hochdruckgebiet Jolanda. Uns erwartet eine ganze „Glut-Woche“.

Wer wegen Hitze einfach geht, dem droht Kündigung

  • Hitzefrei für Fiaker. Während die Bauarbeiter weiter hackeln müssen (Interview unten), bekamen Wiens weltberühmte Fiaker gestern zum ersten Mal in der Geschichte Hitzefrei. Um kurz nach 14 Uhr wurden 35 Grad erreicht, die Pferde durften die Stadt verlassen, die Fiaker dürfen erst heute wieder fahren.

  • Abkühlung im Büro. In einigen unklimatisierten Büros wissen sich die Mitarbeiter nur mehr mit Eiskübeln zu helfen. Ein Mitarbeiter des Wiener Rathauses erklärt gegenüber ÖSTERREICH: „Wir haben drei Meter hohe Fenster, wo die Sonne hineinbrennt. Es ist wie im Glashaus.“

  • Dresscode. Trotz Mega-Hitze gilt für etliche Berufe weiterhin ein strikter Dresscode. In Banken oder auch bei der Müllabfuhr sind lange Hosen absolute Pflicht. Mitarbeiter haben da kaum eine Chance, wie auch insgesamt bei ihrer Forderung nach Hitzefrei.

  • Hitzefrei. Bei der Arbeiterkammer NÖ laufen deswegen seit Tagen die Telefone heiß. Die Antwort der Arbeitsrechtler: Nur wenn der Chef es will, kann er seine Angestellten wegen Hitze beurlauben – ein Anrecht darauf hat niemand. Wer sich das Recht eigenmächtig herausnimmt, dem droht eine fristlose Kündigung.

  • Eis-Mangel. Einige Eissorten gehen derzeit zur Neige. Mineralwasser wird jetzt doppelt so viel getrunken wie sonst.

Gewerkschafter fordert: "Hitzefrei für Bauarbeiter ab 35 Grad!"

ÖSTERREICH: Österreich erlebt derzeit eine echte Hitzewelle. Wie geht es den Arbeitern am Bau?

Josef Muchitsch:
Sie leisten derzeit Schwerstarbeit unter praller Sonne. Die Leistung bricht bei dieser Hitze ganz klar ein, die Unfallgefahr ist deutlich höher. Jetzt geht es darum, menschliches Leid zu verhindern.

ÖSTERREICH:
Was fordern Sie?

Muchitsch:
Es sollte Hitzefrei ab 35 Grad geben. Für die Menschen sollte dasselbe gelten wie für Fiaker. Gerade auch, weil die Arbeitsausfälle durch den Schlechtwetterfonds abgesichert sind. Die Arbeitgeber könnten Arbeiten auch in die frühen Morgenstunden verlegen.

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