29. Oktober 2018 | 18:12 Uhr
Überflutungen und Stürme
'Bleiben Sie zuhause': Behörden warnen vor Jahrhundert-Flut
Die Hochwassersituation hat sich am Montagabend in Kärnten immer weiter zugespitzt. Sowohl die Gail als auch die Möll traten an mehreren Stellen über die Ufer, dazu kam der heftige Sturm, der zahlreiche Bäume umstürzen ließ. Zahlreiche Straßen mussten gesperrt werden, Tausende Haushalte waren ohne Strom. In Teilen Kärntens und im Salzburger Lungau wurde der Zivilschutzalarm ausgerufen. Menschen wurde dringend geraten ihre Häuser nicht zu verlassen, sowie Keller und Erdgeschoss zu meiden.
Tausende Haushalte ohne Strom
Hauptursache für die Stromausfälle waren die Sturmböen, wie Kelag-Sprecher Josef Stocker am Abend gegenüber der APA erklärte. Stromausfälle gab es im Mölltal, im Lesach- und im Gailtal sowie im oberen Drautal, aber auch im Lavanttal im Bezirk Wolfsberg. Im Bereich zwischen Oberdrauburg und Drauhofen im Bezirk Spittal waren aber nicht die Sturmböen verantwortlich, sondern Stromabschaltungen, die aufgrund des ständig steigenden Wassers vorgenommen werden mussten, um verheerende Kurzschlüsse zu vermeiden.
Man arbeite intensiv daran, durch Umschaltungen und Reparaturarbeiten die Versorgung wieder herzustellen, sagte Stocker. Allerdings würden die Monteure aufgrund der Straßensperren teils gar nicht zu den Stellen vordringen können, wo die Leitungen beschädigt waren.
Stromausfälle auch in Osttirol
Auch in Osttirol gab es Probleme mit der Stromversorgung. Durch die heftigen Regenfälle und starken Windböen ist es in der Nacht auf Montag in Osttirol verbreitet zu Stromausfällen gekommen. Kurz vor Mitternacht waren 15 Gemeinden ohne Strom, teilte das Land mit. Zudem gab es zahlreiche Straßensperren.
Dauerregen und Sturmwarnung
In Möllbrücke wird Jahrhundert-Hochwasser erwartet
75 Soldaten halfen den Feuerwehrleuten in Möllbrücke beim Verstärken des Schutzwalls durch Sandsäcke, allerdings rauschten gegen 19.30 Uhr bereits fast 270 Kubikmeter Wasser pro Sekunde durch die Ortschaft. Bezirkshauptmann Klaus Brandner meinte am Abend gegenüber dem ORF Kärnten, er rechne nicht damit, dass der Wall tatsächlich halten würde. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, Keller und Erdgeschoße soweit möglich zu meiden.
Lavamünd als einer der Hotspots
Die Situation in Lavamünd spitzt sich zu
Ortsteil evakuiert
Die Hauptstraße von Lavamünd bietet am Montagnachmittag ein ungewohntes Bild. Gasthäuser, Supermarkt, Trafik, Post und die anderen Geschäfte sind geschlossen, die Hauseingänge und Kellerfenster mit Schaltafeln und Sandsäcken verbarrikadiert. Feuerwehrleute eilen hin und her, um noch Hand anzulegen, in der Kurzparkzone lagern Reserve-Sandsäcke. Eine Kfz-Werkstatt, die 2012 beim großen Hochwasser meterhoch überflutet gewesen war, ist rundherum verplankt.
Menschen rüsten sich
Lavamünd: Hochwasser-Höhepunkt gegen 9 Uhr morgens
Sämtliche Staubecken von Rosegg bis Lavamünd wurden am Wochenende geleert, es gibt derzeit auch keinen Aufstau. "Das Wasser fließt ungehindert durch", sagt Robert Zechner von der Verbundgesellschaft gegenüber der APA. Am Abend soll entschieden werden, wie viel Wasser vor allem im Völkermarkter Stausee abgefangen werden soll, um für Lavamünd das Ärgste zu verhindern.
Drautal-Bundesstraße gesperrt
Lage auch im Westen angespannt
Aufruf an Osttiroler Bevölkerung zu Hause zu bleiben
Uferwege und Brücken nicht benutzen
ufgrund mehrerer Straßensperren war der Bezirk vorerst nur über die Großglocknerstraße erreichbar. Die Felbertauernstraße (B108) musste aufgrund einer Vermurung zwischen der Feglitzgalerie und Seblas gesperrt werden. Auch die Drautalstraße (B100) war im Bereich "Thaler Gerade" nicht befahrbar. Zudem wurden mehrere Landesstraßen und diverse Gemeindestraßen gesperrt.
Wetterkapriolen auch im Ausland
Schwere Unwetter haben am Montagnachmittag in Italien fünf Todesopfer gefordert. Zwei Menschen starben in der Provinz Frosinone südlich von Rom, nachdem ein Baum auf ihr Auto gefallen ist, teilte der Zivilschutz mit. Die Gegend rund um Rom war am Montag von heftigen Stürmen und Regenfällen betroffen.
In der Badeortschaft Terracina südlich von Rom verwüstete der Sturm das Stadtzentrum. Mehrere Pinien stürzten um, eine davon fiel auf das Auto. Eine Person, die sich an im Fahrzeug befand, kam dabei ums Leben, zwei weitere Menschen wurden schwer verletzt. In Neapel wurde ein 21-Jähriger ebenfalls von einem Baum erschlagen. In Albisola Superiore in der ligurischen Provinz Savona starb eine 88-Jährige, die während des Wirbelsturms vermutlich von Teilen des Dachsimses eines Hauses tödlich verletzt wurde. Wegen umgestürzten Bäumen und Antennen gab es Dutzende Verletzte, darunter mehrere Mitglieder von Feuerwehrmannschaften, die seit Beginn der Unwetter am Sonntag im Dauereinsatz sind, berichteten italienische Medien.
Venedig unter Wasser
Venedig stand nach den heftigen Regengüssen unter Wasser. Der Pegel in der Lagune der norditalienischen Stadt erreichte am Montag eine Höhe von 156 Zentimetern, wie das örtliche Gezeiten-Überwachungszentrum mitteilte. 70 Prozent der Stadt waren überschwemmt. Die Fährenverbindungen wurden unterbrochen. Die Vaporetti konnten wegen des hohen Wasserstands nicht fahren. Weil Straßen und Plätze überschwemmt waren, wateten Touristen barfuß durch das Wasser. Wie bei "acqua alta" üblich, legten die Behörden Holzstege aus, damit die Fußgänger weitgehend trockene Füße behalten konnten.
Die Dolomiten-Bergortschaft Plodn/Sappada, deutsche Sprachinsel in der Provinz Belluno, war am Montagnachmittag vom Rest der Welt abgeschnitten. Eine zur Gemeinde führende Straße war wegen eines Erdrutsches unterbrochen, eine zweite wurde wegen der Gefahr einstürzender Bäume geschlossen. Andere Gemeinden in der Provinz Belluno waren vorübergehend isoliert. Die Werke des Brillenherstellers Luxottica in Agordo und Cencenighe (Provinz Belluno) blieben geschlossen.
© APA/AFP/MIGUEL MEDINA
© APA/AFP/MIGUEL MEDINA
Damm eingestürzt
Ein Teil des Damms des touristischen Hafens in der ligurischen Badeortschaft Rapallo stürzte am Montagnachmittag wegen der hohen Wellen infolge der Unwettern ein. Es wurden keine Verletzten gemeldet. Wegen des starken Windes wurde die archäologische Stätte von Pompeji bei Neapel geschlossen. Touristen mussten aus Sicherheitsgründen das Areal verlassen. Das Gelände darf bis zur Besserung der Wetterlage nicht betreten werden, teilten die Behörden mit.
Die Schulen blieben auch am Dienstag in mehreren italienischen Regionen geschlossen. Auch am Dienstag sei mit weiteren schweren Niederschlägen zu rechnen, warnte der Zivilschutz. Nicht ausgeschlossen wird, dass auch öffentliche Ämter geschlossen bleiben könnten.
Video zeigt Chaos in Kärnten
Mehrere Gemeinden in Osttirol ohne Strom
Durch die heftigen Regenfälle und starken Windböen ist es in der Nacht auf Montag in Osttirol verbreitet zu Stromausfällen gekommen. Kurz vor Mitternacht waren 15 Gemeinden ohne Strom, teilte das Land mit. Zudem gab es zahlreiche Straßensperren.
Gesperrt waren etwa die Drautalstraße (B100) und die Gailtalstraße (B111) sowie mehrere Landesstraßen. Grund dafür waren umgestürzte Bäume bzw. Vermurungen. Das Land ersuchte die Bevölkerung abermals, "keine unaufschiebbaren Autofahrten zu unternehmen".
In Tirol waren 386 Feuerwehren im Einsatz. "Aktuell ist die Wettersituation so, dass in den südwestlichen Teilen von Osttirol der Niederschlag nachlässt", hoffte Bezirkshauptfrau Olga Reisner auf eine erste Entspannung der aktuellen Hochwassersituation.
+++ Nun auch Zivilschutzalarm in Salzburg ausgelöst +++
Baum krachte auf Auto und verletzte Bub
Ein Baum stürzte auf der Landstraße zwischen Mixnitz und Breitenau in der Steiermark auf ein Auto in dem eine Lenkerin und zwei Kinder saßen. Dabei wurde ein Bub (9) leicht verletzt. Er wurde mit der Rettung ins Krankenhaus Leoben gebracht.
© FF Mixnitz
Zahlreiche Sturm-Einsätze in der Obersteiermark
In der Obersteiermark waren in den Abendstunden zahlreiche Feuerwehren wegen des durchziehenden Unwetters im Einsatz. Straßen mussten von umgefallenen Bäumen geräumt werden, ein Baum fiel auf ein geparktes Auto, wegen eines weiteren umgestürzten Baumes kam es zu einem Autounfall mit einer leichtverletzten Person. Auch Dächer wurden durch die Sturmböen beschädigt.
ÖBB-Strecke über Semmering nach Sturmschaden unterbrochen
Auf der ÖBB-Strecke am Semmering gab es Montagabend vorübergehend kein Weiterkommen. Grund dafür war eine Sturmfront, die in der Nacht auf Dienstag von Süden her über Österreich zog. Kurz nach 20.30 Uhr kollidierte zwischen Eichberg und Breitenstein in Niederösterreich ein Railjet, der von Villach nach Wien unterwegs war, mit einem umgeknickten Baum, berichtete ein Sprecher der ÖBB der APA.
Personen kamen dabei nicht zu Schaden. Über die Dauer der Streckenunterbrechung konnte man vorerst keine Angaben machen, die Züge würden die Sperre vorerst abwarten, hieß es bei den Österreichischen Bundesbahnen. Hier weiterlesen: Verkehrs-Chaos in Österreich durch Unwetter
Lavamünd: Höhepunkt der Flut wird mit 9 Uhr prognostiziert
Es wird eine harte Nacht werden für die Menschen in Lavamünd. Nachdem aktuelle Prognosen das Überlaufen der Drau um 4 Uhr morgens erwarten, soll der Höhepunkt dann erst am Dienstag um 9 Uhr Früh sein. Indes heißt es für die Menschen: Ausharren!
Und Vorsicht: BLEIBEN SIE IN IHREN HÄUSERN. MEIDEN SIE KELLER UND ERDGESCHOSS. BRINGEN SIE SICH NICHT UNNÖTIG IN GEFAHR!
+++ Lavamünd: Drau soll laut Prognosen um 4 Uhr Früh über die Ufer treten +++
Der Krisenstab tagt in Lavamünd noch einmal um 23.30 Uhr, da sich die Prognosen laufend ändern. War man vorher noch von einem Übertreten um 21 Uhr ausgegangen, rechnet man mittlerweile damit, dass die Drau um 4 Uhr morgens über die Ufer treten wird. Mit etwas Glück bleibt der Ortskern auch verschont.
Schienenersatzverkehr auch in Osttirol stillgelegt
Gegen 19:00 Uhr musste zusätzlich zum Bahnbetrieb auch der Verkehr der Postbusse in Osttirol weitgehend eingestellt werden. Sämtliche Schienenersatzverkehre können derzeit aus Sicherheitsgründen nicht mehr verkehren. Die ÖBB ersuchen die Fahrgäste um Verständnis für die nun umgesetzten Verkehrsmaßnahmen. Die Fahrplanabweichungen werden voraussichtlich bis morgen um 10 Uhr aufrecht bleiben.
Verkehr lahmgelegt
Von heute 17 Uhr bis voraussichtlich morgen um 10 Uhr, wird der Bahnverkehr aus Sicherheitsgründen wegen der Hochwassergefahr im Drautal zwischen den Bahnhöfen Spittal/Millstättersee und Lienz (Osttirol) eingestellt und durch einen Schienenersatzverkehr ersetzt. Die Busse im Schienenersatzverkehr in Kärnten verkehren so lange, wie die Drautalbundesstraße passierbar ist. Der Bahnverkehr zwischen Lienz und San Candido/Innichen (Südtirol) ist derzeit wegen einem Murenabgeng zwischen Thal und Abfaltersbach eingestellt; ein Schienenersatzverkehr ist nicht möglich. Zusätzlich wird der Bahnhof Lienz im Bedarfsfall auch während der gesamten Nacht geöffnet bleiben.
+++ Tausende ohne Strom +++
Aufgrund der Überschwemmungen und der Sturmböen werden immer wieder Stromleitungen beschädigt. Derzeit sind tausende Haushalte im Oberen Drautal, Mölltalm, im Lavanttal, Lesachtal, Gailtal und Rosental ohne Strom.
+++ Drau über die Ufer getreten +++
Im Bereich Rosegg ist die Drau um kurz vor 20 Uhr an mehreren Stellen über die Ufer getreten.
+++ Zivilschutz- Warnung oberes Mölltal - wegen dem Sturm! +++
Die Bevölkerung wird gebeten in den Häusern zu bleiben
Auch die Lage in Osttirol spitzt sich dramatisch zu
Bezirksobfrau Olga Reisner warnte die Bevölkerung bereits. "Bitte bleiben Sie ab sofort zuhause und lassen sie ihr Auto stehen", so Reisner in einer Aussendung. Mehrere Straßen mussten am Montagabend bereits gesperrt werden.
Aktuelle Straßensperren:
L 324 Pustertaler Straße, zwischen Schrottendorf und Bannberg
L 25 Defereggentalstraße – Auffahrt Staller Sattel
L 27 Nikolsdorfer Straße – Ortsdurchfahrt Nikolsdorf
L 289 Schlaitner Straße – bei km 2,0
L 319 Tristachersee Straße
B 100 Drautalstraße – Margarethenbrücke – Umleitung über die L 324 zwischen Mittelwald und Anras
B 100 Drautalstraße – Bereich „Thaler Gerade“
B 108 Felbertauernstraße – zwischen der Feglitzgalerie und Seblas – Vermurung
Lavamünd: 1.050 Kubikmeter pro Sekunde
In Rosegg im Bezirk Villach-Land ist am Abend die Drau über die Ufer getreten. Dort wurde ein Durchfluss von 1.000 Kubikmeter pro Sekunde gemessen. In Lavamünd, wo die stärkste Belastung in der Nacht erwartet wurde, lag der Durchfluss am Abend bei knapp 1.050 Kubikmeter. Bei einer Besprechung des Krisenstabes wurde beschlossen, dass der Verbund den am Wochenende abgelassenen Völkermarkter Stausee in der zweiten Nachthälfte als Puffer nutzen wird, um die Abflussmenge nach Lavamünd zu begrenzen.
Baum stürzte auf Haus
Zudem stürzte am frühen Abend ein Baum auf ein Haus in Birnbaum. Verletzt wurde zum Glück niemand, aber das Haus ist derzeit nicht bewohnbar. Die Familien mussten umgesiedelt werden.
Lesachtal von Außenwelt abgeschnitten
Die Gail führt Hochwasser, dazu gab es im Lesachtal bereits mehrere Murenabgänge, die Zufahrt von Kärntner Seite war schon am späten Nachmittag blockiert. Am frühen Abend gingen auch auf Osttiroler Seite Muren ab, die Zufahrt nach Maria Luggau über Obertilliach war dadurch ebenfalls blockiert, das Lesachtal damit vorerst abgeschnitten.
+++ Aufruf an Osttiroler Bevölkerung zu Hause zu bleiben +++
Aufgrund der heftigen Regenfälle und der starken Windböen hat die Lienzer Bezirkshauptfrau, Olga Reisner, am Montagabend die Bevölkerung in Osttirol dazu aufgerufen zu Hause zu bleiben. "Bitte bleiben Sie ab sofort zuhause und lassen sie ihr Auto stehen", so Reisner in einer Aussendung. Mehrere Straßen mussten am Montagabend bereits gesperrt werden.
Zudem ersuchte die Bezirkshauptfrau, keine Uferwege und Brücken mehr zu benutzen. Wenn Stromleitungen am Boden liegen, sollten mindestens 20 Meter Abstand gehalten und umgehend die Polizei informiert werden. Am Montagabend waren 22 Feuerwehren bei insgesamt 27 Ereignissen im Einsatz.
Vorsicht! Es kann immer wieder zu Stromausfällen kommen
Warnung an Schaulustige
Die Einsatzkräfte warnen Schaulustige, dass sie ihr Leben riskieren. "Das ist nicht mehr lustig", so Daniel Fellner, Katastrophenschutzreferent. Es wird ausdrücklich davor gewarnt sich derartig in Gefahr zu bringen. Bitte beachten Sie diesen Appell! Bleiben Sie und Ihre Familie in Sicherheit! Es bestehe keine Gefahr für Leib und Leben, wenn man sich Zuhause aufhält.
Zusätzlich noch Sturmwarnung
In drei Stunden werden erste Überflutungen erwartet. Zuvor weht allerdings noch ein kräftiger Sturm. Mit Windspitzen von 100 bis 130 km/h muss in den Tälern gerechnet werden. In den Bergen über 150 km/h sogar.
Ortsteil von Lavamünd am Nachmittag evakuiert
In der Kärntner Gemeinde Lavamünd haben sich die Menschen auf das drohende Hochwasser vorbereitet. Am Nachmittag wurde der Ortsteil Drauspitz evakuiert, knapp 70 Menschen mussten ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Die Flutwelle wurde für den späteren Abend erwartet. Auch aus Möllbrücke (Bezirk Spittal/Drau) und Kötschach Mauthen (Bezirk Hermagor) wurden Überflutungen gemeldet.
Die Hauptstraße von Lavamünd bietet am Montagnachmittag ein ungewohntes Bild. Gasthäuser, Supermarkt, Trafik, Post und die anderen Geschäfte sind geschlossen, die Hauseingänge und Kellerfenster mit Schaltafeln und Sandsäcken verbarrikadiert. Feuerwehrleute eilen hin und her, um noch Hand anzulegen, in der Kurzparkzone lagern Reserve-Sandsäcke. Eine Kfz-Werkstatt, die 2012 beim großen Hochwasser meterhoch überflutet gewesen war, ist rundherum verplankt.
Aktuelle Bilder aus Kötschach im Bezirk Hermagor
Bundesheer in Kärnten und Osttirol in Bereitschaft versetzt
Zur Unterstützung der Bevölkerung stehen für mögliche Assistenzeinsätze anlässlich der schweren Regenfälle in Kärnten und Tirol 400 Soldatinnen und Soldaten bereit, das gab das Verteidigungsministerium via Aussendung bekannt.
Diese Kräfte setzen sich aus 100 Pionieren vom Pionierbataillon 1 aus Villach, 70 Soldaten des Jägerbataillons 26 aus Spittal an der Drau, 30 Soldaten der Stabskompanie des Militärkommandos Kärnten aus Klagenfurt sowie aus 200 Soldaten des Jägerbataillons 24 aus Lienz/Osttirol zusammen.
Lage weiter angespannt
In der Nacht werden in Teilen des Landes weitere Regenschauer erwartet. In Kärnten rüstet man sich vor einem möglichen Jahrhundert-Hochwasser.
Hotspots im Westen und Süden
Laut der ZAMG besteht in Teilen Salzburgs, Tirols und Kärntens extreme Gefahr für Unwetter. Vor allem Regen uns starke Windböen machen den Bewohnen dort zu schaffen.
Die aktuelle Niederschlags-Analyse für Österreich.
30-jährliches Hochwasser wird erwartet.
Johannes Moser vom hydrographischen Dienst des Landes Kärnten erklärte, durch die eingetretene Regenpause seien die Pegelstände zwischenzeitlich gesunken. An der Möll und der Oberen Drau müsse man mit einem 30-jährlichen Hochwasser rechnen, in Villach werde man wahrscheinlich deutlich darunter liegen. Die Situation an der Gail sei ähnlich, kleinere Überschwemmungen seien dort auf jeden Fall zu erwarten. Für Lavamünd rechnete Moser mit einem Durchfluss-Spitzenwert von knapp unter 2.000 Kubikmeter pro Sekunde, die Schwankungsbreite liegt allerdings bei plus minus 200 Kubikmeter.
In Teilen Kärntens muss man mit massiven Niederschlag rechnen.
Christian Stefan von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik meinte, die Regenpause sei vorteilhaft gewesen, die nächste Störung aber bereits im Anzug. Diese bringe auch Gewitter mit sowie erneut ergiebige Regenfälle. "In den Karnischen Alpen müssen wir daher mit 200 Liter Niederschlag und mehr rechnen." Die Niederschläge würden sich auf das Gailtal und das Obere Drautal konzentrieren, im Rest des Landes seien keine großen Wassermengen zu erwarten.
Kärnten ist auf das Unwetter vorbereitet.
Sämtliche möglichen Vorsichtsmaßnahmen seien getroffen worden, sagte der zuständige Landesrat Daniel Fellner (SPÖ), von Sandsack-Barrikaden in Lavamünd bis zur Absenkung der Draustauseen. "Wir rechnen auch mit Stromausfällen, aber auch hier sind wir vorbereitet", so Fellner.
Die Hochwasser-Prognose für Lavamünd hat sich etwas gebessert.
Die Prognosen für die hochwassergefährdete Gemeinde Lavamünd haben sich am Montagvormittag ein wenig gebessert. Wie die Verantwortlichen nach einer Sitzung des Krisenstabs zu Mittag erklärten, erwarte man nun "nur" noch knapp 2.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Damit werde es Überflutungen geben, aber nicht so schlimme wie ursprünglich befürchtet.
In Italien können sogar Tornados entstehen.
#Unwetter #Gewitter, auch #Tornados möglich an der Kaltfron über Italien höchste Warnstufe. Von #Sardinien, #Korsika über #Toskana bis zu den #Alpen kräftige Regen- und Gewittergüsse -> #Unwetterzentrale europaweit https://t.co/XiFhkCa8NK pic.twitter.com/OxXUyNgge8
— Unwetterzentrale (@uwz_de) 29. Oktober 2018
Der Landesforstdienst warnt vor dem Betreten von Wäldern.
Es bestehe Gefahr durch herabfallende Äste und umstürzende Bäume. Die stärksten Böen werden zwischen Montagabend, 18.00 Uhr, und Dienstagnacht, 2.00 Uhr, erwartet. Alle nötigen Maßnahmen zur Reduktion der Sturmschäden und ihrer Auswirkungen seien vorbereitet, hieß es.
Ein Panorama-Blick über Bad Gastein.
#Wetter #Webcam A-5632 Dorfgastein 830m. Urlauben in Bad Gastein - Bad Hofgastein und Dorfgastein im Gasteinertal. https://t.co/SdM7zOq9j1 pic.twitter.com/9ekTm8xUry
— PANORAMABLICK (@panocams) 29. Oktober 2018
Hier die aktuelle Unwetter-Warnung für Österreich.
Während der Niederschlag in den vergangenen Tagen kein großes Problem in Salzburg darstellte, werden für die Abendstunden vor allem im Lungau und im Oberpinzgau heftige Regenfälle und damit Pegelstände über der Warngrenze erwartet. Aus derzeitiger Sicht sei aber mit keiner akuten Gefährdung zu rechnen.
Sturmwarnung für den Süden Salzburgs.
In der Nacht auf Dienstag soll ein orkanartiger Föhnsturm Salzburg erreichen. Laut Experten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) sind dabei Windböen von bis zu 130 km/h möglich. Der Höhepunkt des Sturms wird zwischen 20.00 Uhr und 6.00 Uhr erwartet. Betroffen dürften vor allem die Gebirgstäler im Süden des Bundeslandes zwischen Krimml (Pinzgau) und Hüttschlag (Pongau) sein.
Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser bedankt sich bei den Einsatzkräften.
Sturm-Warnung für Tirol.
Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) gab außerdem eine Sturmwarnung für Tirol aus. Es sei mit Böen von bis zu 130 km/h zu rechnen. Eine rote Warnstufe wurde für inneralpine Talorte Nordtirols und den gesamten Osttiroler Raum ausgegeben. Eine orange Windwarnung gelte für klassische Föhnorte sowie für die Föhnschneisen Nordtirols, besonders im Wipptal und im Oberinntal.
Die Top-Niederschlagsmengen im Überblick.
Spitzenreiter war mit 285,7 Millimeter Niederschlag innerhalb von 48 Stunden Kötschach-Mauthen.
Weitere Spitzenwerte in Kärnten:
Kolm-Saigurn (195 mm)
Obervellach (148,4 mm)
Döllach (144,9 mm)
Mallnitz (140,5).
Spitzenwerten in Tirol:
Sillian (129 mm)
128,8 mm in Lienz (128,8 mm)
St. Jakob im Defereggen (127,1 mm)
Slowenien wappnet sich für mögliches Drau-Hochwasser.
Sechs Jahre nach einem verheerenden Hochwasser bereitet sich Slowenien auf mögliche Überschwemmungen entlang der Drau vor. "Angesichts der starken Niederschläge in Kärnten und Warnungen von österreichischen Behörden wird in der Nacht auf Dienstag mit einem starkem Anstieg der Durchflussmengen gerechnet", sagte Janez Polajnar von der slowenischen Umweltbehörde ARSO am Montag vor Journalisten.
So entwickelt sich das Wetter in Europa.
Tief VAIA vermischt warme und kalte Luftmassen in großem Ausmaß!
— Unwetterzentrale (@uwz_de) 29. Oktober 2018
Kommende Nacht wird Warmluft aus Südeuropa in den Osten Deutschlands gelenkt, auf der Rückseite strömt nasskalte Luft in den Südwesten und Westen ein! Eine brisante Mischung - mehr dazu auf https://t.co/OUo1uuC4OX pic.twitter.com/0ehmrxDBIf
Mehrere Menschen wurden in Ligurien evakuiert.
Starkregen, Sturmböen und Hagel haben am Montagvormittag chaotische Zustände in der norditalienischen Region Ligurien verursacht. In der Gemeinde Monterosso, einer Perle der ligurischen Küste in der bekannten Touristenregion "Cinqueterre", mussten Häuser und Geschäfte im Ortschaftskern evakuiert werden. In Monterosso war es bereits 2011 zu schweren Überschwemmungen mit mehreren Toten gekommen.
Die höchste Niederschlagsmenge wurde in Kärnten gemessen.
Spitzenreiter war der Kärntner Ort Kötschach-Mauthen mit 285,7 Millimeter Niederschlag in den vergangenen 48 Stunden, teilte die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Montagvormittag auf APA-Anfrage mit.
In Kötschach-Mauthen hatte es bereits bis Sonntagvormittag mit rund 190 Millimetern in nur 24 Stunden so viel geregnet wie in einem durchschnittlichen gesamten Oktober. Bis Montag kamen auch in Kornat (235,2 mm) und Dellach im Drautal (223,3 mm) in Kärnten jeweils mehr als 200 Millimeter Niederschlag zusammen, zeigte die Auswertung der ZAMG.
Brennerautobahn wurde wieder geöffnet.
Die Südtiroler Brennerautobahn (A22) hat nach einer kurzen Sperre am Montagvormittag wieder geöffnet werden können. In beide Fahrtrichtungen sei jeweils eine Spur befahrbar, teilte die Verkehrsmeldezentrale Bozen mit. Ein Gegenverkehrsbereich wurde eingerichtet. Es gebe jedoch Stau und Kolonnenverkehr in beide Richtungen, hieß es.
Die Feuerwehr arbeitet seit gestern auf Hochtouren.
Bilder aus Kärnten:
© TZOE Raunig
© TZOE Raunig
© TZOe Raunig
Hier ein Interview über die Lage in Salzburg.
Hochwasser-Experte Harald Huemer erklärt die Situation in Salzburg.
Mehr Infos zur erneuten Sperre auf der Brennerautobahn.
Die Südtiroler Brennerautobahn (A22) hat am Montagvormittag nach einem Murenabgang am Sonntagabend "aus Sicherheitsgründen" zwischen Sterzing und dem Brenner erneut gesperrt werden müssen. Dies teilte die Verkehrsmeldezentrale Bozen mit. Da auch die Brennerstaatsstraße nach einem Murenabgang gesperrt werden musste, war der Brennerpass für Lkw und Pkw vorerst nicht passierbar.
Laut dem Internetportal "stol.it" soll unter anderem die Gefahr bestehen, dass eine Elektroleitung auf die Autobahn stürzt. Nach dem Murenabgang am Sonntagabend war die Brennerautobahn zwischenzeitlich wieder befahrbar. Wie lange die neuerliche Sperre dauern wird, war vorerst noch nicht absehbar.
Erneute Sperre der Brennerautobahn.
Südtiroler Brennerautobahn aus Sicherheitsgründen erneut gesperrt. Weitere Infos folgen in Kürze.
Schulen bleiben geschlossen.
Die Bezirkshauptmannschaft Spittal/Drau entschied am Vormittag, dass sämtliche Pflichtschulen im Bezirk Spittal am Dienstag und Mittwoch geschlossen bleiben. Auch die Schulkinder in Ferlach (Bezirk Klagenfurt-Land) haben am (morgigen) Dienstag schulfrei.
Drautalstraße von Möllbrücke bis Osttirol gesperrt
Wegen des drohenden Hochwassers wird die Drautal-Bundesstraße (B100) im Bezirk Spittal/Drau ab 14.00 Uhr von Möllbrücke bis zur Osttiroler Grenze für den Durchzugsverkehr gesperrt. Das gab die Polizei am Vormittag bekannt. Ziel- und Quellverkehr bleibt vorerst möglich. Ab 17.00 Uhr wird der Zugsverkehr zwischen Spittal und Lienz eingestellt.
Auch Venedig stand unter Wasser.
Venedig stand nach heftigen Regenfällen ebenfalls unter Wasser. Der Pegel sollte am Montag um 14.00 Uhr eine Höhe von 150 Zentimetern erreichen, wie das örtliche Gezeiten-Überwachungszentrum mitteilte. Wie bei "Acqua alta" üblich, wurden Holzstege aufgestellt, damit Passanten weitgehend trockenen Fußes ihr Ziel erreichen konnten.
Hier ein Video von La Spezia.
Unwetter in La Spezia, Italien, heute um 10 30 Uhr pic.twitter.com/lS8kHanjYJ
— Biokraftstoffverband (@Biokraftstoff) 29. Oktober 2018
Norditalien ist noch stärker von Überschwemmungen betroffen.
Im Friaul kam es in den Gemeinden Sauris, Forni Avoltri und Ovaro zu Erdrutschen, einige Familien mussten ihre Wohnungen verlassen. Die Straße, die Forni Avoltri mit Rigolato verbindet, wurde wegen Überschwemmungen gesperrt. Weil Bäume auf die Fahrbahn stürzten, mussten Feuerwehrteams in mehreren Gemeinden der Provinz Udine, darunter Tolmezzo, Gemona, San Daniele und Cividale del Fruli eingesetzt werden. Schulen blieben in ganz Friaul geschlossen.
In Assling ging eine Mure auf einem Radweg ab.
In Osttirol kam es im Defereggental und im Winkeltal in Außervillgraten zu kleineren Murenabgängen. In Assling ging eine Mure auf den Drauradweg ab. Im Raum Lienz mussten die Feuerwehrleute Wasser aus übergelaufenen Kanälen abpumpen. Vor allem Richtung Kärnten sei die Situation aber sehr angespannt, sagte der Osttiroler Bezirksfeuerwehrkommandant Franz Brunner gegenüber ORF Tirol. Siedlungsräume waren bis dato in Osttirol nicht betroffen.
In Tirol und Südtirol zahlreiche Einsätze nach Starkregen.
Nach den heftigen Regenfällen bleibt die Lage in Teilen Tirols und Südtirols weiterhin angespannt. In der Nacht auf Montag mussten die Feuerwehren zu zahlreichen Einsätzen ausrücken. Besonders betroffen waren Osttirol und das Hintere Zillertal. Südlich des BrennerNach den heftigen Regenfällen bleibt die Lage in Teilen Tirols und Südtirols weiterhin angespannt. In der Nacht auf Montag mussten die Feuerwehren zu zahlreichen Einsätzen ausrücken. Besonders betroffen waren Osttirol und das Hintere Zillertal. Südlich des Brenners zählte die Landesleitstelle 150 Einsätze.
Am Abend werden auch Sturmböen erwartet.
Schon am Vormittag wurde der Regen aber wieder häufiger und intensiver, von Süden her können auch Gewitter entstehen. Und der Regen dauert dann bis in die Nacht hinein an. Vor allem am Abend und in der Nacht auf Dienstag kann der stürmische Südwind in einigen Tälern durchgreifen, vereinzelt sind Böen bis etwa 120km/h möglich. Höchsttemperaturen: 12 bis 17 Grad, in 2000m Höhe 6 Grad.
Die Wasserstände werden von heute auf morgen noch steigen.
Vereinzelt war am Sonntag bereits die Gail über die Ufer getreten, an der Drau gab es vorerst durch das Absenken der Staubecken um mehrere Meter noch genügend Puffer.
Die Einsatzkräfte rechnen mit einem Ansteigen der Wasserstände am Montagabend bzw. in der Nacht auf Dienstag.
Ein Italientief sollte in Oberkärnten erneut viel Regen bringen.
Die Wetterprognose für heute in Kärnten.
Im Gebirge gibt es Föhnsturm. Im Norden lockert der Föhn die Wolken auf und lässt zeitweise die Sonne scheinen, die Hochnebeldecken lösen sich am Vormittag auf. Entlang der Tauern und im Lungau regnet es häufig aus dichten Wolken, wobei der Regen am Nachmittag intensiv ausfallen kann. Zum Teil greift der stürmische Südwind bis in die typischen Föhntäler durch. Am Nachmittag erreichen die Temperaturen 13 bis 19 Grad.
Die Wetterprognose für heute in Kärnten.
In Salzburg und Kärnten ist das Unwetter am heftigsten.
Am Montag setzt sich der Dauerregen in weiten Teilen Oberkärntens fort. Die Intensität des Niederschlags ist bis etwa Mittag voraussichtlich aber geringer als zuletzt. In den übrigen Regionen überwiegen zunächst die trockenen Phasen mit kurzen Auflockerungen. Bis zum Abend sowie in der Nacht auf Dienstag breiten sich die Niederschläge unter massiver Verstärkung aber nochmals auf alle Landesteile aus. Dabei könnte dann verbreitet auch in den Tälern und Niederungen stürmischer Wind durchgreifen. Höchstwerte 10 bis 17 Grad.
Die derzeitige Niederschlagswarnung für heute.
Hochwasser auch in Salzburg.
Diese Aufnahmen wurden gestern von Gerti Gruber via Facebook gepostet. Mitten in Bad Gastein hatte man es gestern mit diesem Wassermengen zu tun.
Wegen drohenden Rückstaus war die A22 vorerst nur einspurig befahrbar.
Tirol hat nach einem Murenabgang die Lkw-Blockabfertigung auf der Inntalautobahn (A12) bei Kufstein aktiviert. Heute gegen 5:00 wurde diese Maßnahme getroffen. Bis auf Weiteres wurde die maximale Zahl an Schwerfahrzeugen mit 300 pro Stunde begrenzt.
Die A22 war Richtung Süden vorerst nur einspurig befahrbar. Wegen des drohenden Rückstaus wurde die Lkw-Dosierung in Kufstein hochgefahren. Die linke Spur war für den Individualverkehr durchgängig befahrbar.
Mehr als 1000 Haushalte ohne Strom.
Feuerwehreinsätze wegen des Sturms und des Starkregens gab es auch im Rosental, am Seeberg- und dem Paulitschsattel bei Bad Eisenkappel. Mehr als 1000 Haushalte waren ohne Strom, weil Bäume Leitungen beschädigt hatten. Die Wasserversorgung war teilweise ebenfalls beeinträchtigt.
Folgeschwere Schäden gab es gestern in Unterbergen.
Zu den folgenschwersten Zwischenfällen kam es bei einem Stallgebäude in Unterbergen und dem Clubhaus des Sportvereines Ferlach. In beiden Fällen sorgten Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten bis zu 130 Stundenkilometern für Horrorszene. "Der Wind hat den Dachstuhl samt Dach aus der Gebäudeverankerung gerissen und Meter durch die Luft geschleudert", schildert Esterle. Die Stalldachkonstruktion landete auf der Fahrbahn der Loiblpass-Straße. "Zum Glück war zu dieser Zeit niemand auf der Straße unterwegs", sagt Gemeindefeuerwehrkommdant Hans Esterle
Die aktuelle Unwetterwarnung von uwz.at.
Bilder der gestrigen Situation auf der Brennerautobahn
aktuelles von der #brennerAutobahn © Frank Spinner pic.twitter.com/zniMTZRK0f
— uli et.cetera ™ (@ulrichetcetera) 28. Oktober 2018
Auf Regen folgt stürmischer Föhn.
Bis Montagvormittag können die regenreichen Regionen im Süden und Südwesten etwas durchschnaufen - der Regen schwächt sich über Nacht vorübergehend ab. Aber noch am frühen Vormittag setzt in Osttirol, Kärnten und am Alpenhauptkamm wieder kräftiger Regen ein, dabei sind bis Dienstagfrüh stellenweise bis zu 150 l/m² möglich!
Der Wetterkapriolen aber nicht genug: Im Laufe des Montags greift kräftiger, in der Nacht auf Dienstag auch stürmischer Südföhn durch. In den Föhnregionen sind dann Windgeschwindigkeiten bis 100 km/h möglich!
Ein Video von den gestrigen Murenabgängen.
Der gestrige Murenabgang auf der A22 der Brennerautobahn, forderte zum Glück keine Schwerverletzten oder Toten.
In den nächsten Stunden sollte wieder ein Fahrstreifen frei befahrbar sein und auch der Bahnverkehr sollte wieder aufgenommen werden können.
Neben der A22 und der SS 12 waren auch andere Verkehrsadern von Vermurungen betroffen.
Auch die Brennerbahnstrecke wurde zwischenzeitlich vorsichtshalber gesperrt. Bei der Feuerwehr in Bozen wurde ein Landeslagezentrum eingerichtet. Der zuständige Landesrat Arnold Schuler (SVP) berief für heute, Montag, Vormittag die Landesleitstelle ein. Für morgen, Dienstag, sei eine weitere Unwetterwelle angekündigt, hieß es.
150 Feuerwehreinsätze in Südtirol
Die Unwetter mit teils sintflutartigen Regenfälle haben am Sonntag mehrere Überschwemmungen und Murenabgänge in Südtirol verursacht. Die Feuerwehren wurden laut Landesangaben zu 150 Einsätzen gerufen.
Sonntagabend war Schlamm und Geröll auf der A22 gerutscht.
Auf der Nordspur der A22 wurden bei Brennerbad etwa fünf Kilometer unterhalb des Brenners mehrere Fahrzeuge erfasst. Ein Lenker wurde dabei leicht verletzt. Auch die Brennerstaatsstraße (SS 12) musste nach einem Murenabgang südlich von Mauls gesperrt werden. Diese Sperre war bis dato noch intakt.
Nach Murenabgang auf Südtiroler Brennerautobahn: Sperre aufgehoben
Die Totalsperre der Südtiroler Brennerautobahn (A22) nach einem Murenabgang ist in der Nacht auf Montag wieder aufgehoben worden.
Akutwarnung für den Süden bleibt
Damit beenden wir für heute den LIVE-TICKER. Wir halten Sie auch morgen wieder auf dem aktuellsten Stand. Die Hochwasser-Warnung bleibt für Montag noch aufrecht.
Einheimische und Urlauber von Außenwelt abgeschnitten
Tirol: Die L006 musste ab Finkenberg aufgrund mehreren Murenabgänge gesperrt werden, dafür wurden die Lawinenschranken geschlossen. Im Bereich der Avia Tankstelle wurde ein Auto von einer großen Mure erfasst. Ob jemand verletzt wurde ist derzeit nicht bekannt. Zahlreiche Urlauber und Einheimische sind aktuell im Tuxertal von der Außenwelt abgeschnitten.
© zoom.tirol
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Regenwarnung für den Südwesten
Ein Mittelmeertief bringt enorme Regenmengen und damit Gefahr von Hochwasser, Überflutungen und Muren! Diese Warnung gilt bis Dienstag. Der Regenschwerpunkt liegt in Oberkärnten, Osttirol, am Tiroler Alpenhauptkamm und in den Salzburger Tauern. Zusätzlich bläst auf den Bergen und in manchen Tälern Föhnsturm, der sich am Montag sogar noch verstärkt.
VERBUND leert Staubecken Rottau in Kärnten
Aufgrund des aktuellen Hochwassers in der Oberkärntner Möll senkt der Kraftwerksbetreiber VERBUND den Stausee Rottau seit heute, Sonntag, 17 Uhr, bis zum freien Durchfluss. Die Wasserführung der Möll habe sich im Laufe des Tages verzehnfacht. Behörden und Fischereiberechtigte wurden über die behördlich vorgeschriebene Sicherheitsmaßnahme informiert. Erst nach Durchzug der Hochwasserwelle wird VERBUND in den kommenden Tagen mit dem Wiederaufstau beginnen.
„Durch die vorbildliche Zusammenarbeit mit dem Kraftwerksbetreiber VERBUND und die raschen Absenkung der Staubecken, hoffen wir, den Schaden so gering wie möglich halten zu können“, versichert Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner. Gemeinsam arbeite man derzeit mit Hochdruck daran, die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten in Oberkärnten und Lavamünd zu schützen.
Der Stausee Rottau an der Möll erstreckt sich über die Gemeinden Mühldorf und Kolbnitz und dient als Unterbecken für den Pumpbetrieb des Pumpspeicherkraftwerks Malta-Hauptstufe. Bei Stromüberschuss im Netz kann hier Wasser entnommen und bis zum Kölnbreinspeicher gepumpt werden, um Energie zu speichern.
Akutwarnung für Kärnten bleibt aufrecht
Hochwasser sorgt für steigende Pegelstände +++ Mit überschwemmten Kellern und überfluteten Straßen muss in jedem Fall gerechnet werden +++
Video der Hochwasser-führenden Gail
Sturm-Warnung auch noch immer aufrecht
Die Feuerwehr ersuchte die Bevölkerung am Sonntag, vor allem im Raum Ferlach, zu Hause zu bleiben. Diese Warnung bleibt auch für den Abend und die Nacht zum Montag aufrecht! Auch im Bezirk Völkermarkt drohen Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 120 km/h. Auf den Bergen ist im ganzen Land mit Böen bis zu 130 km/h zu rechnen. In Oberkärnten, wo die Niederschläge heftiger ausfallen, ist außerdem mit Murenabgänge zu rechnen.
Verhaltensempfehlungen bei Hochwasser
Informieren Sie sich über die Hochwasserlage.
Beachten Sie die Anweisungen der Behörden.
Behindern Sie nicht die Sicherheitskräfte.
Halten Sie sich von Flussufern fern.
Benützen Sie keine Uferbegleitwege.
Halten Sie sich nicht auf Brücken auf, hoher Wellenschlag stellt einen zusätzlichen Gefahrenmoment dar.
Vermeiden Sie den Aufenthalt in Unterführungen.
Vermeiden Sie Freizeitaktivitäten im Freien.
Unternehmen Sie keine nicht notwendigen Fahrten, besonders nicht in der Nacht.
Fotos von den Wasser-Massen der Gail
"Lage ist sehr sehr ernst"
Morgen werden in #Kaernten und Osttirol teils 6stündige Niederschlagsmengen weit über 100 mm gerechnet! Jetzt schon Katastrophenalarm dort, die Lage ist sehr sehr ernst. #Wetter #Hochwasser /FRhttps://t.co/fU4N61B7DH
— Kachelmannwetter (@Kachelmannwettr) 28. Oktober 2018
Feuerwehren gut vorbereitet
Die Feuerwehren seien ebenfalls gut vorbereitet, versicherte der stellvertretende Feuerwehrkommandant Kärntens, Dietmar Hirm. 63 Einsätze von insgesamt 46 Feuerwehren galt es bis Sonntagmittag bereits abzuarbeiten. Schwerpunkt waren die Aufräumarbeiten nach dem Föhnsturm in Ferlach. In Einsatzbereitschaft stehen aber auch Polizei, Rotes Kreuz, Bundesheer und die Kelag.
Die ZAMG teilte Sonntagvormittag mit, dass bis 9.00 Uhr die Spitze der Niederschläge mit rund 190 Millimeter bei der Wetterstation Kötschach-Mauthen im Bezirk Hermagor gemessen wurde. "Damit hat es hier in nur 24 Stunden so viel geregnet wie in einem durchschnittlichen gesamten Oktober. Der Oktober ist in dieser Region übrigens der regenreichste Monat, da sich im Herbst oft Mittelmeertiefs bilden."
Größten Schäden in Lavamünd befürchtet
Während in Oberkärnten punktuell große Hochwasser erwartet werden, werden die größten Schäden derzeit in Lavamünd befürchtet: Schon ab einem Durchfluss von 1.450 Kubikmeter wird Lavamünd überschwemmt. "Wir hoffen aufgrund der Senkung der Stauseebecken auf einen Wert von 1.800 Kubikmetern zu kommen. Mit überschwemmten Kellern und überfluteten Straßen muss also in jedem Fall gerechnet werden", warnte Fejan.
Zwischen 100 und 250mm Regen
In den letzten 48h sind verbreitet zwischen 100 und 250mm an Regen gefallen, und fast genau so viel kommt bis zum vorläufigen Ende der Lage am Montag Abend noch dazu.
Evakuierungs-Szenarien werden skizziert
Welches Ausmaß die Überflutungen annehmen werden, lässt sich auf keinem Modell genau berechnen. Fest steht, dass Lavamünd, aber auch Oberdrauburg, Sachsenburg, Steinfeld, Lurnfeld und Möllbrücke betroffen sein könnten.
In Möllbrücke könnte es für ein Siedlungsgebiet mit rund 250 Gebäuden im Mündungsbereich der Möll in die Drau eng werden. Generell geht man bei möglichen Evakuierungsszenarien kärntenweit von einer Personenanzahl "im niedrigen vierstelligen Bereich", wie Daniel Fellner vorsichtig formuliert, aus.
"Alle nötigen Vorkehrungen getroffen"
"Wir treffen alle nötigen Vorkehrungen, um die drohenden Schäden so gering wie möglich zu halten", sagte Fellner und meinte weiter: "Noch sind es Prognosen, die sich ändern können. Es soll keine Panik entstehen - wir wollen aber zur Sicherheit der Kärntner Bevölkerung bestens vorbereitet sein." Die betroffenen Bezirksfeuerwehrkommanden wurden schon nach der ersten Wetterwarnung am Donnerstag in Bereitschaft gesetzt. Nach der zweiten Wetterwarnung wurde am Samstag der Landeskrisenstab einberufen. Markus Hudbonik, Katastrophenschutzbeauftragter des Landes Kärnten, schilderte: "Die nötige Absenkung der Drau-Stauseen sind durchgeführt worden. Das große Ziel muss es jetzt sein, den Durchlauf der Wassermassen in Lavamünd zu reduzieren, um die Schäden möglichst gering zu halten."
Paul Rainer von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) sprach von einem gewaltigen Ereignis, das auf Kärnten zukomme. Montagvormittag sei zwar leichte Entspannung zu erwarten, die Niederschläge und Sturmböen könnten danach aber noch einmal Spitzenwerte erreichen.
Dauerregen in Kärnten
Regen-Wahnsinn: Am meisten regnete es bis jetzt in Kötschach-Mauthen mit mehr als 220 Litern pro Quadratmeter.
Vellach in Kärnten ohne Strom
Wegen umgestürzter Bäume nach dem Unwetter in der Nacht auf Sonntag, ist der Ort Vellach in Kärnten ohne Strom. Leitungen wurden beschädigt, berichtet die Polizei. Zu dem gestrigen Unwetter gesellt sich ab heute auch noch Hochwasser. Kärntner sind momentan vom Wetter leidgeprüft.
Pegel steigen
Die Gail in Kärnten steigt weiter und hat bereits ein 5 bis 10-jährliches Hochwasser erreicht. Alle aktuellen Pegel-Stände in Kärnten finden Sie unter folgenden Link:
Hochwasser auch in Bad Hofgastein
Aktuelle Bilder bestätigen die Meldungen, dass es auch in Teilen des Bundeslandes Salzburg zu Hochwasser kommt.
Salzburg: Pegel im Pinzgau, Pongau und Lungau bei Meldegrenze
Große Regenmengen haben am Sonntag im Pinzgau, Pongau und Lungau zu hohen Pegelständen geführt. In Großarl, Bad Hofgastein und Rauris wurde am Vormittag die Meldegrenze erreicht. Im Laufe des Sonntags und auch Anfang der Woche stehen die Fließgewässer im Süden Salzburgs unter "strenger Beobachtung", wie der Hydrographische Dienst des Landes in einer Presseaussendung am Sonntag mitteilte.
"Ursache für die auffallend erhöhte Wasserführung sind vor allem die Niederschlagsfelder in Oberkärnten, die von Süden her vereinzelt über den Alpenhauptkamm reichen und teils ergiebigen Regen bringen", sagte Harald Huemer vom Hydrographischen Dienst. Laut Experten können die Pegelstände von Rauriser, Gasteiner und Großarler Ache im Laufe des Sonntags die Warngrenze erreichen. Die hohe Schneefallgrenze von rund 2.000 Metern könne dabei zu schwer vorhersagbaren zusätzlichen Niederschlägen führen. In den kommenden zwei Tagen sei speziell im Lungau und Oberpinzgau mit viel Regen zu rechnen.
Krisenstab tagte heute in Kärnten
Aufgrund der prognostizierten außergewöhnlichen Niederschlagsmengen in den nächsten Stunden, tagte heute, Sonntag, in der Klagenfurter Landesalarm- und Warnzentrale der Landeskoordinationsausschuss.
Eingeladen von Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner gaben Experten aller betroffenen Behörden und Blaulichtorganisationen einen Überblick über die aktuelle Lage und die getroffenen beziehungsweise geplanten Schutzvorkehrungen.
Brücken im Gailtal gesperrt
Lage im Süden spitzt sich zu
Die Hochwasser-Lage im Süden des Landes spitzt sich weiter zu. Erste Brücken werden gesperrt. Der Pegel der Flüsse in Kärnten, aber auch in Salzburg steigen. Alle aktuellen Infos zum Hochwasser hier im oe24-LIVE-TICKER.