30. Juni 2011 | 18:40 Uhr
Schwere Überflutungen
Land unter in Teilen Österreichs
Keller liefen voll, Straßen sind unterspült. Die Feuerwehren sind im Dauereinsatz.
Massive Regenfälle haben in der Nacht auf Donnerstag in der Gemeinde Großgmain im Ortsteil Hinterreith (Bezirk Salzburg-Umgebung) zu großflächigen Überflutungen geführt. Laut Polizeiangaben sind fast alle Wohnhäuser des Ortes von den Wassermassen betroffen. 80 Feuerwehrleute waren mit dem Auspumpen von 28 Kellern und der Beseitigung von Überflutungsschäden beschäftigt.
Die Gemeindestraße von Großgmain wurde zwischen den Ortsteilen Hinterreith und Latschenwirt auf einer Länge von rund 50 Metern unterspült. Die Straße musste für den öffentlichen Verkehr gesperrt werden. Auch die Großgmainer Landesstraße (L114) wurde an mehreren Stellen von den Überflutungen stark verunreinigt. Ein umgestürzter Baum musste ebenfalls von der Feuerwehr entfernt werden.
Diashow: Starkregen: Teile Österreichs unter Wasser
Murenabgang: L 209 bis Freitag gesperrt
Bei Gaißau (Bezirk Hallein) ist am Mittwochabend außerdem eine Mure abgegangen. Die Krispler Landesstraße (L209) wurde teilweise von mehreren Bäumen, Ästen, größeren Steinen und Geröll verschüttet. Die Verbindung wurde zwischen der Kreuzung Sagwirt in Fahrtrichtung Ebenau und der Kreuzung Höhenwart in Richtung Gaißau für den Verkehr gesperrt. Die Totalsperre dürfte voraussichtlich bis Freitagmittag aufrecht bleiben.
Auch Teile Tirols stehen unter Wasser
Der Starkregen hat auch in Teilen Nordtirols zu Dauereinsatz der Feuerwehren geführt. Vor allem im Bezirk Kufstein standen zahlreiche Keller unter Wasser. Im Raum Thiersee drohte der Hochwasser führende Marchbach, eine Brücke wegzureißen. Die dortige Landesstraße zwischen Hinterthiersee und Landl war seit den Nachtstunden gesperrt.
Allein im Raum Hinterthiersee waren 120 Mann in den Nachtstunden mit Hilfseinsätzen und Kellerauspumpen beschäftigt. Einsätze gab es unter anderem auch in Kufstein, Langkampfen und Angerberg. Meldungen über Verletzte lagen zunächst nicht vor.
Vorarlberg: Feuerwehren nach Starkregen im Dauereinsatz
Die Vorarlberger Feuerwehren mussten in der Nacht auf wegen starker Regenfälle rund 40 Mal ausrücken. Im unteren Rheintal, vor allem im Raum Wolfurt und Lauterach (beide Bezirk Bregenz), standen zahlreiche Keller unter Wasser. Die Einsätze hätten sich auf die frühen Morgenstunden konzentriert, am Vormittag beruhigte sich die Lage, informierte die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) in Feldkirch.
Seit etwa 3.00 Uhr mehrten sich die Anrufe von Hausbesitzern bei der Leitstelle. Zudem verursachten Verklausungen an Bächen und kleinräumige Überschwemmungen Probleme. Die Furt über die Dornbirner Ach in Dornbirn-Rohrbach musste wegen Hochwassers gesperrt werden. Laut Angaben des ZAMG Wetterdienstes Bregenz wurden in der Landeshauptstadt seit Mitternacht 68 Liter pro Quadratmeter gemessen. Die Regenfälle sollten jedoch im Laufe des Tages deutlich nachlassen.
Sturm und schwere Unwetter in Niederösterreich
Von heftigen Stürmen und massiven Niederschlägen sind am Donnerstag in den frühen Abendstunden Teile Niederösterreichs heimgesucht worden, berichtete das Landesfeuerwehrkommando. 28 Feuerwehren mussten ausrücken, um vermurte Straßen von Schlamm zu befreien, überflutete Keller auszupumpen und umgestürzte Bäume zu beseitigen.
Am schwersten betroffen war der Bezirk Mistelbach im Weinviertel. Einsätze gab es auch in den Bezirken Horn, Tulln, Hollabrunn, Mödling, Wiener Neustadt und St. Pölten. In Gumpoldskirchen (Bezirk Mödling) drohte das Dach eines Einfamilienhauses abgedeckt zu werden, was die Feuerwehr verhindern konnte.