03. Juni 2013 | 12:02 Uhr
Hochwasser
NÖ: Innenstadt von Melk unter Wasser
Bis zum Kirchenplatz soll das Wasser in den kommenden Stunden steigen.
In Melk sind bereits Teile der Altstadt überflutet. Die Feuerwehr hat Boote bereitgestellt. Etliche Keller stehen unter Wasser. Bis Dienstag soll der Pegel der Donau einen Stand von 11 Metern erreichen - das würde einen weiteren Anstieg um zwei Meter bedeuten.
Blickt man vom Hauptplatz Richtung Schiffsstation, sind die Kremser Straße und die Sterngasse bereits überflutet. Die Häuser stehen Montagmittag etwa 30 Zentimeter im Wasser. Ein Ende ist noch länger nicht in Sicht, das Wasser könnte über Nacht bis auf den Kirchenplatz ansteigen, berichtet der Einsatzleiter der Stadtfeuerwehr, Thomas Reiter. Die Trafik und ein Cafe nebenan könnten dann bis ins erste Stockwerk überflutet sein. Danach würde der Wasserstand etwa zwei Tage stehen bleiben. Mit dem Beginn von Aufräumarbeiten sei frühestens Ende der Woche zu rechnen, so Reiter.
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In der Gemeinde Marbach (Bezirk Melk) ist am Montag in den frühen Morgenstunden Zivilschutzalarm ausgelöst worden, teilte Alexander Nittner, Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos NÖ, mit. Die Bevölkerung im Ortsteil Granz wurde gegen 1.45 Uhr wegen der Hochwassersituation aufgefordert, Gebäude zu räumen bzw. höher gelegene Räumlichkeiten aufzusuchen.
Laut Nittner standen Montag früh mehr als 1.000 Mitglieder von etwa 70 Feuerwehren im Einsatz. Sie waren vor allem mit Sicherungsarbeiten wie dem Auflegen von Sandsäcken beschäftigt. Auch zahlreiche Keller mussten ausgepumpt werden. "Die Arbeiten gehen weiter", so der Sprecher. Er wies außerdem darauf hin, dass die Hochwasserschutzeinrichtungen den Wassermassen standhalten würden.
In St. Pantaleon (Bezirk Amstetten) wurden Teile des Ortskerns überflutet. Laut Nittner mussten Evakuierungen vorgenommen werden.
Warnung für Krems
Die Situation blieb somit angespannt. Die Gemeinden und Bezirke an der Donau in Niederösterreich wurden am Sonntagabend zum Katastrophengebiet erklärt. Der Landesführungsstab unter der Leitung von Landesrat Stephan Pernkopf (V) traf diese Entscheidung. An der Donau müsse mit einem 100-jährlichen Hochwasser gerechnet werden, hatte Pernkopf schon zuvor erklärt. Das Bezirksfeuerwehrkommando Krems wies Sonntagabend darauf hin, dass trotz des Vollaufbaus der Hochwasserschutzwände in der Wachau ein Wasserübertritt ab Montagmittag "nicht ausgeschlossen werden" könne.
Weil aufgrund der Hochwasserprognosen ein Übertritt der Donau in Krems-Stein nicht ausgeschlossen werden könne, hat der Einsatzstab den Bewohnern in dem gefährdeten Stadtteil - Bereich der Steiner Donaulände und Steiner Landstraße - in der Nacht auf Montag empfohlen, "Hab und Gut aus den unteren Geschossen in Sicherheit zu bringen". Auch Fahrzeuge seien aus dem Bereich zu entfernen, so die Feuerwehr auf ihrer Homepage.
Weiterhin voll im Einsatz standen die Helfer auch im westlichen Niederösterreich. Im Bezirk Amstetten wurden bereits mehr als 40.000 Sandsäcke gefüllt und verlegt, berichtete Feuerwehrsprecher Philipp Gutlederer in einer Aussendung. Bei der FF Greinsfurth war der Keller überflutet. Mit mehreren Tauchpumpen wurde versucht, gegen die Wassermassen anzukämpfen.
In St. Valentin wurden die Feuerwehrzentrale und das ÖBB-Zentralstellwerk vor einer drohenden Überflutung gerettet. Allein in der Stadt sind 20.000 Sandsäcke verlegt worden. Für ein wenig Entspannung sorgte laut Gutlederer das Sinken der Pegel - mit Ausnahme der Donau.
VIDEO TOP-GEKLICKT: NÖ: Wasserpegel steigen weiter
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