13. Jänner 2011 | 13:11 Uhr
Die Pegel steigen
Hochwasser-Alarm in Österreich
Heftiger Regen führte vorallem im Westen zu Überschwemmungen. Hier die Prognose für die kommenden Tage:
Österreichs Feuerwehren hatten am Donnerstag wegen der starken Niederschläge alle Hände voll zu tun - speziell in Oberösterreich, Tirol und Salzburg.
Oberösterreich
In Oberösterreich waren vereinzelt Keller überflutet. "Das ist überhaupt nicht tragisch, es sickert so dahin", sagte ein Mitarbeiter des Landesfeuerwehrkommandos.
Tirol
Im Tiroler Unterland standen einige Keller unter Wasser. In Kirchdorf löste sich ein Hang und rutschte auf ein Wohnhaus. In Walchsee (Ortsteil Winkl) setzten sich Erd- und Wassermassen in Bewegung und schwemmten den Keller eines Hauses, auch die Straße wurde vermurt.
Salzburg
In Salzburg ein ähnliches Bild: 240 Feuerwehrmänner rückten aus, um zahlreiche Keller auszupumpen - etwa in Thalgau, Seeham, Schleedorf, Großgmain, Hof und Hallwang (Flachgau), Maria Alm (Pinzgau), Altenmarkt (Pongau) und Koppl.
Schweres Gerät kam in Mitterberghütten zum Einsatz. Der Mühlbach war über die Ufer getreten, weil Eisbrocken den Bach blockierten und das Wasser nicht mehr durchließen.
Beim Hauptbahnhof in der Stadt Salzburg ging ein Kanal über.
Niederösterreich
In Senftenberg bei Krems hat sich auf dem Kremsfluss ein vier Kilometer langer Eisstoß gebildet. Eine Sprengung war bereits vorbereitet worden, da die Gefahr bestand, dass das verdrängte Wasser über die Ufer tritt, aber dann habe sich das Eis teilweise aufgelöst. Vier Feuerwehren standen im Einsatz.
Im Bereich Klosterneuburg hat der Pegel der Donau die Vorwarnstufe erreicht. Für Freitag werden 6,25 Meter prognostiziert. Wenn das eintrifft, würden am gegenüberliegenden Donauufer in der Klosterneuburger Katastralgemeinde Kritzendorf Teile der Strombadsiedlung überflutet. Erste Hochwassersperren sollen im Lauf des morgigen Vormittags errichtet werden. Auch in Krems und in der Wachau beobachte die Feuerwehr die Entwicklung des Wasserstands der Donau.
So wird das Wetter
Frühlingshaftes Winterwetter: Mit milden Temperaturen und Sonnenschein geht die Woche zu Ende. Nach dem Starkregen am Donnerstag wird es auch am Freitag noch teilweise Regen geben, prognostizierte die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Doch am Wochenende herrscht in fast ganz Österreich Sonnenschein und frühlingshaftes Wetter.
Freitag
Am Freitag überwiegen im Norden und Nordosten anfangs die Wolken und zeitweise gehen Regenschauer nieder. Neuschnee gibt es oberhalb von 1.700 bis 2.100 Metern Seehöhe. Im Tagesverlauf reißt der kräftige Wind immer wieder Lücken in die Wolkendecke und die Sonne zeigt sich. Im Westen und Süden ist es meist trocken und dort gibt es weitaus mehr Sonnenschein, oft bereits am Beginn des Tages. Nur vereinzelt hält sich zäher Bodennebel. Vor allem im Donauraum und im Wiener Becken, sowie auf den Bergen bläst mäßiger bis kräftiger Westwind, sonst ist der Wind deutlich schwächer. Frühtemperaturen fünf bis elf Grad, Tageshöchsttemperaturen neun bis 13 Grad.
Samstag
Am Samstag sind in der Früh und am Vormittag im Norden und Osten bei wechselnder Bewölkung noch letzte Regenschauer möglich. Sonst überwiegt oft der Sonnenschein. Mit Störungsdurchzug in der Früh lebt im Norden und Osten der Westwind erneut teils kräftig auf, tagsüber lässt er dann aber langsam nach. Frühtemperaturen minus zwei bis plus sechs Grad, Tageshöchsttemperaturen vier bis zwölf Grad.
Sonntag
Am Sonntag überwiegt in weiten Teilen des Landes erneut der sonnige Wettercharakter. Meist zeigen sich dabei nur wenige hohe Wolken am Himmel. Lediglich in den Niederungen steigen die Chancen für hartnäckige Nebel- oder Hochnebelfelder wieder deutlich an. Der Wind weht nur schwach vorwiegend aus Nordost bis Südost. Frühtemperaturen minus drei bis plus drei Grad, Höchstwerte je nach Nebel und Sonne fünf bis 14 Grad.
Montag
Am Montag steht vor allem in Becken- und Tallagen ein nebelig trüber Tag bevor, meist halten sich die Nebel- und Hochnebelfelder dabei auch recht zäh den ganzen Tag über. Auf den Bergen sowie außerhalb der Nebelzonen ist hingegen mit viel Sonnenschein zu rechnen. Dazu weht schwacher Wind aus Nordost bis Südost. Frühtemperaturen minus drei bis plus vier Grad, Höchstwerte drei bis 13 Grad. Dienstag Am Dienstag beginnt mancherorts der Tag noch mit Nebel oder Hochnebel, tagsüber sollten die Nebelfelder jedoch verbreitet auflockern. Von Westen her ziehen tagsüber allmählich dichte Wolkenfelder auf, welche am Nachmittag in Vorarlberg sowie im Tiroler Oberland zeitweiligen Regen bringen. Die Schneefallgrenze sinkt bis zum Abend von 1.400 auf etwa 700 Meter Seehöhe ab. Es weht anfangs schwacher, später mäßiger bis lebhafter Wind aus Südwest bis West. Frühtemperaturen minus drei bis plus drei Grad, Tagesmaxima vier bis zwölf Grad.
Starkregen am Donnerstag: Der Live-Ticker zum nachlesen:
17.21 Uhr: Verkehrschaos in Wien. Zusätzlich zum Abendverkehr herrscht durch den starken Regen Chaos auf Wien's Straßen. Besonders betroffen sind: der Gürtel, die Zweier Linie sowie die Tangente stadtauswärts.
17.07 Uhr: Tirol: Hochwasser und Hangrutsch im Unterland. Die starken Niederschläge der letzten Stunden führten am Donnerstag im Tiroler Unterland zu weiteren Problemen. In Kirchdorf löste sich der Hang und rutschte auf ein Wohnhaus ab.
16.53 Uhr: Auch Marion Pirchmoser vom Skigebiet Wilder Kaiser im Unterland erklärt: "Tauwetter nach Weihnachten sei keine Seltenheit, Schnee hat es bei uns immer noch gegeben."
16.32 Uhr: Skiregionen und Tourismus sind wegen dem Tauwetter besorgt. Auch im Oberland ist die Situation wegen der Plusgrade am Donnerstag angespannt. Hubert Pale von den Bergbahnen Fiss-Ladis sagt: "Das Skigebiet verfügt über 1000 Schneekanonen, die nützen allerdings nichts, wenn die Temperaturen so warm sind, wie am Donnerstag, wo es am Berg null Grad hat."
16.26 Uhr: Tauwetter in Kitzbühel. Großes Zittern bei den Veranstaltern ob das Hahnenkamm-Rennen am 21. Jänner statt finden kann.
© APA
15:45 Uhr: Die aktuelle Lage in Österreich:
15.15 Uhr: Auch heute Nacht wird der Regen vorallem im Westen des Landes anhalten. Speziell im Nordstau der Alpen regnet es kräftig und anhaltend,
14.52 Uhr: Die starken Niederschläge der letzten Stunden führten im Tiroler Unterland zu Problemen. Einige Keller stehen unter Wasser und Felder sind überflutet. Mehrere Feuerwehren stehen im Einsatz.
14.41 Uhr: Salzburg: Der Starkregen hält die Feuerwehren auf Trab. In Mitterberghütten (Pongau) trat ein Bach über die Ufer, beim Salzburger Hauptbahnhof ging ein Kanal über. Zudem mussten zahlreiche Keller ausgepumpt werden.
14.37 Uhr: Oberösterreich: Christian Wakolbinger vom Hydrographischen Dienst erwartet, dass die Spitze des starken Regens bis Freitagmittag erreicht wird. Laut aktueller Prognose dürften die Warngrenzen leicht überschritten oder gar nicht erreicht werden.
14.18 Uhr: Besserung in Sicht! Die Wetter-Prognose: Am Freitag überwiegen im Norden und Nordosten anfangs die Wolken und zeitweise gehen Regenschauer nieder. Tagesverlauf reißt der kräftige Wind immer wieder Lücken in die Wolkendecke und die Sonne zeigt sich. Am Samstag sind in der Früh und am Vormittag im Norden und Osten bei wechselnder Bewölkung noch letzte Regenschauer möglich. Sonst überwiegt oft der Sonnenschein.
14.02 Uhr: Voralberg am meisten vom starken Regen betroffen. In der ersten Tageshälfte fielen in Vorarlberg zwischen zwölf und 38 Millimeter Regen. Der niedrigste Wert wurde dabei in Dornbirn registriert, der höchste in Warth (Bregenzerwald).
13.53 Uhr: Tirol: In Kössen (Bezirk Kitzbühel) sorgte der hochwasserführende Kohlenbach für Probleme. Ein Keller und die Walchseestraße (B171) wurden überschwemmt.
13.48 Uhr: Wetter bleibt für die Jahreszeit zu mild. Regen auch am Freitag. Am Wochenende Sonnenschein.
13.35 Uhr: Salzburg: Pinzgauer Bundesstraße bei Bischofshofen auf Grund von Überflutungen durch Eisstau gesperrt.
13.32 Uhr: In Tirol reagieren kleinere Flüsse auf starke Regenfälle, größere Probleme laut Abteilung für Hydrographie und Hydrologie nicht zu erwarten.
13.25 Uhr: In Oberösterreich, landesweit bereits zehn Feuerwehreinsätze seit der Früh.Hochwasserwarngrenzen an Donau, Traun und Inn nicht überschritten.