29. September 2015 | 11:20 Uhr

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Santorin

Wirbel um Schallkanonen in Griechenland

Meeresschützer sehen Robben durch Forschungsprojekt gefährdet.

Vor der griechischen Insel Santorin und mitten im Verbreitungsgebiet der Mönchsrobben sollen Schallkanonen eingesetzt werden, um die Beschaffenheit des Meeresbodens zu erforschen. Darauf machte die Umweltorganisation OceanCare aufmerksam und warnte vor "unwiderruflichen" Folgen für die Mönchsrobben, die am stärksten gefährdete Meeressäugertierart Europas.

Den Angaben von OceanCare zufolge will das Lamont-Doherty Earth Oberservatory, ein Geoforschungsinstitut, im November und Dezember an 30 Tagen insgesamt 384 Stunden lang alle zehn bis 15 Sekunden Explosionsschall von mehr als 240 Dezibel aussenden. Das Echo der Schallwellen, die mehrere hundert Meter in die Erdkruste eindringen, würden mit 93 Empfängern registriert und analysiert.

Die Umweltorganisation sieht in dem Vorhaben einen klaren Verstoß gegen Artenschutzbestimmungen. Laut OceanCare wird der Gesamtbestand an Mönchsrobben im östlichen Mittelmeere auf knapp 300 und gesamten Mittelmeer auf maximal 450 Individuen geschätzt. Intensiver Schall könne Tiere aus ihrem Gebiet vertreiben, aber auch zu physischen Schäden bis hin zum Tod führen, hieß es unter Verweis auf Wale in einer Aussendung von OceanCare.

Griechische Behörden hätten in der Vergangenheit seismische Test ohne große Auflagen genehmigt, so die Organisation. Meeresschützer sehen in den Auflagen des Marine Mammal Protection Act der USA eine Chance, das Projekt zu verhindern, da US-Unternehmen auch an die eigene Gesetzgebung gebunden seien. Erst vergangene Woche habe sich die US-Marine verpflichtet, auf Aktivitäten, die intensiven Lärm verursachen, in bestimmten für Walarten sensiblen Gebieten zu verzichten. Sigrid Lüber, Präsidentin von OceanCare verwies auf den Sonderschutzstatus der Walarten und Mönchsrobben durch internationale Verträge, wie z.B. durch die Bonner Konvention, die Biodiversitätskonvention und Walschutzabkommen im Mittelmeer. Das für die Untersuchungen vorgesehene Gebiet sei außerdem durch die Biodiversitätskonvention als ökologisch und biologisch wertvolle Zone ausgezeichnet.
 

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