27. November 2015 | 06:00 Uhr

2015112121336.jpg © APA

Zustrom

Winter bremst Flüchtlinge

Ansturm reißt ab: Wind, Wellen und Kälte stoppen Schlepperboote in Griechenland.

Spielfeld. Die Sammelstellen in Spielfeld und Bad Radkersburg in der Steiermark waren am Donnerstag kurzfristig leer. Auch auf slowenischer Seite in Sentilj warteten (vorerst) keine Neuankömmlinge. Aus Kroatien wird ebenfalls ein deutlicher Rückgang des Flüchtlingszustroms gemeldet.

Donnerstagfrüh hielten sich im einzigen Aufnahmezentrum des Landes in Slavonski Brod nur fünf Personen auf: „Für Prognosen ist es aber zu früh“, so Melita Sunjic, UNHCR-Sprecherin auf dem Balkan, im ÖSTERREICH-Gespräch: „ Zwar war der Rückgang auch in Serbien und Mazedonien signifikant. Das liegt aber daran, dass die Seepassage zwischen der Türkei und Griechenland wegen des Wetters einfach zu gefährlich ist.“

Ende in Sicht?

Zuletzt wurden auf den griechischen ­Inseln lediglich 155 neue Flüchtlinge gezählt – Anfang November waren noch 4.500 pro Tag gekommen. Ein Ende des Flüchtlingsstroms bedeutet das aber nicht, warnt Sunjic: „Der Grund für die Flucht – der Krieg in Syrien und im Irak – ist ja nicht weg.“

Gestoppt

Angespannt bleibt hingegen die Lage an der mazedonischen Grenze. Mazedonien lässt nur mehr Flüchtlinge aus Syrien, Irak und Afghanistan durch. Andere werden pauschal abgewiesen. Das habe auf die Gesamtzahlen wenig Auswirkung, so Sunjic: „Schließlich machen die Kriegsflüchtlinge 93 Prozent aus.“