15. März 2017 | 07:15 Uhr

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Blizzard

Wetterbombe "Stella" legt Nordosten der USA lahm

Das Tief aus der Golfregion entwickelte sich zur Wetterbombe.

Die Wetterbombe "Stella" hat am Dienstag eisigen Wind und starken Schneefall in den Nordosten der USA gebracht. Der Sturm sorgte von Maine bis West Virginia für Stillstand im öffentlichen Leben. Schulen blieben geschlossen, tausende Flüge wurden gestrichen und sogar die Vereinten Nationen in New York schlossen ihre Pforten.

Wetterbombe

"Stella" hatte sich am Montag an der Golfküste gebildet und zog entlang der Küste nach Nordosten. Wegen ihrer Zugrichtung werden diese Tiefs auch "Nor'easter" genannt. Bei einem Nor'easter liegt das Sturmzentrum meist über dem Meer. Von dort holt sich das Tief Nachschub an warmer und feuchter Luft. Mit der Rotation der Luftmassen um den Kern des Tiefs vermischt sich diese energiereiche Luft mit arktischer Kaltfluft aus dem Norden. Das Ergebnis: Große Niederschlagsmengen und Sturm.

Aus dem schwächlichen Nor'easter "Stella" wurde innerhalb eines Tages eine mächtige "Wetterbombe". Das ist ein Tiefdruckgebiet, in dessen Zentrum der Luftdruck sehr schnell abfällt - um mehr als 24 Hektopascal in 24 Stunden.

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Wetterbombe "Stella" im Nordosten der USA; Grafik: National Weather Service

Der Meteorologe Joe Pollina sagte, es werde mit zehn bis 15 Zentimetern Schnee in weiten Teilen von New York City gerechnet, in einem Teil von New Jersey möglicherweise mit 30 Zentimetern. "Es ist nicht mehr der schlimmste Sturm der Saison in New York", meinte Pollina. Zuvor war mit weit größeren Schneemassen gerechnet worden: Der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio hatte für die 8,4-Millionen-Einwohner-Metropole den Notstand ausgerufen und gesagt, es könnten bis zu 60 Zentimeter Schnee fallen.

Flughäfen geschlossen

"Stella" wirbelte aber den Verkehr ordentlich durcheinander: Von Montag bis Mittwoch wurden insgesamt mehr als 7.800 Flüge gestrichen. Betroffen waren vor allem die Flughäfen von New York, Boston, Baltimore, Washington und Philadelphia, wie der Flugbeobachtungsdienst FlightAware mitteilte.

Das öffentliche Leben stand am Dienstag weitgehend still. Die Schulen in New York sowie in Teilen der Bundesstaaten Connecticut, Massachusetts, Rhode Island und Virgina blieben zu. Die UNO gab bekannt, ihr Hauptquartier in New York am Dienstag geschlossen zu lassen - davon betroffen waren auch tausende Delegierte einer Frauenkonferenz. Die Händler der Wall Street wollten von zu Hause aus arbeiten.

Der Gouverneur des Bundesstaates New York, Andrew Cuomo, sagte im Sender CNN, 5.000 Schneepflüge und 2.000 Nationalgardisten seien im Einsatz. Die New Yorker Flughäfen John F. Kennedy und La Guardia sowie die Behörden und Schulen seien geschlossen. "Es gibt keinen wirklichen Grund, auf der Straße zu sein", sagte Cuomo.

Temperatursturz in Washington

Schneematsch und Eis bedeckten auch die Straßen der US-Hauptstadt Washington. Mitarbeiter von Bundesbehörden durften dort mit dreistündiger Verspätung zur Arbeit erscheinen. Der Wintereinbruch machte auch den Pflanzen zu schaffen: Nach Behördenangaben waren in Washington 90 Prozent der berühmten japanischen Kirschblüte durch die Kälte bedroht. "Sorge bereitet uns nicht so sehr der Schnee, sondern die Temperatur, die Blüten sind schon so weit", sagte ein Sprecher der Nationalen Parkbehörde, Mike Litterst. Die rosafarbenen Blüten der japanischen Kirschbäume in Washingtons Tidal Basin locken jedes Jahr zahlreiche Menschen an.
 

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