04. August 2022 | 10:25 Uhr

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Extreme Hitzewelle

Weinernte beginnt in Italien so früh wie noch nie

Aufgrund der anhaltenden Hitzewelle beginnt die Weinernte in Italien so früh wie noch nie. Ein Produktionsrückgang von 10 Prozent wird erwartet.

 

Die italienische Landwirtschaft bekommt die Auswirkungen der seit Wochen anhaltenden Hitzewelle zu spüren. In mehreren italienischen Regionen muss die Weinernte vorverlegt werden, weil die Trauben dank der hohen Temperaturen bereits reif sind. In der lombardischen Weingegend Franciacorta haben die Weinbauern bereits begonnen, die Trauben von Chardonnay, Pinot Nero und Pinot Bianco zu pflücken. Noch nie hatte die Weinernte so früh begonnen.

"In den vergangenen zwei Monaten haben wir eine Hitzewelle ohnegleichen erlebt. Die Niederschläge sind fast total ausgefallen. In den ersten sechs Monaten diese Jahres wurde die Hälfte der Niederschläge gegenüber dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre gemeldet", berichtete Mario Falcetti, Mitglied des Konsortiums der Weinhersteller Franciacorta.

Produktionsrückgang um 10% erwartet

Gegenüber dem Vorjahr wird ein Produktionsrückgang von zehn Prozent auf 45,5 Millionen Hektoliter erwartet. Italien wird aber voraussichtlich weiterhin auf Platz eins im weltweiten Ranking der stärksten weinproduzierende Länder rangieren, gefolgt von Frankreich und Spanien.

Die Qualität der Weine dürfte heuer besonders gut sein. Bei den Weißweinen soll laut Experten vor allem der Chardonnay exzellent werden. Bei den Rotweinen aus Italien versprechen besonders der Sangiovese aus der Toskana und der Montepulciano Gaumenfreuden für Weinkenner. Die Weinernte wird je nach Sorte bis in den Herbst hinein fortgesetzt. In Italien sind 658.000 Hektar Boden mit Wein bebaut. Die Weinproduktion umfasst dort jährlich ein wertmäßiges Volumen von etwa 8,5 Mrd. Euro und beschäftigt 1,2 Millionen Personen.

Schäden durch Rekordhitze enorm

Die italienischen Bauern klagen über Schäden in Millionenhöhe wegen der extremen Hitze heuer Juli, der heißeste in den vergangenen 150 Jahren.

Der Landwirtschaftsverband Coldiretti bezifferte die Schäden wegen der Rekordhitze auf 200 Mio. Euro. Vor allem Obstbäume, Mais-und Gemüsefelder seien betroffen. Auch bei der Milch-, Eier- und Honigproduktion sei es zu Rückgängen gekommen, weil die Tiere von den hohen Temperaturen schwer mitgenommen werden. Die Milchproduktion sei wegen der Hitze um 15 Prozent gesunken. Dies bedeute einen Rückgang von 100 Mio. Liter Milch pro Monat.

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