02. August 2021 | 14:37 Uhr

erdogan_wetterAT_relaunch-neu.jpg © AFP/APA - Getty Images - Fotomontage

Acht Tote in der Türkei

Waldbrände: Erdogan besitzt kein einziges Löschflugzeug

In der Türkei werden die Flammen immer wieder durch starke Winde angefacht.

Ankara. Die Feuerwehrleute in zahlreichen Touristenorten am Mittelmeer kommen nicht zur Ruhe: Am Sonntag wüteten weiterhin hunderte verheerende Waldbrände. In der Südtürkei wurden erneut dutzende Hotels und Dörfer evakuiert.

Im beliebten Urlauberort Bodrum wurde laut dem Sender CNN Türk ein ganzes Viertel evakuiert, 540 Menschen mussten per Boot in Sicherheit gebracht werden, weil die Straßen nicht mehr benutzbar waren.

Für die Türkei sind es die schlimmsten Brände seit gut einem Jahrzehnt. Seit Jahresbeginn wurden nach Behördenangaben fast 95.000 Hektar Fläche durch Brände zerstört. In den Jahren 2008 bis 2020 waren es im selben Zeitraum durchschnittlich nur rund 13.000 Hektar.

Von 132 Bränden seien 125 unter Kontrolle gebracht worden, sagte der Minister für Forst- und Landwirtschaft, Bekir Pakdemirli, am Montag laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu. Bisher sind acht Menschen durch die Feuer getötet worden.

Waldbrände: Erdogan besitzt kein einziges Löschflugzeug 

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan besuchte die betroffenen Regionen und sicherte den Geschädigten am Samstagabend schnelle Hilfe zu. Die Anzahl von Löschflugzeugen sei mit der Unterstützung von Russland, dem Iran und der Ukraine auf 16 erhöht worden, sagte er. Die türkische Regierung steht seit Tagen in der Kritik, weil das Land zwar über zahlreiche Helikopter, aber nicht über einsatzfähige eigene Löschflugzeuge verfügt. Erdogan zufolge sind auch 45 Löschhubschrauber, Drohnen und Tausende Einsatzkräfte im Einsatz.

Die Europäische Union schickt inzwischen Unterstützung in die Türkei. Drei Löschflugzeuge, eines aus Kroatien und zwei aus Spanien, seien mobilisiert worden, hieß es in einer Mitteilung der EU-Kommission. Offiziellen türkischen Angaben zufolge wurden zudem Löschflugzeuge aus der Ukraine, Russland, dem Iran und Aserbaidschan angefordert.