07. September 2023 | 21:59 Uhr
Hochwasser
Unwetter-Chaos in Griechenland: Militär rückt zur Hilfe aus
Die Hochwasserlage in Mittelgriechenland hat sich am Donnerstag durch anhaltende Starkregenfälle weiter verschlimmert.
Der Ministerpräsident, Kyriakos Mitsotakis, setzte das Militär ein, um Unterstützung zu leisten. Hubschrauber waren im Einsatz, um Menschen von den Dächern der überfluteten Häuser zu retten. Die Opferzahl erhöhte sich auf vier, während die Anzahl der Vermissten ungewiss bleibt.
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???? In the flood disaster in Greece, 4 people lost their lives, and 6 people were injured. The military has been called in to rescue those trapped in their homes. pic.twitter.com/EnoDD5778K
Laut Regierungssprecher Pavlos Marinakis wird das Militär mit schwerem Gerät, einschließlich gepanzerten Fahrzeugen, in die abgeschnittenen Dörfer geschickt. Militäringenieure werden provisorische Brücken an Stellen errichten, an denen Brücken kollabiert sind. Die Regierung versicherte auch, dass denjenigen, die ihr Eigentum in den Überschwemmungen verloren haben, rasch finanzielle Hilfe zukommen wird.
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Ein Großteil des Landes wurde durch die Wassermassen geteilt. Die Hauptautobahn zwischen Athen und Thessaloniki ist seit Dienstag über eine Länge von 200 Kilometern gesperrt. Volos, eine Hafenstadt, ist nahezu isoliert, da Zufahrtsstraßen zerstört oder überflutet wurden und der Fährverkehr gestoppt wurde. Supermärkte melden einen Mangel an Trinkwasser, da Strom- und Wasserversorgung bereits seit Tagen ausfallen.
Update: the beautiful Greece is underwater now. It rained more in 12 hours than it does in a normal year. Our climate systems are falling apart. The one place known to sustain life is in peril. And you call us “too extreme” for interrupting politicians.
— Climate Defiance (@ClimateDefiance) September 7, 2023
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Obwohl der größte Teil Griechenlands – einschließlich beliebter Touristengebiete wie Kreta und Kykladen – unberührt bleibt, ist die Situation in vielen Dörfern in Thessalien prekär. Durch das schlechte Wetter konnten erst am Donnerstag Hubschrauber eingesetzt werden. Berichte zeigten gewagte Rettungsmaßnahmen in der stürmisch betroffenen Gegend.
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Thessalien sieht laut dem Feuerwehrsprecher Giannis Artopoios aus "wie ein riesiger See", mit Wasserständen, die vielerorts zwei Meter übersteigen. Er sagte, dass nahezu alle der 700.000 Einwohner der Region betroffen sind. "In 36 Stunden erhielten wir rund 5.000 Notrufe", fügte Artopoios hinzu.
Am Donnerstag wurde die Leiche eines Hirten nahe Domokos gefunden. Die Kommunikation mit Überflutungsgebieten ist aufgrund leerer Handyakkus schwierig, was das Erfassen von Vermissten zusätzlich erschwert.
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Die Meteorologen prognostizieren einen allmählichen Wetterumschwung und erwarten, dass die Regenfälle bis Donnerstagabend nachlassen. Dann wird das volle Ausmaß der Schäden sichtbar. Bürgermeister berichteten von erheblichen Schäden an Infrastruktur und Gebäuden, wobei die Kosten wahrscheinlich in die Milliarden gehen.
In Karditsa reichte das Wasser bis zu den Hausdächern, wodurch viele Einwohner fliehen mussten. Ein Bewohner berichtete von bis zu vier Meter hohen Wassermassen. Die Agrarregion Thessalien, Griechenlands "Kornkammer", hat schwere Ernteverluste zu befürchten, da viele Felder vermutlich zerstört wurden.