18. April 2016 | 14:15 Uhr
Wetter-Satellit
Umweltwächter Sentinel bekommt Verstärkung
Meereis, Ölteppiche oder Erdbebenrisiken - dem "Sentinel" entgeht nichts.
Der im Frühjahr 2014 gestartete Umweltsatellit "Sentinel-1A" bekommt Verstärkung. Am 22. April soll vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guyana aus "Sentinel-1B" an der Spitze einer Soyuz-Rakete ins All starten. Die Satelliten verfügen über ein hoch entwickeltes Radar, das rund um die Uhr bei allen Wetterlagen Bilder von der Erdoberfläche liefert.
Bis 2021 sollen im Rahmen des Programms "Copernicus" insgesamt zehn "Sentinel"-Satelliten (englisch für Wächter) um die Erde kreisen. "Sentinel-1A" war der erste davon, 2015 folgte "Sentinel-2A", im Februar dieses Jahres "Sentinel-3A".
"Copernicus" ist eine Initiative der EU, der Europäischen Raumfahrtagentur ESA und der Europäischen Organisation für meteorologische Satelliten EUMETSAT. Damit sollen nach den Missionen ERS-1, ERS-2 und ENVISAT die kontinuierliche Umweltbeobachtung fortgesetzt und leistungsfähige Infrastruktur für Geoinformations-Dienstleistungen geschaffen werden.
Duo wird umfangreiche Daten liefern
Das Satellitenduo "Sentinel-1" wird um 180 Grad versetzt die Erde umrunden, dabei jeden Punkt auf der Erde mindestens alle sechs Tage abbilden und somit umfassende Daten für verschiedene Anwendungen für Umwelt und Sicherheit zur Verfügung stellen. Das Spektrum reicht dabei von der Überwachung der Ausdehnung von Meereis in der Arktis sowie der Meeresumwelt, etwa von Umweltverschmutzungen wie Ölteppichen, dem Aufspüren von Schiffen für die maritime Sicherheit über die Überwachung von Landflächen bei Erdbebenrisiken und der Darstellung der Veränderungen in der Flächennutzung bis zur Unterstützung von humanitärer Hilfe und in Krisensituationen.
Von der Wiener Weltraumfirma RUAG Space Österreich stammen die GPS-Navigationsempfänger, mit denen sich die Satelliten im All orientieren, sowie deren Thermalisolation. Siemens Österreich lieferte Testgeräte.